Schlüssel an einer Tür

Schen­gen-Re­fe­ren­dum be­un­ru­higt er­folg­rei­che Ho­te­liers

Trotz vie­ler Her­aus­for­de­run­gen hat der Schwei­zer Tou­ris­mus 2018 zu­ge­legt: Die Lo­gier­näch­te sind um 5,2 Pro­zent an­ge­stie­gen. Mass­geb­lich dazu bei­ge­tra­gen haben asia­ti­sche Tou­ris­ten – ge­ra­de auch des­we­gen bli­cken die Schwei­zer Ho­te­liers be­sorgt auf die be­vor­ste­hen­de Ab­stim­mung über das neue Waf­fen­recht. Bei einem Nein würde die Schweiz die Mit­glied­schaft im Schen­gen-Vi­s­a­ver­bund ver­lie­ren.

Vom Al­pen­raum bis in die Schwei­zer Städ­te atmen sie auf, die Ho­te­liers und Chef­kö­che der Schweiz. Denn: Nach­dem der Tou­ris­mus zu­letzt auf­grund des Fran­ken­schocks rück­läu­fi­ge Zah­len zu be­kla­gen hatte, zei­gen sie nun wie­der nach oben. Um 5,2 Pro­zent haben laut ho­tel­le­rie­su­is­se die Lo­gier­näch­te 2018 zu­ge­nom­men. Der Bran­chen­ver­band er­klär­te an der gest­ri­gen Jah­res­me­di­en­kon­fe­renz des Schwei­zer Tou­ris­mus-Ver­bands (STV) wei­ter, dass dies vor allem auch dar­auf zu­rück­zu­füh­ren sei, dass immer mehr chi­ne­si­sche und in­di­sche Tou­ris­ten den Weg in die Schweiz fin­den – und damit die rück­läu­fi­ge Ent­wick­lung bei den eu­ro­päi­schen Gäs­ten aus­glei­chen. Wäh­rend bei die­ser Be­su­cher­grup­pe die Nach­fra­ge zwi­schen 2008 und 2017 um 46 Pro­zent ein­ge­bro­chen ist, ist jene bei Rei­sen­den aus Fern­märk­ten im glei­chen Zeit­raum um 150 Pro­zent in die Höhe ge­schnellt. Des­halb ver­wun­dert es nicht, dass sich die Schwei­zer Tou­ris­mus­bran­che be­un­ru­higt zeigt auf­grund des an­ste­hen­den Schen­gen-Re­fe­ren­dums.

Schen­gen-Visa bringt bis zu einer hal­ben Mil­li­ar­de Fran­ken

Die Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer wer­den am 19. Mai nicht nur über eine An­pas­sung des Waf­fen­rechts ab­stim­men, son­dern auch di­rekt über ihre Mit­glied­schaft bei Schen­gen und Dub­lin. Denn nimmt die Schweiz das an­ge­pass­te Waf­fen­recht nicht an, er­lischt diese Mit­glied­schaft au­to­ma­tisch nach sechs Mo­na­ten. Es braucht weder von der EU noch von der Schweiz eine Kün­di­gung (siehe Ar­ti­kel 7 des Ab­kom­mens­tex­tes). Davon be­trof­fen wäre ins­be­son­de­re auch der Tou­ris­mus, der stark davon pro­fi­tiert. Wür­den bei einem Aus­tritt die Vi­sa­pro­zes­se für Tou­ris­ten aus Fern­märk­ten ver­kom­pli­ziert, drohe dem Schwei­zer Tou­ris­mus ein Ein­nah­me­ver­lust von bis zu einer hal­ben Mil­li­ar­de Fran­ken pro Jahr, schreibt ho­tel­le­rie­su­is­se. Das wäre ein mas­si­ver Schlag für eine Bran­che, die 2,6 Pro­zent der ge­sam­ten Schwei­zer Brut­to­wert­schöp­fung und fünf Pro­zent aller Ar­beits­plät­ze bei­steu­ert.

Bun­des­rat warnt vor zu­sätz­li­chen Kos­ten in wei­te­ren Wirt­schafts­be­rei­chen

In der Schwei­zer Wirt­schaft wäre aber nicht nur der Tou­ris­mus von einem Schen­gen-Aus­tritt be­trof­fen, wie eco­no­mie­su­is­se in einem dos­sier­po­li­tik dar­legt. Un­ab­hän­gi­ge Öko­no­men von Eco­plan haben er­rech­net, dass das Schwei­zer Brut­to­in­land­pro­dukt (BIP) im Jahr 2030 bis zu 3,7 Pro­zent ge­rin­ger aus­fal­len dürf­te ohne Schen­gen. Des Wei­te­ren pro­fi­tiert die Schweiz von Si­cher­heits­ge­win­nen, die bis zu einer hal­ben Mil­li­ar­de Fran­ken jähr­lich wert sind. Da der Schen­gen-Ver­trag zudem mit dem Dub­lin-Ab­kom­men ver­knüpft ist, wäre bei einem Aus­tritt auch im Asyl­be­reich mit hohen Mehr­kos­ten zu rech­nen. Durch Dub­lin kön­nen Asyl­an­trä­ge nur in einem Mit­glieds­land ge­stellt wer­den. Tritt die Schweiz aus dem Dub­li­ner Ab­kom­men aus, wäre des­halb mit einer star­ken Zu­nah­me von Zweit­an­trä­gen zu rech­nen – und laut Bun­des­rat mit Zu­satz­kos­ten in Höhe von bis zu über einer Mil­li­ar­de Fran­ken.

Ein Ja am 19. Mai ist im In­ter­es­se der gan­zen Schweiz

Für eco­no­mie­su­is­se ist des­halb klar: Die ge­ring­fü­gi­gen An­pas­sun­gen des Waf­fen­rechts sind ver­hält­nis­mäs­sig und die Schen­gen-Mit­glied­schaft für die Wirt­schaft enorm wich­tig. Ein Ja zur Re­vi­si­on des Waf­fen­rechts ist des­halb im In­ter­es­se der gan­zen Schweiz.

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