Wie soll die MEI um­ge­setzt wer­den? Ant­wort der Schwei­zer Wirt­schaft

Die Wirt­schaft wurde von Po­li­tik und Me­di­en in letz­ter Zeit häu­fig ge­fragt, wie ihre Vor­stel­lun­gen zur Um­set­zung der Mas­sen­ein­wan­de­rungs­in­itia­ti­ve (MEI) aus­se­hen und wie die künf­ti­ge Eu­ro­pa­po­li­tik aus­ge­stal­tet wer­den soll. Der nun prä­sen­tier­te An­satz ist die Ant­wort: Nötig sind drei Säu­len. Die Erste be­inhal­tet eine Schutz­klau­sel, wel­che die Ein­wan­de­rung dros­selt – und damit die Vor­ga­ben des neuen Ver­fas­sungs­ar­ti­kels er­füllt – und gleich­zei­tig eu­ro­pa­ver­träg­lich ist. Der zwei­te Pfei­ler um­fasst Mass­nah­men der Wirt­schaft zur bes­se­ren Mo­bi­li­sie­rung der in­län­di­schen Ar­beits­kräf­te. Und die drit­te Säule sieht ein Null­wachs­tum der Stel­len im Staats­sek­tor vor. Das Mo­dell setzt also auf bei­den Sei­ten an: so­wohl beim An­ge­bot als auch bei der Nach­fra­ge nach Ar­beits­kräf­ten.

Damit die von der Wirt­schaft vor­ge­schla­ge­nen drei Säu­len auch trag­fä­hig sind, braucht es An­stren­gun­gen von Po­li­tik und Wirt­schaft. Und das Ein­ver­ständ­nis der EU.

«Die Schutz­klau­sel könn­te für die EU die Lö­sung der MEI-Um­set­zung sein, aber die Ge­sprä­che wer­den schwie­rig sein», wird Mar­tin Schulz, Prä­si­dent des EU-Par­la­ments, vom Schwei­zer Fern­seh­kor­re­spon­den­ten in Brüs­sel zi­tiert. Der An­satz hat also Chan­cen, auch wenn diese mo­men­tan kaum ab­schätz­bar sind. Warum ist die EU ein wich­ti­ger Part­ner bei der Aus­ge­stal­tung der MEI-Um­set­zung? Die neue Ver­fas­sungs­norm ver­langt die Be­rück­sich­ti­gung der Wirt­schafts­in­ter­es­sen bei der Fest­le­gung der Kon­tin­gen­te. Dar­aus er­gibt sich die Not­wen­dig­keit zu einer eu­ro­pa­ver­träg­li­chen Um­set­zung. Denn eine MEI-Um­set­zung, wel­che die Bi­la­te­ra­len aufs Spiel setzt und so den Zu­gang zum eu­ro­päi­schen Markt un­ter­gräbt, würde der Wirt­schaft stark scha­den. Klar wer­den die Ge­sprä­che mit der EU über eine Schutz­klau­sel schwie­rig sein und bei­den Sei­ten viel ab­ver­lan­gen. Aber an­ge­sichts des wirt­schaft­li­chen und po­li­ti­schen Er­folgs des bi­la­te­ra­len Wegs soll­te es das wert sein.