Logos Dachverbände UVI Nein

Vier Dach­ver­bän­de, eine Bot­schaft: Nein zur UVI

Die vier gros­sen Schwei­zer Wirt­schafts­dach­ver­bän­de haben heute an einer Me­di­en­kon­fe­renz ihr NEIN zur Un­ter­neh­mens-Ver­ant­wor­tungs-In­itia­ti­ve be­kräf­tigt. Die Prä­si­den­ten un­ter­stri­chen die Be­trof­fen­heit der ge­sam­ten Schwei­zer Wirt­schaft und zeig­ten auf, wie die In­stru­men­te der In­itia­ti­ve in ver­schie­de­ner Hin­sicht Scha­den an­rich­ten.

Die Prä­si­den­ten von eco­no­mie­su­is­se, Ar­beit­ge­ber­ver­band, Ge­wer­be­ver­band und dem Schwei­zer Bau­ern­ver­band rich­ten drei Wo­chen vor dem Ab­stim­mungs­ter­min einen wei­te­ren drin­gen­den Ap­pell an die Stimm­be­rech­tig­ten: Die In­itia­ti­ve be­trifft die ge­sam­te Schwei­zer Wirt­schaft, scha­det damit un­se­rer Be­völ­ke­rung, aber auch der Um­welt und den Men­schen in den Ent­wick­lungs­län­dern, und ist des­halb ab­zu­leh­nen.

Schwei­zer Un­ter­neh­men ar­bei­ten be­reits heute welt­weit fair, legal und nach­hal­tig

Chris­toph Mäder, Prä­si­dent eco­no­mie­su­is­se, stellt gleich zu Be­ginn klar, wofür die Schwei­zer Wirt­schaft be­reits heute ein­steht: «Die Schwei­zer Un­ter­neh­men ste­hen ohne Wenn und Aber zu Men­schen­rech­ten und in­ter­na­tio­na­len Um­welt­stan­dards. Sie ar­bei­ten welt­weit fair, legal und nach­hal­tig. Daher sind sie er­folg­reich und si­chern Wohl­stand und so­zia­le Si­cher­heit – in der Schweiz wie im Aus­land.» Schwei­zer Un­ter­neh­men sind auf­grund des­sen im Aus­land auch gern ge­se­he­ne In­ves­to­ren, auf die un­gern ver­zich­tet wird. 

Im Ge­gen­satz dazu er­schwert die In­itia­ti­ve die dia­lo­gori­en­tier­te Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen Un­ter­neh­men, Staa­ten und an­säs­si­ger Ge­sell­schaft er­heb­lich. An­statt Chan­cen für die Be­völ­ke­rung vor Ort zu kre­ieren, müss­ten Un­ter­neh­men in Zu­kunft jeg­li­ches Ri­si­ko ver­mei­den und ihr En­ga­ge­ment ge­ra­de in Dritt­welt­län­dern über­prü­fen. Das kann kein nach­hal­ti­ger Weg sein. Für Chris­toph Mäder liegt die Lö­sung auf der Hand: «Im Ge­gen­satz zur In­itia­ti­ve er­höht der in­di­rek­te Ge­gen­vor­schlag die Ver­bind­lich­keit deut­lich und er ver­bes­sert die Trans­pa­renz des En­ga­ge­ments von Schwei­zer Un­ter­neh­men. Diese in­ter­na­tio­nal ab­ge­stimm­te Lö­sung schärft die Ver­ant­wor­tung von Un­ter­neh­men.»

Ein Ei­gen­tor mit­ten in der Co­ro­na-Krise

Seit Mo­na­ten ver­su­chen die In­iti­an­ten, die Stimm­be­völ­ke­rung mit emo­tio­na­len Bot­schaf­ten zu über­zeu­gen. Ihre Ver­spre­chen wer­den sie aber nicht ein­lö­sen kön­nen. «Ge­wiss ist hin­ge­gen, dass der Wirt­schafts­stand­ort Schweiz bei einer An­nah­me der In­itia­ti­ve nach­hal­ti­gen Scha­den nimmt – ein­mal mehr. Ja, auch diese In­itia­ti­ve schnei­det eine wei­te­re Schei­be un­se­rer schwei­ze­ri­schen Wirt­schafts­ord­nung ab, die Ar­beit und Ein­kom­men für alle er­mög­li­chen soll», sagt Va­len­tin Vogt, Prä­si­dent des Schwei­ze­ri­schen Ar­beit­ge­ber­ver­bands. Zudem be­fän­de sich die Schweiz in der tiefs­ten Re­zes­si­on der letz­ten 50 Jahre. In einem sol­chen wirt­schaft­li­chen Um­feld sei die An­nah­me der Un­ter­neh­mens-Ver­ant­wor­tungs-In­itia­ti­ve ein schmerz­li­ches Ei­gen­tor zum dümms­ten Zeit­punkt.

