Frontex

Schwei­zer Stimm­volk si­chert den Ver­bleib bei Schen­gen/Dub­lin

Die Stimm­be­rech­tig­ten haben sich heute mit gros­ser Mehr­heit für einen hö­he­ren Bei­trag an die eu­ro­päi­sche Grenz­schutz­agen­tur Fron­tex aus­ge­spro­chen. Für eco­no­mie­su­is­se ist die­ses Re­sul­tat ein wich­ti­ger Mei­len­stein. Denn damit ist der Ver­bleib der Schweiz bei den bei­den für die Wirt­schaft und die Si­cher­heit zen­tra­len Über­ein­kom­men Schen­gen und Dub­lin ge­si­chert. Mit Be­dau­ern wird hin­ge­gen die An­nah­me des Film­ge­set­zes zur Kennt­nis ge­nom­men. Aus Sicht des Wirt­schafts­dach­ver­bands ist es ein fal­sches Si­gnal, wenn der Wett­be­werb durch die Zwangs­sub­ven­tio­nie­rung be­stimm­ter An­ge­bo­te und Be­vor­zu­gung eu­ro­päi­scher Pro­duk­tio­nen aus­ge­he­belt wird.

In den ver­gan­ge­nen Wo­chen und Mo­na­ten hat eco­no­mie­su­is­se lan­des­weit eine en­ga­gier­te Kam­pa­gne «Fron­tex-Schen­gen JA» ge­führt, zu­sam­men mit den bür­ger­li­chen Par­tei­en sowie einer Tou­ris­mus-Al­li­anz. Da es sich beim Fron­tex-Aus­bau im Kern um die Wei­ter­ent­wick­lung des Schen­gen-Be­sitz­stands han­delt, ist die Schweiz als as­so­zi­ier­tes Mit­glied ver­pflich­tet, auch einen Bei­trag für die Si­cher­heit in Eu­ro­pa zu leis­ten. Für Mo­ni­ka Rühl, Vor­sit­zen­de der Ge­schäfts­lei­tung von eco­no­mie­su­is­se, ist klar: «Die Schen­gen-Teil­nah­me der Schweiz ist für die Si­cher­heit, die Wirt­schaft und ins­be­son­de­re für den Tou­ris­mus und das an­schlies­sen­de Ge­wer­be von gros­ser Be­deu­tung.» Dank der wei­te­ren Be­tei­li­gung der Schweiz an Fron­tex kann sie zudem aktiv dar­auf hin­wir­ken, dass sich die eu­ro­päi­sche Grenz­schutz­agen­tur in ihrer Ar­beit ver­bes­sert und die Grund­rech­te von Flucht­su­chen­den an den Aus­sen­gren­zen ein­ge­hal­ten wer­den. Es ist des Wei­te­ren aber auch eine Chan­ce, zu­sam­men mit der EU wie­der an einem Strang zu zie­hen. Nun geht es darum, die kon­struk­ti­ve Eu­ro­pa­po­li­tik der Schweiz fort­zu­set­zen und der Bun­des­rat bleibt ge­for­dert, die ak­tu­el­le Blo­cka­de so rasch wie mög­lich zu lösen.

Be­dau­er­lich ist die An­nah­me des Film­ge­set­zes. In­ter­na­tio­na­le Strea­m­ing­diens­te wie Net­flix oder Dis­ney+, aber auch Schwei­zer Un­ter­neh­men mit ent­spre­chen­den On­line­an­ge­bo­ten müs­sen künf­tig min­des­tens vier Pro­zent ihrer im In­land er­ziel­ten Brut­to­ein­nah­men in ein­hei­mi­sche Film­pro­duk­tio­nen in­ves­tie­ren. Aus Sicht von eco­no­mie­su­is­se ist es ein fal­sches Si­gnal, wenn der Wett­be­werb durch die Zwangs­sub­ven­tio­nie­rung be­stimm­ter An­ge­bo­te und Be­vor­zu­gung eu­ro­päi­scher Pro­duk­tio­nen aus­ge­he­belt wird.