Will die Schweiz sich selbst vom Sockel stossen?
Stellen wir uns vor: Sie sind ein ausländischer Unternehmer und suchen nach geeigneten Investitionsmöglichkeiten oder einem idealen Standort für Ihre Europageschäfte. Dabei steht ein kleines Land ganz oben auf Ihrer Liste: die Schweiz. Ein Garant für Verlässlichkeit, Rechtssicherheit und Stabilität. Hier wollen Sie langfristige Geschäftsbeziehungen aufbauen und Arbeitsplätze schaffen. Und doch beginnen Sie zu zweifeln. Denn in letzter Zeit lesen Sie immer häufiger von Bestrebungen, ein Lohndiktat des Staates, allgemein verbindliche Mindestlöhne und eine landesweite Erbschaftssteuer einzuführen oder gar die Personenfreizügigkeit mitsamt den Bilateralen Verträgen aufs Spiel zu setzen. Es scheint fast so, als ob das innovativste und wettbewerbsfähigste Land der Welt sich eigenhändig vom Sockel stossen wollte. Angesichts dieser drohenden Beschränkungen der unternehmerischen Freiheit kann es nicht überraschen, wenn sie verunsichert reagieren und Ihre Investitionspläne sistieren.
Wie Ihnen geht es auch anderen ausländischen Investoren: Die Volkswirtschaftsdirektorenkonferenz verkündete kürzlich, dass 2012 die Zahl der hierzulande neu angesiedelten ausländischen Unternehmen gegenüber dem Vorjahr um rund 20 Prozent geschrumpft sei. Gemessen an den Arbeitsplätzen liegt der Rückgang gar bei über 40 Prozent. Es ist deshalb zentral, dass der Schweizer Souverän bei den anstehenden Vorlagen Weitsicht walten lässt und den wirtschaftsfeindlichen Initiativen an der Urne die Unterstützung versagt. Damit die Standortattraktivität hoch und die Schweiz ein verlässlicher Partner bleibt – und damit Sie als Investor es sich doch nicht anders überlegen.