# 4 / 2022
20.05.2022

Die Schwei­zer Wirt­schaft und der Ukrai­ne­krieg – wirt­schaft­li­che und hu­ma­ni­tä­re Per­spek­ti­ven

Der Ukrai­ne­krieg ist in ers­ter Linie eine hu­ma­ni­tä­re Tra­gö­die. Er trifft aber auch die Schwei­zer Wirt­schaft di­rekt und in­di­rekt. Zahl­rei­che Schwei­zer Un­ter­neh­men und ihre Mit­ar­bei­ten­den leis­ten seit Be­ginn des Kriegs um­fas­sen­de hu­ma­ni­tä­re Hilfe in Form von Spen­den, Sach­leis­tun­gen und Frei­wil­li­gen­ar­beit – so­wohl in den Kriegs­ge­bie­ten selbst wie auch ent­lang der Flücht­lings­rou­ten und in der Schweiz. Das zei­gen Mit­glie­der­um­fra­gen von eco­no­mie­su­is­se.

Das Wichtigste in Kürze

Der grossangelegte Angriffskrieg, welcher Russland gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 begonnen hat, markiert eine Zeitenwende in Europa und darüber hinaus. Die dramatische Entwicklung des Ukrainekriegs in den letzten Monaten hat auch für die Schweiz weitreichende Konsequenzen – aus humanitärer Perspektive, sicherheitspolitisch und wirtschaftlich. Die Schweizer Wirtschaft verurteilt den Angriffskrieg gegen die Ukraine aufs Schärfste. Der eklatante Bruch Russlands mit dem internationalen Völkerrecht ist absolut inakzeptabel.

Das vorliegende dossierpolitik erläutert zum einen die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukrainekriegs auf die Schweizer Wirtschaft. Dabei wird auf die direkte und indirekte Betroffenheit gleichermassen eingegangen. Zum anderen zeigt es auf, in welcher Art und Weise sich der Schweizer Privatsektor im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg humanitär engagiert. Zu beiden Themenbereichen hat economiesuisse jüngst umfassende Mitgliederumfragen durchgeführt.

Für economiesuisse ist klar, dass gerade der Privatsektor einen entscheidenden Beitrag leisten kann, um die unmittelbare Not der vom Ukrainekrieg betroffenen Menschen zu lindern. Alle Unternehmen in der Schweiz sind entsprechend auch aufgerufen, sich nach ihren Möglichkeiten zu engagieren. Dies auch vor dem Hintergrund, dass der Bedarf an Unterstützung mit zunehmender Dauer des Kriegs weiter zunehmen dürfte.

Position economiesuisse

Die Tragödie des Kriegs in der Ukraine zeigt allen die zentrale Bedeutung des Friedens auf.

  • Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist inakzeptabel und wird aufs Schärfste verurteilt. Die Sanktionsmassnahmen der Schweiz werden von der Wirtschaft unterstützt.
  • Die direkten Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland und Belarus auf die bilateralen Handelsbeziehungen mit der Schweiz sind gering. Herausfordernd sind jedoch indirekte Effekte wie Lieferengpässe, Logistikprobleme und Preissteigerungen.
  • Der Zivilbevölkerung der Ukraine muss geholfen werden. Hilfsorganisationen, die Eidgenossenschaft, private Initiativen und auch Unternehmen leisten gemeinsam einen Beitrag zur Unterstützung der notleidenden Menschen.
  • Das humanitäre Engagement von Schweizer Unternehmen zeigt auf, wie die Wirtschaft konkret der ukrainischen Bevölkerung beisteht. Es soll weitere Unternehmen motivieren, ebenfalls aktiv zu werden.