Bern

Rah­men­ab­kom­men: Jetzt über In­hal­te dis­ku­tie­ren!

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst den Ent­scheid des Bun­des­rats, zum Ent­wurf eines Rah­men­ab­kom­mens mit der Eu­ro­päi­schen Union Kon­sul­ta­tio­nen durch­zu­füh­ren. Eine brei­te Dis­kus­si­on über ein für die Schweiz so wich­ti­ges Ab­kom­men ist not­wen­dig. eco­no­mie­su­is­se wird das Ab­kom­men zu­sam­men mit den Mit­glieds­or­ga­ni­sa­tio­nen nun ein­ge­hend ana­ly­sie­ren und an­schlies­send Stel­lung be­zie­hen.

Der Bun­des­rat hat heute ent­schie­den, eine brei­te Kon­sul­ta­ti­on bei den par­la­men­ta­ri­schen Kom­mis­sio­nen, bei den Kan­to­nen und bei den So­zi­al­part­nern sowie bei wei­te­ren Ak­teu­ren über das Re­sul­tat der Ver­hand­lun­gen über ein Rah­men­ab­kom­men durch­zu­füh­ren. In zen­tra­len in­sti­tu­tio­nel­len Fra­gen wie dy­na­mi­sche Rechts­über­nah­me, Streit­bei­le­gung und staat­li­chen Bei­hil­fen konn­ten of­fen­sicht­lich Lö­sun­gen ge­fun­den wer­den. 

Beim Lohn­schutz hatte der Bun­des­rat of­fen­bar ein an­de­res Er­geb­nis er­hofft. Die Wirt­schaft un­ter­stützt die Mass­nah­men der Schweiz zur Be­kämp­fung des Lohn­dum­pings. Dabei kann der Lohn­schutz über ver­schie­de­ne Mass­nah­men ge­si­chert wer­den. Es geht nun darum, den Lohn­schutz aus­zu­ge­stal­ten, dass auch die EU damit leben kann. Wich­tig ist, dass das Lohn­schutz­ni­veau be­ste­hen bleibt.

Die Schweiz und die EU sind ge­gen­sei­tig wich­ti­ge Han­dels­part­ner. So gehen 55 Pro­zent der Schwei­zer Ex­por­te in den Bin­nen­markt. Gleich­zei­tig ist die Schweiz welt­weit der dritt­wich­tigs­te Wirt­schafts­part­ner für die EU. Diese be­deut­sa­me Wirt­schafts­be­zie­hung ba­siert auf den bi­la­te­ra­len Ab­kom­men. Davon sol­len fünf be­reits be­ste­hen­de Markt­zu­gangs­ab­kom­men (Bi­la­te­ra­le I) mit einem Rah­men­ab­kom­men in­sti­tu­tio­nell neu ge­re­gelt wer­den. Die­ses Rah­men­ab­kom­men ist für die Schweiz wich­tig. Drei Ziele sol­len damit an­ge­strebt wer­den:

  • Der be­ste­hen­de Markt­zu­gang der Schweiz zur EU ist zu si­chern. 
  • Der Markt­zu­gang zur EU muss in Zu­kunft wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den kön­nen. 
  • Die Rechts­si­cher­heit zwi­schen der Schweiz und der EU ist zu ver­bes­sern. 

Beide Sei­ten haben ein gros­ses In­ter­es­se an einer Wei­ter­ent­wick­lung der Wirt­schafts­be­zie­hun­gen. eco­no­mie­su­is­se wird das Ab­kom­men nun ein­ge­hend ana­ly­sie­ren und eine Po­si­ti­on er­ar­bei­ten. Was es jetzt braucht, ist eine Be­wer­tung des Ab­kom­mens­ent­wurfs aus staats­po­li­ti­scher und wirt­schaft­li­cher Ge­samt­sicht.