Weg­wei­sen­de Ab­stim­mung zur Um­set­zung der Spi­tal­fi­nan­zie­rung

Am 17. Juni 2012 stimmt der Sou­ve­rän im Kan­ton Zü­rich über das neue Spi­tal­pla­nungs- und Fi­nan­zie­rungs­ge­setz ab. Die­ses kan­to­na­le Ge­setz muss an­ge­passt wer­den, weil auf Bun­des­ebe­ne die Spi­tal­fi­nan­zie­rung neu ge­re­gelt wurde. Mit dem Über­gang zur Leis­tungs­fi­nan­zie­rung will der Bund den Wett­be­werb im Ge­sund­heits­we­sen stär­ken. Die Zür­cher Ab­stim­mung hat Si­gnal­wir­kung für die Schweiz, denn die Re­form muss in allen Kan­to­nen um­ge­setzt wer­den.

​Durch das kon­struk­ti­ve Re­fe­ren­dum der Ge­werk­schaft VPOD zum Spi­tal­pla­nungs- und Fi­nan­zie­rungs­ge­setz wird die Ab­stim­mung in Zü­rich recht kom­pli­ziert. Neben der Haupt­vor­la­ge des Kan­tons­rats und einer Va­ri­an­te mit den Zu­kunfts- und Stüt­zungs­fonds exis­tiert ein Ge­gen­vor­schlag «Ja zum Schutz der Pa­ti­en­tIn­nen und des Ge­sund­heits­per­so­nals». Zudem ist eine Stich­fra­ge vor­ge­se­hen. Die Wirt­schaft un­ter­stützt die Haupt­vor­la­ge und lehnt den Stüt­zungs­fonds und den Ge­gen­vor­schlag ab.

Ja zur Haupt­vor­la­ge
Die Vor­la­ge des Kan­tons­rats ist ein breit ab­ge­stütz­ter Kom­pro­miss, der das kan­to­na­le Recht ak­tua­li­siert und an die Er­for­der­nis­se der neuen Spi­tal­fi­nan­zie­rung an­passt. Sie schafft Rechts­si­cher­heit und Trans­pa­renz für alle Be­tei­lig­ten und stärkt die Zu­kunfts­chan­cen der Spi­tä­ler. Des­halb steht auch die Wirt­schaft ge­schlos­sen hin­ter die­ser Ge­set­zes­re­vi­si­on.

Nein zum Stüt­zungs­fonds
In der Va­ri­an­te zur Haupt­vor­la­ge wird ein Zu­kunfts- und Stüt­zungs­fonds vor­ge­schla­gen. Es sol­len Mit­tel für Be­triebs­sub­ven­tio­nen oder Li­qui­da­ti­ons­pha­sen be­reit­ge­stellt wer­den, wenn län­ger­fris­tig kein kos­ten­de­cken­der Be­trieb mög­lich ist. Ge­äuf­net wird der Fonds aus der Er­trags­kraft der Spi­tä­ler, die zu­satz­ver­si­cher­te Pa­ti­en­ten be­han­deln. Man will mit die­ser Geld­quel­le Grund- und Zu­satz­ver­si­che­rung quer­sub­ven­tio­nie­ren, was ge­mäss Bun­des­ge­setz ei­gent­lich ver­bo­ten ist. Auch öko­no­misch er­gibt dies kei­nen Sinn. Die Spi­tä­ler müs­sen mit den neuen Fall­pau­scha­len ihre Leis­tun­gen in der Grund­ver­si­che­rung fi­nan­zie­ren kön­nen. Falls dies für eine ein­zel­ne In­sti­tu­ti­on nicht mög­lich ist, ent­steht ein Zwang zum Han­deln: Die in­ter­nen Ab­läu­fe müs­sen dann über­prüft und bei der Leis­tungs­er­brin­gung Schwer­punk­te ge­bil­det wer­den. Genau die­ser Pro­zess der Er­neue­rung ist der Kern der Spi­tal­fi­nan­zie­rung. Nur so kann die Qua­li­tät der me­di­zi­ni­schen Ver­sor­gung lang­fris­tig er­hal­ten wer­den.

Nein zum Ge­gen­vor­schlag
Der VPOD will mit dem Ge­gen­vor­schlag zu­sätz­li­che Vor­schrif­ten zur Per­so­nal­po­li­tik der Spi­tä­ler er­las­sen. So sol­len die An­stel­lungs- und Ar­beits­be­din­gun­gen min­des­tens jenen des Per­so­nal­rechts des Kan­tons Zü­rich ent­spre­chen. Zudem ver­langt ein Pas­sus orts- und bran­chen­üb­li­che Löhne. Diese Re­ge­lun­gen sind aus Sicht von eco­no­mie­su­is­se schäd­lich, weil sie die So­zi­al­part­ner­schaft schwä­chen.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen: www.​ja-​nein-​nein.​ch