Dynamik im Aussenhandel: Rekordjahr für Schweizer Exporte
Schweizer Warenexporte legten 2017 kräftig zu. Besonders der Dezember stimmt positiv fürs 2018: 10,8 Prozent nominales Wachstum. Dies ist zu einem Grossteil der Pharma-Branche zu verdanken – aber auch der guten Weltkonjunktur.
Nun ist es amtlich: Die Schweizer Warenexporte haben sich 2017 deutlich erholt. Sie legten nominal um 4,7 Prozent zu. Aufgrund der Abschwächung des Frankens lag die reale Zunahme mit 1,7 Prozent etwas tiefer. Damit stiegen die Exporte auf ein Allzeithoch. Besonders kräftig fiel das Wachstum der Schweizer Warenexporte im Dezember 2017 aus (nominal 10,8 Prozent, real 4,6 Prozent). Der Zuwachs ist breit abgestützt, auch wenn die chemisch-pharmazeutische Industrie rund 40 Prozent zum Jahreswachstum beisteuerte.
Trotz Frankenabschwächung: Sogar Importe nahmen im 2017 zu
Wieder zeigt sich eine Besonderheit des Schweizer Aussenhandels: Das ökonomische Lehrbuch würde davon ausgehen, dass mit der Abschwächung des Frankens die Importe tendenziell zurückgehen, da diese teurer werden. Doch das Gegenteil war der Fall: Die Importe nahmen 2017 noch stärker zu als die Exporte. Zwar verteuerten sich die Importe, doch diese werden zu einem grossen Teil als Vorleistungen für die Exporte eingesetzt und die Nachfrage nach ausländischen Vorleistungen ist 2017 aufgrund der guten Weltkonjunktur stark gestiegen. Als Folge davon ist der Handelsbilanzüberschuss trotz Rekordjahr bei den Warenexporten um 6 Prozent tiefer ausgefallen als im Vorjahr.
Warenexporte: positive Entwicklung auch im 2018 zu erwarten
Die hohe Dynamik des Aussenhandels zeigt die gute Verfassung der Weltkonjunktur. Die Schweizer Wirtschaft profitiert von der steigenden Nachfrage in Europa. Zwar gingen die Exporte nach Frankreich und Grossbritannien zurück, doch im übrigen Europa legten sie deutlich zu. Auch die Nachfrage in Nordamerika und in Asien entwickelt sich positiv. Der starke Dezember ist zudem ein Hinweis darauf, dass 2018 die Entwicklung ähnlich positiv verlaufen könnte. Erstarkt der Franken nicht erneut, ist der Frankenschock von 2015 damit weitgehend verdaut.