Vitaly Mutko

Rus­si­scher Vi­ze­pre­mier trifft Schwei­zer Wirt­schafts­de­le­ga­ti­on

Vi­ta­ly Mutko, Vi­ze­pre­mier Russ­lands, be­sprach an der 19. Ge­misch­ten Wirt­schafts­kom­mis­si­on in Bern die Her­aus­for­de­run­gen in den bi­la­te­ra­len Wirt­schafts­be­zie­hun­gen. Der An­lass wurde von Bot­schaf­ter Erwin Bol­lin­ger (Seco) ge­lei­tet und es nah­men auch Wirt­schafts­ver­tre­ter teil. Russ­land zeig­te sich offen für die An­lie­gen der ver­schie­de­nen Bran­chen. Ra­sche Lö­sun­gen und klare Ver­hält­nis­se sind zen­tral für Schwei­zer Un­ter­neh­men und wich­tig für ein nach­hal­ti­ges Wirt­schafts­wachs­tum in Russ­land.

Kom­pli­zier­te Zu­las­sungs­ver­fah­ren, schnell än­dern­de Ein­fuhr­vor­schrif­ten, Wett­be­werbs­nach­tei­le ge­gen­über rus­si­schen Kon­kur­ren­ten, Pa­tent­ver­let­zun­gen: Um diese und wei­te­re Her­aus­for­de­run­gen im rus­si­schen Markt zu be­spre­chen, fand in Bern heute Mor­gen die 19. Ta­gung der schwei­ze­risch-rus­si­schen Ge­misch­ten Kom­mis­si­on für Han­del und wirt­schaft­li­che Zu­sam­men­ar­beit statt. Dabei sass Vi­ta­ly Mutko, Vi­ze­pre­mier Russ­lands, mit sei­ner 22-köp­fi­gen De­le­ga­ti­on der Schwei­zer Wirt­schafts­de­le­ga­ti­on unter der Lei­tung von Erwin Bol­lin­ger ge­gen­über, De­le­gier­ter des Bun­des­rats für Han­dels­ver­trä­ge.

Her­aus­for­de­run­gen, aber auch viel Po­ten­zi­al

Aber nicht nur die viel­schich­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen der Schwei­zer Un­ter­neh­men im rus­si­schen Markt waren Thema. Auch die Er­fol­ge in den bi­la­te­ra­len Wirt­schafts­be­zie­hun­gen wur­den be­tont. Das mit Ab­stand gröss­te Land der Welt mit sei­nen 144 Mil­lio­nen Ein­woh­nern bie­tet viel Po­ten­zi­al. Die Wirt­schaft hat sich 2017 zu er­ho­len be­gon­nen und es geht lang­sam, aber schritt­wei­se auf­wärts. So ex­por­tier­te auch die Schweiz 2017 Waren im Wert von 2,3 Mil­li­ar­den Fran­ken nach Russ­land, ein Plus von 12 Pro­zent ge­gen­über dem Vor­jahr.

In den nächs­ten Jah­ren wird in Russ­land viel in gros­se In­dus­trie­pro­jek­te und in die In­fra­struk­tu­ren in­ves­tiert: Es sol­len Stras­sen ge­baut, das Ge­sund­heits­sys­tem und die Ab­fall­ver­sor­gung ver­bes­sert sowie grund­sätz­lich auf Di­gi­ta­li­sie­rung und In­no­va­ti­on ge­setzt wer­den. Mit der eu­ra­si­schen Wirt­schafts­uni­on, die 2015 ge­grün­det wurde, be­steht eine Basis für viele Ver­ein­fa­chun­gen im Han­del mit Russ­land, Weiss­russ­land, Ar­me­ni­en, Ka­sachs­tan und Kir­gis­tan.

Ra­sche, prag­ma­ti­sche Lö­sun­gen sind für Un­ter­neh­men zen­tral

Die rus­si­sche De­le­ga­ti­on zeig­te sich offen für die An­lie­gen, die die Ver­tre­ter der ver­schie­dens­ten Bran­chen auf­brach­ten. Die Me­mo­ran­den, die zu spe­zi­fi­schen The­men aus­ge­tauscht wur­den, sol­len rasch be­ar­bei­tet wer­den. Die Un­ter­neh­men kön­nen sich in Zu­kunft mit ihren Fra­gen di­rekt an die Han­dels­ver­tre­tung der Rus­si­schen Fö­de­ra­ti­on in der Schweiz mit Sitz in Bern wen­den.

Prag­ma­ti­sche, ra­sche Lö­sun­gen und klare Ver­hält­nis­se sind wich­tig für die rund 200 Schwei­zer Un­ter­neh­men, die in Russ­land aktiv sind, oder es in Zu­kunft sein wol­len. Sie sind auch Grund­la­ge für eine Di­ver­si­fi­zie­rung be­zie­hungs­wei­se ein nach­hal­ti­ges Wachs­tum der rus­si­schen Wirt­schaft. Umso mehr, als es ak­tu­ell ei­ni­ge Fak­to­ren gibt, die zu Un­si­cher­hei­ten füh­ren – etwa der Kon­flikt in der Ukrai­ne, die west­li­chen Wirt­schafts­sank­tio­nen oder der vo­la­ti­le Öl­preis.