# 6 / 2023
28.09.2023

Die Schweiz – Ein Steuerstandort im Interesse der Schweizer Bevölkerung

Zukunftsfähige Arbeitsplätze dank innovativer Wirtschaft

Innovation ist ein riskantes Geschäft. Forschung und Entwicklung sind teuer, eine Garantie auf Erfolg besteht nicht. Im Pharmabereich zum Beispiel scheitern neun von zehn Forschungsprojekten. Gleichzeitig ist Innovation ein Haupttreiber für Fortschritt und Wohlstand. Der internationale Wettbewerb um innovative, forschungsstarke Unternehmen ist denn auch gross. Die Steuerpolitik spielt dabei eine wichtige Rolle. Eine attraktive Besteuerung sorgt dafür, dass sich Innovation trotz des hohen Risikos lohnt. Auch den moderaten Gewinnsteuern, der Patentbox, den F&E-Abzügen und der attraktiven Besteuerung von Start-ups ist es deshalb zu verdanken, dass die Schweizer Wirtschaft im Bereich der Innovation zur Weltspitze gehört. Firmen, die in die Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen investieren, schaffen damit auch attraktive, zukunftsfähige Ausbildungs- und Arbeitsplätze.

Erfolgreicher Standort für Forschung und Entwicklung

Die Schweizer Wirtschaft spielt technologisch auf Topniveau. 2022 belegte die Schweiz im «Global Innovation Index» zum wiederholten Mal den ersten Platz, und seit 2013 wird sie von der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO, 2022) regelmässig zur innovationsfähigsten Nation der Welt erkoren. Auch im «Innovation Scoreboard» der Europäischen Union nimmt die Schweiz 2023 den Spitzenplatz ein (Europäische Kommission, 2023). Gemäss dem EU «Industrial R&D Investment Scoreboard» gehören die Firmen Roche und Novartis zu den weltweit 20 grössten Investoren auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung (Europäische Kommission, 2023, S. 43–44).

2021 wurden in der Schweiz insgesamt fast 25 Milliarden Franken in die Forschung & Entwicklung (F&E) investiert (BFS, 2023). Den Löwenanteil (rund zwei Drittel) der F&E finanzieren die Unternehmen selbst (BFS, 2023, S. 11). Aus der Schweiz finanzierte private Forschung im Ausland mit eingerechnet, gaben Schweizer Firmen 2021 mehr als 22 Milliarden Franken für Forschungsaktivitäten aus. Mehr als die Hälfte der F&E führten die Firmen mit eigenem Personal auch selbst aus (siehe Grafik 7).

Die Wirtschaft finanziert den Löwenanteil der Forschung und Entwicklung (F&E) in der Schweiz, auch bei der Durchführung von F&E nehmen die Unternehmen eine äusserst wichtige Rolle ein.

Grafik 7

Ein wichtiger Faktor für den Erfolg als F&E-Standort ist die moderate Steuerbelastung in der Schweiz. Private Forschungsaktivitäten werden so unterstützt. Es lohnt sich, das Risiko des Scheiterns eines F&E-Projekts einzugehen, wenn im Erfolgsfall ein Grossteil der Gewinne einbehalten werden kann. Bleiben die Mittel im Unternehmen, können diese zudem erneut in innovative Tätigkeiten investiert werden.

Mit der STAF-Steuerreform (Steuerreform und AHV-Finanzierung) von 2020 hat die Schweiz spezifische Instrumente zur Forschungsförderung eingeführt: den sogenannten F&E-Zusatzabzug für innovative Tätigkeiten sowie die Patentbox, mit der Gewinne aus erfolgreicher Forschung steuerlich ermässigt werden. Auch die steuerlichen Rahmenbedingungen für Start-ups wurden verbessert (economiesuisse, 2020). Diese Massnahmen sowie die generell moderaten Gewinnsteuern fördern die Innovation. Die Steuerlandschaft hilft so mit, die Grundlage dafür zu schaffen, dass der hohe Schweizer Wohlstand auch in Zukunft Bestand hat.

Ein Teil der Investitionen in F&E (rund 20 Prozent) erfolgt durch Bund und Kantone (z.B. via die Hochschulen). Die staatlichen Ausgaben für Bildung und Forschung sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Die hohen Steuerzahlungen der Firmen waren eine wichtige Grundlage, damit sich das Ausgabenwachstum in diesem Bereich finanzieren liess (EFD, 2023). Auch über ihre hohen Steuerzahlungen leisten die Firmen damit einen wichtigen Beitrag zur Innovationskraft der Schweiz.