Ge­sell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung als Vor­aus­set­zung für wirt­schaft­li­chen Er­folg

«The Busi­ness of Busi­ness is to make Busi­ness» ist nach wie vor ein tref­fen­der Grund­satz. Für sich al­lein ge­nom­men greift er je­doch zu kurz. Wirt­schaft­li­cher Er­folg ist lang­fris­tig nur mög­lich, wenn er sich am Grund­ge­dan­ken der Nach­hal­tig­keit ori­en­tiert.

Share­hol­der- und Sta­ke­hol­der-An­satz sind nicht Ge­gen­sät­ze, son­dern er­gän­zen sich. Neben öko­no­mi­schen Fak­to­ren spie­len über län­ge­re Sicht auch so­zia­le und öko­lo­gi­sche As­pek­te für den Un­ter­neh­mens­er­folg eine Rolle. Diese Grund­hal­tung ist weit mehr als Zeit­geist. Er­folg­rei­che Un­ter­neh­men neh­men ge­sell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung aus Ei­gen­in­ter­es­se wahr und leis­ten seit Jahr­hun­der­ten einen zen­tra­len Bei­trag für Wohl­stand und Ent­wick­lung. Die Miss­ach­tung der Ver­ant­wor­tung führt zu einer ge­rin­ge­ren ge­sell­schaft­li­chen Ak­zep­tanz der Ge­schäfts­tä­tig­keit (li­cence to ope­ra­te) und zer­stört frü­her oder spä­ter volks­wirt­schaft­li­che Werte. Darum be­tont eco­no­mie­su­is­se die­sen As­pekt auch im Zweck­ar­ti­kel der Sta­tu­ten.

Auf­grund des stei­gen­den öf­fent­li­chen In­ter­es­ses haben eco­no­mie­su­is­se und Swiss­hol­dings kürz­lich eine Aus­le­ge­ord­nung zu Cor­po­ra­te So­ci­al Re­s­pon­si­bi­li­ty aus Sicht der Un­ter­neh­men pu­bli­ziert. Im Vor­der­grund steht dabei nicht die De­bat­te, ob CSR gut oder schlecht ist. Ent­schei­dend ist, dass für alle Stakehol­der klar sein muss, dass die pri­mä­re und wich­tigs­te Funk­ti­on eines Un­ter­neh­mens im wirt­schaft­li­chen Er­folg be­steht, weil da­durch Ar­beits­plät­ze ge­schaf­fen, Steu­ern be­zahlt und somit gleich­sam der Grund­stein für das Wohl­er­ge­hen von Men­schen und Volks­wirt­schaf­ten ge­legt wird. Letzt­end­lich haben nur wett­be­werbs­fä­hi­ge und er­folg­rei­che Un­ter­neh­men über­haupt die Vor­aus­set­zun­gen, ge­sell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung nach­hal­tig zu über­neh­men.

Letzt­end­lich haben nur wett­be­werbs­fä­hi­ge und er­folg­rei­che Un­ter­neh­men über­haupt die Vor­aus­set­zun­gen, ge­sell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung nach­hal­tig zu über­neh­men.

In der De­bat­te um die ge­sell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung geht es um zwei Punk­te. Ei­ner­seits geht es um das Her­aus­strei­chen der Bei­trä­ge, die Un­ter­neh­men be­reits heute leis­ten, um das Auf­zei­gen der ge­tä­tig­ten An­stren­gun­gen mit dem Ziel, sich – ge­ra­de im schwie­ri­gen Um­feld in Ent­wick­lungs- und Schwel­len­län­dern – schritt­wei­se zu ver­bes­sern. An­de­rer­seits geht es darum, deut­lich zu ma­chen, dass die Ver­ant­wor­tung dafür bei den Un­ter­neh­men blei­ben muss. Wie der Name Cor­po­ra­te So­ci­al Re­s­pon­si­bi­li­ty schon aus­drückt, ist CSR eine Auf­ga­be des Un­ter­neh­mens, also von Ma­nage­ment und Ei­gen­tü­mern. Neue star­re Re­gu­lie­run­gen, ob bin­dend oder «frei­wil­lig», sind dazu nicht nur un­nö­tig, son­dern kon­tra­pro­duk­tiv. Letzt­lich ebnen staat­li­che Vor­schrif­ten der Plan­wirt­schaft den Weg. Auf­ga­be des Staa­tes ist es je­doch nur, die not­wen­di­gen Rah­men­be­din­gun­gen für frei­es un­ter­neh­me­ri­sches Han­deln zu schaf­fen.

Ein Kern­an­lie­gen er­folg­rei­cher Un­ter­neh­men ist der kon­struk­ti­ve Dia­log. Die Lö­sung so­zia­ler und öko­lo­gi­scher Her­aus­for­de­run­gen er­folgt nicht über ju­ris­ti­sche Nor­men, son­dern über eine Zu­sam­men­ar­beit aller Sta­ke­hol­der. Denn Un­ter­neh­men sind nicht Teil des Pro­blems, son­dern Teil der Lö­sung. Er­folg­rei­che Un­ter­neh­men aller Grös­sen sind denn auch be­reit, diese ge­sell­schaft­li­chen Her­aus­for­de­run­gen an­zu­neh­men. Nicht zu­letzt, weil CSR neue ge­schäft­li­che Chan­cen bie­tet und damit Nut­zen für alle Sei­ten stif­ten kann (Win-win-Si­tua­ti­on).