Weggabelung

In­ter­na­tio­nal ab­ge­stimm­tes Vor­ge­hen statt Schwei­zer Al­lein­gang

eco­no­mie­su­is­se be­dau­ert das Fest­hal­ten der stän­de­rät­li­chen Rechts­kom­mis­si­on am ge­fähr­li­chen Ge­gen­vor­schlag zur Un­ter­neh­mens-Ver­ant­wor­tungs-In­itia­ti­ve. Die Kom­mis­si­on setzt damit wei­ter­hin auf die fal­schen und in­ter­na­tio­nal nicht ab­ge­stimm­ten In­stru­men­te: Kein an­de­res Land sieht der­art weit­ge­hen­de Haf­tungs­be­stim­mun­gen vor und nimmt die Un­ter­neh­men in die Pflicht, selbst si­cher­zu­stel­len, dass auch Drit­te, das heisst all ihre Kun­den, Zu­lie­fe­rer, Dis­tri­bu­to­ren und Agen­ten welt­weit, Men­schen­rech­te und Um­welt­stan­dards bei ihren Ak­ti­vi­tä­ten ein­hal­ten. Der Dach­ver­band lehnt den ver­fehl­ten Ge­gen­vor­schlag ab und setzt sich dafür ein, dass der Stän­de­rat sich am Vor­schlag des Bun­des­rats ori­en­tiert, der ein sinn­vol­les und in­ter­na­tio­nal ko­or­di­nier­tes Vor­ge­hen er­mög­licht. 

Die Rechts­kom­mis­si­on des Stän­de­rats hält er­neut an ihrem Ge­gen­vor­schlag zur Un­ter­neh­mens-Ver­ant­wor­tungs-In­itia­ti­ve (UVI) fest. eco­no­mie­su­is­se be­dau­ert den Ent­scheid der Kom­mis­si­on, da die­ser Ge­gen­vor­schlag einer fal­schen und welt­weit ein­zig­ar­ti­gen Me­cha­nik folgt, die kon­tra­pro­duk­tiv ist und damit dem Schutz von Mensch und Um­welt welt­weit wie auch dem For­schungs- und Werk­platz Schweiz scha­det. Un­ver­ständ­lich ist, dass die Rechts­kom­mis­si­on nicht an ihrem Ent­scheid für eine Sub­si­dia­ri­täts­lö­sung fest­hal­ten will, dass aus­län­di­sche Klä­ger so­weit zu­mut­bar vor den zu­stän­di­gen Ge­rich­ten im Aus­land gegen die Toch­ter­ge­sell­schaf­ten vor­ge­hen sol­len. Damit wer­den un­se­re Un­ter­neh­men dem Ri­si­ko er­pres­se­ri­scher Kla­gen aus­ge­setzt, wel­ches auch durch die neu vor­ge­schla­ge­ne Son­der­schlich­tungs­be­hör­de nicht ge­lin­dert wird.

Der Bun­des­rat zeigt das rich­ti­ge Vor­ge­hen auf

Die Stel­lung­nah­me des Bun­des­rats von Mitte Au­gust, die eine Al­ter­na­ti­ve zur ge­fähr­li­chen In­itia­ti­ve und zum ver­fehl­ten Ge­gen­vor­schlag auf­zeigt und auf ein in­ter­na­tio­nal ko­or­di­nier­tes Vor­ge­hen setzt, hat lei­der kein Um­den­ken in der Kom­mis­si­on be­wirkt. Der Bun­des­rat hatte noch­mals mit Deut­lich­keit auf die Schwä­chen der In­itia­ti­ve und des Ge­gen­vor­schlags hin­ge­wie­sen und auf­ge­zeigt, wie die ent­gleis­te De­bat­te auf die zen­tra­le Frage zu­rück­ge­führt wer­den kann, wie Schwei­zer Un­ter­neh­men dazu bei­tra­gen kön­nen, Men­schen­rech­te und Um­welt bes­ser zu schüt­zen. eco­no­mie­su­is­se setzt sich in der Herbst­ses­si­on dafür ein, den ge­fähr­li­chen und ver­fehl­ten Vor­schlag der RK-S ab­zu­leh­nen und statt­des­sen ein Vor­ge­hen ent­lang der Linie des Bun­des­rats ein­zu­schla­gen. 

Mit­ein­an­der statt Ge­gen­ein­an­der

Der bun­des­rät­li­che Vor­schlag ori­en­tiert sich an der Re­gu­lie­rung der EU, die auf eine Mi­schung aus Re­chen­schafts­pflich­ten und, bei­spiels­wei­se bei Kon­flikt­mi­ne­ra­li­en, weit­ge­hen­den Sorg­falts­prü­fungs­pflich­ten setzt. An­ders als die Me­cha­nik der UVI und des Ge­gen­vor­schlags wird damit ein «smart Mix» an Mass­nah­men er­mög­licht. Der Bun­des­rat folgt damit auch den UNO-Leit­prin­zi­pi­en für Un­ter­neh­men und Men­schen­rech­te und er­mög­licht nach­hal­ti­ge und ra­sche Lö­sun­gen für Mensch und Um­welt. Ziel der UNO ist es, eine immer en­ge­re Zu­sam­men­ar­beit von Staa­ten, NGO und Un­ter­neh­men zu er­mög­li­chen. Ge­ra­de die­sen Weg des «Mit­ein­an­der statt Ge­gen­ein­an­der» ver­fol­gen auch die Schwei­zer Un­ter­neh­men – im In- und Aus­land. In­for­ma­tio­nen, wie Un­ter­neh­men ihre ge­sell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung wahr­neh­men, gibt die Platt­form www.​ver​antw​ortu​ng-​leben.​ch oder un­se­re Pu­bli­ka­ti­on «Cor­po­ra­te So­ci­al Re­s­pon­si­bi­li­ty aus Sicht der Un­ter­neh­men»