Der Do­mi­no-Ef­fekt der In­itia­ti­ve trifft auch die KMU fron­tal

Die In­iti­an­ten sug­ge­rie­ren, dass Schwei­zer Un­ter­neh­men Men­schen­rech­te und Um­welt­stan­dards un­be­se­hen ver­let­zen wür­den. Diese Be­haup­tung ist für Fabio Re­gaz­zi, Prä­si­dent des Schwei­ze­ri­schen Ge­wer­be­ver­bands, un­halt­bar: «Die­ses Wirt­schafts-Ba­shing muss auf­hö­ren!» Die Schweiz sei so er­folg­reich, weil wir hier­zu­lan­de einen guten Mix von gros­sen, klei­nen und mitt­le­ren Un­ter­neh­men hät­ten. Alle Un­ter­neh­men und Lie­fe­ran­ten müss­ten sich zu­künf­tig ge­richts­fest ab­si­chern und Haf­tungs­ri­si­ken kon­se­quent wei­ter­ge­ben. «Die­ser Do­mi­no-Ef­fekt trifft zum Schluss das Un­ter­neh­men mit der kleins­ten Rechts­ab­tei­lung. Wer damit nicht ein­ver­stan­den ist oder wer den Lie­fe­ran­ten­ver­trag nicht un­ter­zeich­net, fällt ganz ein­fach aus der Lie­fer­ket­te raus», so Re­gaz­zi wei­ter. 

Rechts­ord­nung würde auf den Kopf ge­stellt

Mar­kus Rit­ter, Prä­si­dent Schwei­zer Bau­ern­ver­band, stellt klar, dass auch die Land­wirt­schafts­be­trie­be von einer Um­set­zung der In­itia­ti­ve er­heb­lich be­trof­fen sind – bei­spiels­wei­se durch Part­ner­un­ter­neh­men im Agrar- und Le­bens­mit­tel­sek­tor mit Zu­lie­fe­rern im Aus­land. Der Bau­ern­ver­band geht davon aus, dass «die Be­weis­last­um­kehr als Ver­fas­sungs­grund­satz auch auf mög­li­che Ver­ge­hen im In­land an­ge­wen­det wer­den könn­te», so Rit­ter. An der heute gel­ten­den Un­schulds­ver­mu­tung muss fest­ge­hal­ten wer­den. 

Man weiss nie, wen es als Nächs­tes trifft

Dass die In­itia­ti­ve mit dem hohen bü­ro­kra­ti­schen Auf­wand letzt­lich den An­wäl­ten und nicht den Leu­ten vor Ort hilft, zeig­te Prof. Felix Das­ser in sei­nem Re­fe­rat. Sie würde Kla­gen in der Schweiz be­wir­ken, aber den Ent­wick­lungs­län­dern im End­ef­fekt nicht hel­fen. «Mit Trans­pa­renz­vor­schrif­ten lässt sich mehr er­rei­chen als mit Haf­tungs­kla­gen», sagt Das­ser, da sol­che Kla­gen ge­ra­de in Men­schen­rechts­fäl­len für beide Sei­ten schwie­rig zu füh­ren sind. Aus sei­ner Sicht ist aber klar, dass die In­itia­ti­ve ein­schnei­den­de Än­de­run­gen für die Wirt­schaft bringt: «Alle in­ter­na­tio­nal tä­ti­gen Un­ter­neh­men, egal ob gross oder klein, wer­den ihre gan­zen Lie­fer­ket­ten neu or­ga­ni­sie­ren müs­sen, da nie­mand weiss, wen es mal tref­fen wird.» 

Gerne ste­hen wir Ihnen für wei­te­re Aus­künf­te be­reit: 

  • Chris­toph Mäder, Prä­si­dent eco­no­mie­su­is­se, 044 421 35 44
  • Va­len­tin Vogt, Prä­si­dent Schwei­ze­ri­scher Ar­beit­ge­ber­ver­band, 079 634 12 10 
  • Fabio Re­gaz­zi, Prä­si­dent Schwei­ze­ri­scher Ge­wer­be­ver­band, 031 380 14 14
  • Mar­kus Rit­ter, Prä­si­dent Schwei­zer Bau­ern­ver­band, 079 300 56 93
  • Prof. Dr. iur. Felix Das­ser, Part­ner und Rechts­an­walt Hom­bur­ger AG, 079 455 48 94

Bei­la­gen

Re­fe­rat Chris­toph Mäder

Re­fe­rat Va­len­tin Vogt

Re­fe­rat Fabio Re­gaz­zi

Re­fe­rat Mar­kus Rit­ter

Re­fe­rat Felix Das­ser