Regulierung Plattformökonomie

Platt­form­re­gu­lie­rung – Voll­zug schär­fen, statt neue Re­gel­wer­ke schaf­fen

Das Wich­tigs­te in Kürze:

  • ​​Platt­for­men be­dür­fen kei­ner ei­ge­nen Re­gu­lie­rung. 
  • ​Die Schweiz muss bei Her­aus­for­de­run­gen bei di­gi­ta­len Platt­for­men auf be­währ­te In­stru­men­te zu­rück­grei­fen und diese ge­zielt nach­bes­sern, wo Voll­zugs­pro­ble­me sicht­bar wer­den.
  • ​Im Fokus steht dabei nicht die An­pas­sung des Rechts, son­dern viel­mehr die wirk­sa­me Durch­set­zung be­ste­hen­den Rechts und der Ver­zicht auf neue Re­gel­wer­ke oder na­tio­na­le Son­der­we­ge. 
  • Der Schwei­zer An­satz muss wei­ter­hin tech­no­lo­gie­neu­tral, in­ter­na­tio­nal an­schluss­fä­hig und in­no­va­ti­ons­freund­lich blei­ben.​ 

Platt­for­men wie Temu, Shein, Meta oder X sind fes­ter Be­stand­teil der in­ter­na­tio­na­len Wirt­schaft. All die­sen Platt­for­men ge­mein­sam ist, dass sie Trans­ak­ti­ons­kos­ten sen­ken und den Zu­gang zu Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen ver­ein­fa­chen. Damit bie­ten sie spür­ba­re Vor­tei­le für Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten. Gleich­zei­tig zeigt sich: Bei solch grenz­über­schrei­ten­den Ge­schäfts­mo­del­len stösst die Durch­set­zung un­se­rer hie­si­gen Re­geln zu­neh­mend an ihre Gren­zen.

Zum Dos­sier­po­li­tik

Be­ste­hen­des Recht nut­zen – statt neue Re­gu­lie­rungs­sys­te­me schaf­fen

Ge­ra­de die ak­tu­ell mas­si­ven glo­ba­len Ver­wer­fun­gen in der Welt­wirt­schaft zei­gen, wie hei­kel es ist, un­dif­fe­ren­ziert in den grenz­über­schrei­ten­den Han­del aber auch Dienst­leis­tungs­ver­kehr ein­zu­grei­fen. eco­no­mie­su­is­se plä­diert daher ge­ra­de auch beim Um­gang mit aus­län­di­schen Platt­for­men für einen prag­ma­ti­schen und in­ter­na­tio­nal an­schluss­fä­hi­gen Re­gu­lie­rungs­an­satz, der auf be­ste­hen­den In­stru­men­ten auf­baut. Die Schwei­zer Rechts­ord­nung ist in vie­len Be­rei­chen fle­xi­bel genug, um auch di­gi­ta­le Platt­form­mo­del­le zu er­fas­sen – ent­schei­dend ist aber die ef­fek­ti­ve An­wen­dung. Einen Fokus braucht es damit pri­mär dort, wo ak­tu­ell kon­kre­te Voll­zugs­hin­der­nis­se be­ste­hen.

Kon­kre­ten Hand­lungs­be­darf eru­ie­ren

In ein­zel­nen Be­rei­chen ist den­noch eine ge­ziel­te Wei­ter­ent­wick­lung des Rechts an­ge­zeigt – etwa dort, wo in­ter­na­tio­na­le Platt­for­men re­gu­la­to­risch schwer greif­bar sind, Zu­stän­dig­kei­ten un­klar blei­ben oder be­ste­hen­de Re­geln in der Pra­xis nicht durch­setz­bar sind. In sol­chen Fäl­len kön­nen prä­zi­se jus­tier­te, öko­no­misch trag­ba­re Lö­sun­gen die Wirk­sam­keit des Rechts­rah­mens stär­ken – ohne neue ad­mi­nis­tra­ti­ve Be­las­tun­gen für den Stand­ort zu schaf­fen.

Offen blei­ben für Wett­be­werb, In­no­va­ti­on und In­ves­ti­tio­nen

Nur ein zu­rück­hal­ten­der, prin­zi­pi­en­ba­sier­ter Re­gu­lie­rungs­an­satz ge­währ­leis­tet, dass die wirt­schaft­li­che Of­fen­heit und In­no­va­ti­ons­fä­hig­keit der Schweiz er­hal­ten blei­ben. Auch im Be­reich der Platt­form­re­gu­lie­rung gilt: tech­no­lo­gi­sche Neu­tra­li­tät, in­ter­na­tio­na­le Kom­pa­ti­bi­li­tät und klare Voll­zugs­grund­la­gen schaf­fen Ver­trau­en. So si­chern sie lang­fris­tig die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Stand­orts, ohne funk­tio­nie­ren­de Markt­pro­zes­se un­nö­tig zu be­ein­träch­ti­gen.