Warum die Schweiz und In­do­ne­si­en in­ter­es­san­te Han­dels­part­ner sind

Die Schweiz und In­do­ne­si­en sind nicht nur zwei un­ter­schied­li­che Län­der. Sie haben auch ei­ni­ge Ge­mein­sam­kei­ten und vor allem ein rie­si­ges Po­ten­zi­al als Wirt­schafts­part­ner. Das süd­ost­asia­ti­sche Land ist ein wich­ti­ger Wachs­tums­markt, denn der Mit­tel­stand ge­winnt lau­fend an Kauf­kraft. Gleich­zei­tig fal­len viele In­fra­struk­tur­pro­jek­te an, die auch für Schwei­zer Fir­men in­ter­es­sant sind. Die Schweiz hat es nun selbst in der Hand, diese wich­ti­ge Part­ner­schaft wei­ter zu in­ten­si­vie­ren. Am 7. März kommt der Ent­scheid über das In­kraft­tre­ten des fer­tig aus­ge­han­del­ten Frei­han­dels­ab­kom­mens zwi­schen der Schweiz und In­do­ne­si­en an die Urne.

Wuss­ten Sie, dass In­do­ne­si­en und die Schweiz die glei­chen Far­ben in ihren Lan­des­flag­gen auf­wei­sen? Es gibt noch wei­te­re Ge­mein­sam­kei­ten: Für beide Län­der ist Was­ser sehr wich­tig. So ist die Schweiz das Was­ser­schloss Eu­ro­pas, wäh­rend In­do­ne­si­en der flä­chen­mäs­sig gröss­te In­sel­staat der Welt ist. Ganze 17'000 In­seln sind auf einer Was­ser­flä­che ver­teilt, die etwa der Grös­se Eu­ro­pas ent­spricht.

Aus wirt­schaft­li­cher Sicht ist für beide Län­der der Ex­port sehr wich­tig. Im Fall von In­do­ne­si­en sind Palm­öl und Roh­stof­fe wich­ti­ge Ex­port­gü­ter. In Bezug auf die Schweiz sind es In­dus­trie­pro­duk­te wie Me­di­ka­men­te, Ma­schi­nen, Uhren, Me­di­zin­pro­duk­te oder Fahr­zeu­ge und na­tür­lich Dienst­leis­tun­gen im Fi­nanz-, As­se­ku­ranz-, Tou­ris­mus-, IT- oder Tech­no­lo­gie­be­reich.

In­do­ne­si­en ist ein wich­ti­ger Wachs­tums­markt für Schwei­zer Fir­men. Bis 2050 soll das süd­ost­asia­ti­sche Land zur viert­gröss­ten Volks­wirt­schaft der Welt auf­stei­gen.

Es gibt je­doch auch gros­se Un­ter­schie­de zwi­schen bei­den Län­dern: In­do­ne­si­en ist ein Schwel­len­land mit 267 Mil­lio­nen Ein­woh­nern. Das Pro-Kopf-Ein­kom­men be­trägt heute ge­ra­de mal 4136 US-Dol­lar. Das soll und wird sich in den kom­men­den Jahr­zehn­ten än­dern. So plant In­do­ne­si­en mehr ver­ar­bei­te­te Pro­duk­te und we­ni­ger Roh­stof­fe zu ex­por­tie­ren. Dazu wur­den die Rah­men­be­din­gun­gen für die ver­ar­bei­ten­de In­dus­trie stark ver­bes­sert. Eine hö­he­re Wert­schöp­fung wird in der Folge auch das Ein­kom­men der lo­ka­len Be­völ­ke­rung an­stei­gen las­sen, die sich dann immer mehr leis­ten kann. Genau des­we­gen ist der ra­sant wach­sen­de in­do­ne­si­sche Markt für Schwei­zer Ex­por­teu­re so in­ter­es­sant.

Der Auf­bau einer ver­ar­bei­ten­den In­dus­trie und die zahl­rei­chen In­fra­struk­tur­pro­jek­te in In­do­ne­si­en bie­ten ein sehr gros­ses Ab­satz­po­ten­zi­al für Schwei­zer Ex­por­te.

Hinzu kommt: Das gros­se Land hat einen enor­men Nach­hol­be­darf bei der In­fra­struk­tur. Ein um­fas­sen­des Pro­gramm in der Höhe von ins­ge­samt 500 Mil­li­ar­den US-Dol­lar wird in den kom­men­den Jah­ren die In­fra­struk­tur vor Ort ver­bes­sern. Ge­plant sind 3‘200 km Zug­schie­nen, 2‘600 km Stras­sen, 1‘000 km Maut­stras­sen, 49 Dämme, 15 Flug­hä­fen und 24 See­hä­fen. Die Schweiz ge­hört zu den füh­ren­den An­bie­tern im Be­reich von In­fra­struk­tu­ren. Den­ken wir nur an Züge, das Ge­sund­heits­we­sen, Asphalt­ma­schi­nen, Ge­bäu­de­tech­nik, Si­cher­heits­an­la­gen, das Ma­nage­ment von Flug­hä­fen, Ree­de­rei­en oder die Strom­ver­sor­gung sowie das Was­ser­ma­nage­ment.

Fest steht darum: Der Auf­bau einer ver­ar­bei­ten­den In­dus­trie und die zahl­rei­chen In­fra­struk­tur­pro­jek­te in In­do­ne­si­en füh­ren zu einem sehr gros­sen Ab­satz­po­ten­zi­al für Schwei­zer Ex­por­te. Ex­per­ten von Pri­ce­wa­ter­hou­se Co­o­pers (PwC) rech­nen damit, dass das Land bis zum Jahr 2050 zur viert­gröss­ten Volks­wirt­schaft der Welt auf­stei­gen dürf­te.

Das Frei­han­dels­ab­kom­men zwi­schen der Schweiz und In­do­ne­si­en ist eine Win-win-Si­tua­ti­on für beide Ver­trags­par­tei­en.

Das fort­schritt­li­che Frei­han­dels­ab­kom­men zwi­schen der Schweiz und In­do­ne­si­en wird es für beide Sei­ten ein­fa­cher ma­chen, neue Pro­jek­te um­zu­set­zen sowie Waren und Dienst­leis­tun­gen zu han­deln. Beide Part­ner er­gän­zen sich dabei und wer­den glei­cher­mas­sen Nut­zen aus dem Ab­kom­men zie­hen kön­nen. Die­ser Part­ner­schaft auf Au­gen­hö­he werde ich beim Ur­nen­gang vom 7. März 2021 auf jeden Fall zu­stim­men.