Leis­tungs­fä­hi­ge Stras­sen – nicht nur eine Frage des Gel­des

Die Stras­se ist der mit Ab­stand wich­tigs­te Ver­kehrs­trä­ger. Mehr als 80 Pro­zent des ge­sam­ten Ver­kehrs in der Schweiz rollt über Asphalt, und auch für Gü­ter­trans­por­te ist die Stras­se un­er­läss­lich. Die ar­beits­tei­li­ge und ex­port­ori­en­tier­te Schwei­zer Wirt­schaft ist auf eine leis­tungs­fä­hi­ge Stras­sen­in­fra­struk­tur an­ge­wie­sen: Ar­beit­neh­mer, Pro­duk­ti­ons- und Kon­sum­gü­ter sol­len schnell, zu­ver­läs­sig und si­cher an ihrem Be­stim­mungs­ort an­kom­men. Die zu­neh­men­den Eng­päs­se auf dem Na­tio­nal­stras­sen­netz be­ein­träch­ti­gen diese wich­ti­ge Funk­ti­on zu­se­hends. Be­sorg­nis­er­re­gend ist auch, dass die Schweiz im WEF-Ran­king be­züg­lich der Qua­li­tät der Stras­sen­in­fra­struk­tur in den letz­ten vier Jah­ren vom drit­ten auf den ach­ten Rang zu­rück­ge­fal­len ist.

Es ist of­fen­sicht­lich: Das Na­tio­nal­stras­sen­netz muss drin­gend wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den. Das an­er­kennt zwar auch der Bun­des­rat, doch sind seine Vor­schlä­ge un­ge­nü­gend. Die zen­tra­len Eng­päs­se soll­ten ra­scher be­sei­tigt wer­den. Wich­ti­ge Ele­men­te des im Fe­bru­ar ver­wor­fe­nen Netz­be­schlus­ses, wie die Um­fah­rung Mor­ges und die Glatt­tal­au­to­bahn, ge­hö­ren un­be­dingt ins stra­te­gi­sche Ent­wick­lungs­pro­gramm. Die Be­ur­tei­lungs­me­tho­dik der Ag­glo­me­ra­ti­ons­pro­gram­me muss wei­ter kri­tisch be­ur­teilt wer­den: Bun­des­gel­der dür­fen nur flies­sen, wenn die Pro­jek­te einen we­sent­li­chen Bei­trag zur Lö­sung der Ver­kehrs­pro­ble­me in den Ag­glo­me­ra­tio­nen leis­ten.

Wich­tig ist, dass die Fi­nan­zie­rung im Gleich­schritt mit dem Aus­bau er­folgt. Zu­sätz­li­che Mit­tel sol­len über die Zweck­bin­dung der Au­to­im­port­steu­er flies­sen. Dar­über hin­aus sind neue Ab­ga­ben aber mög­lichst ge­ring zu hal­ten oder ganz zu ver­mei­den. Das ist mög­lich, wenn der neue Fonds nicht auf Vor­rat ali­men­tiert wird, son­dern ge­mäss dem tat­säch­li­chen Be­darf, ent­spre­chend dem Bau­fort­schritt. Und auch die end­lo­sen Ver­zö­ge­run­gen durch Ein­spra­chen, wie ak­tu­ell beim Gu­brist, müs­sen der Ver­gan­gen­heit an­ge­hö­ren. Dazu braucht es end­lich eine Be­schleu­ni­gung der Pla­nungs- und Rea­li­sie­rungs­ver­fah­ren.