Öffentliche Verwaltung in der Schweiz wächst und wächst
- Einleitung Das Wichtigste in Kürze | Position economiesuisse
- Kapitel 1 Einleitung
- Kapitel 2 Indikator 1: Entwicklung der Vollzeitäquivalente
- Kapitel 3 Indikator 2: Vergleich mit der Privatwirtschaft
- Kapitel 4 Indikator 3: Vergleich mit dem Ausland
- Kapitel 5 Indikator 4: Lohnentwicklung
- Kapitel 6 Indikator 5: Lohnvergleich mit Privatwirtschaft (zwischen den Branchen)
- Kapitel 7 Indikator 6: Lohnvergleich mit Privatwirtschaft (innerhalb der Branchen)
- Kapitel 8 Indikator 7: Effizienz der öffentlichen Verwaltung
- Kapitel 9 Indikator 8: Effizienzvergleich mit dem Ausland
- Kapitel 10 Zusammenfassung und Forderungen
Indikator 7: Effizienz der öffentlichen Verwaltung
Löhne widerspiegeln in der Privatwirtschaft die Produktivität. Die Arbeitsproduktivität misst die Effizienz, mit der die personellen Ressourcen im Produktionsprozess eingesetzt werden. Sie wird bestimmt durch den technischen Fortschritt, das ökonomische Kapital sowie die natürlichen und die personellen Ressourcen. Hohe Löhne sind daher ein Zeichen einer gut funktionierenden Wirtschaft. In der Privatwirtschaft lässt sich die Arbeitsproduktivität messen. Die personellen Ressourcen (Angestellte und Löhne) sind bekannt, der Output (Verkauf von Produkten und Dienstleistungen zu Marktpreisen) ebenfalls. Beim Staat ist Letzteres nicht der Fall. Öffentliche Dienstleistungen werden im Normalfall nicht zu Marktpreisen angeboten – die Arbeitsproduktivität lässt sich für die öffentliche Verwaltung entsprechend nicht auf diese Weise bestimmen.
Doch auch in der Verwaltung müssten die Erfindung des Computers und das Internet einen entscheidenden positiven Einfluss auf die Effizienz haben. Musste früher die Buchhaltung noch von Hand erstellt werden, lässt sich diese heute oft fast per Knopfdruck mit geeigneter Software innert kürzester Zeit generieren. Ein Angestellter kann heute dieselbe Buchhaltung in einem Bruchteil der Zeit abschliessen – die Arbeitsproduktivität hat entsprechend zugenommen.
Da aber die Produktivität in der Verwaltung nicht gemessen werden kann, versuchen wir über einen Umweg, die Effizienzentwicklung im öffentlichen Sektor zu schätzen. Dazu betrachten wir den Versicherungsbereich. Hier bieten private und staatliche Versicherungen ihre Dienstleistungen an. Unsere Überlegung ist nun die folgende: Basis bilden die ausbezahlten Leistungen der privaten und staatlichen Versicherungen. Diese lassen sich genau beziffern. Indem wir nun die Verwaltungskosten ins Verhältnis zu den ausbezahlten Leistungen setzen, erhalten wir eine doch recht gut vergleichbare Messgrösse für die Effizienz.
Der Quervergleich zeigt, dass die (privaten) Krankenkassen und Pensionskassen in den vergangenen acht Jahren deutlich effizienter wurden. Gegensätzlich präsentiert sich das Bild für die staatlichen Versicherungen. Die Verwaltungskosten der AHV, IV, ALV und Suva stiegen relativ zu den ausbezahlten Leistungen.