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Welt­han­del sta­gniert: Zei­gen Han­dels­strei­tig­kei­ten be­reits Wir­kung?

Im zwei­ten Quar­tal 2018 legte der Welt­han­del nicht mehr zu, die Zei­chen ste­hen auf Sta­gna­ti­on. Un­ge­wöhn­li­cher­wei­se ist die in­dus­tri­el­le Pro­duk­ti­on davon bis­her aber nicht be­trof­fen – sie weist wei­ter­hin ein deut­li­ches Wachs­tum auf.

Die Han­dels­strei­tig­kei­ten, aus­ge­löst durch die von den USA ver­häng­ten Straf­zöl­le auf Stahl und Alu­mi­ni­um, schei­nen sich in den jüngs­ten Sta­tis­ti­ken be­reits nie­der­zu­schla­gen. Je­den­falls sank das welt­wei­te Han­dels­vo­lu­men im Juni 2018 (sai­son­be­rei­nigt) im Ver­gleich zum Vor­jahr um 0,8 Pro­zent, nach­dem es im Mai noch um 0,7 Pro­zent zu­le­gen konn­te. Damit sta­gnier­te der Welt­han­del im zwei­ten Quar­tal 2018. Die star­ke Ex­pan­si­ons­pha­se seit dem vier­ten Quar­tal 2016 ist damit vor­erst zu Ende. Muss vor dem Hin­ter­grund der an­hal­ten­den Han­dels­strei­tig­kei­ten nun mit einem Ein­bruch der Welt­kon­junk­tur ge­rech­net wer­den?

In­ter­es­san­ter­wei­se hat die in­dus­tri­el­le Pro­duk­ti­on trotz rück­läu­fi­gem Welt­han­dels­vo­lu­men bis­her noch kei­nen Dämp­fer er­lit­ten. Sie hat im zwei­ten Quar­tal 2018 glo­bal sogar um 0,7 Pro­zent zu­ge­nom­men. Dies ist auch des­halb be­mer­kens­wert, weil der Welt­han­del meist nicht nur par­al­lel zum Ni­veau der In­dus­trie­pro­duk­ti­on, son­dern in der Ver­gan­gen­heit sogar über­pro­por­tio­nal zu­ge­legt hat. Mit an­de­ren Wor­ten steigt der Welt­han­del je­weils stär­ker als die In­dus­trie­pro­duk­ti­on. Dies­mal ist es an­ders. Auch ins­ge­samt trotzt die Welt­kon­junk­tur dem pro­tek­tio­nis­ti­schen Schlag­ab­tausch der Welt­po­li­tik. Zu­min­dest vor­läu­fig.

Wenn die Han­dels­strei­tig­kei­ten wei­ter es­ka­lie­ren, dann wird dies frü­her oder spä­ter auf die Welt­kon­junk­tur durch­schla­gen. Hof­fen wir daher, dass sich die po­li­ti­schen Ge­mü­ter be­ru­hi­gen und das Welt­wirt­schafts­wachs­tum nicht ge­fähr­den.

Grafik über Welthandel