Die Fachkräftesituation bei Ingenieurinnen und Ingenieuren
- Einleitung Das Wichtigste in Kürze | Position economiesuisse
- Kapitel 1 Einleitung
- Kapitel 2 Ausgangslage
- Kapitel 3 Ergebnisse der Erhebung
- Kapitel 4 Wie kann beim Fachkräftemangel Abhilfe geschafft werden?
- Kapitel 5 Fazit
Einleitung
Im Zeitalter von Industrie 4.0 und Digitalisierung ist die Bedeutung von technisch gut ausgebildetem Personal grösser denn je. Als kleine, offene Exportwirtschaft ist die Schweiz in besonderem Mass auf Fachkräfte angewiesen. Um an der Spitze der innovativsten Länder zu bleiben, sind speziell in technischen Berufen gut ausgebildete Arbeitskräfte unabdingbar. Eine wichtige Gruppe bilden hierbei die Ingenieure, deren Bedeutung für Wertschöpfung und Innovation unbestritten ist.
Seit Längerem kann der entsprechende Fachkräftebedarf nicht vollständig mit inländischen Arbeitskräften gedeckt werden. Die Zuwanderung hat in den letzten zehn Jahren die Lage auf dem Arbeitsmarkt zwar etwas entspannt. Doch in Zukunft dürften sowohl der demografische Wandel wie auch die Migrationsdebatte die Problematik weiter verschärfen. Gleichzeitig führt der bildungsintensive technische Fortschritt zu einer erhöhten Nachfrage nach technischen Kenntnissen. Bei den Ingenieuren ist der Fachkräftemangel schon heute sehr stark ausgeprägt. Die Situation ist sogar gravierender als bei Managern, im Gesundheitswesen oder unter den Informatikern.
Eine aktuelle Erhebung unter der Führung von Swiss Engineering in Kooperation mit economiesuisse erlaubt nun neue Einblicke in die treibenden Faktoren hinter dem Ingenieurmangel. Die Umfrage, die zwischen 22. Februar und 8. Mai 2016 durchgeführt wurde, beruht auf einer Stichprobe von über 3300 Teilnehmern. Diese grosse Datenbasis erlaubt zuverlässige Aussagen zur Situation von Ingenieuren und ist in dieser Form einmalig. Anhand der Ergebnisse, die sowohl die Arbeitgeber- als auch die Arbeitnehmersicht umfassen, lassen sich erstmals griffige und nachhaltige Forderungen formulieren, die nicht nur auf bildungspolitischen Massnahmen beruhen, sondern breit abgestützte Lösungsansätze zur Bekämpfung struktureller Probleme auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure beinhalten. Nachhaltige Verbesserungen sind nur möglich, wenn alle Beteiligten am gleichen Strick ziehen.