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OECD-Min­dest­steu­er – Stän­de­rats­lö­sung ver­dient Un­ter­stüt­zung

Die OECD ver­langt, dass gros­se Un­ter­neh­men zu min­des­tens 15 Pro­zent be­steu­ert wer­den. Es liegt im In­ter­es­se un­se­res Lan­des, diese Min­dest­be­steue­rung selbst si­cher­zu­stel­len. An­dern­falls gin­gen die Steu­er­ein­nah­men an an­de­re Län­der ver­lo­ren. Das hat nach dem Stän­de­rat auch der Na­tio­nal­rat er­kannt und der Um­set­zung der OECD-Min­dest­steu­er klar zu­ge­stimmt. Die zu­sätz­li­chen Ein­nah­men will der Na­tio­nal­rat al­ler­dings zu 50 Pro­zent dem Bund zu­tei­len. Die Stän­de­rats­lö­sung mit 75 Pro­zent Kan­tons­an­teil ist für die Kan­to­ne wie auch für den Bund klar vor­teil­haf­ter.

Un­ter­neh­mens­steu­ern sind für die Schweiz von gros­ser und ste­tig zu­neh­men­der Be­deu­tung. Fir­men lie­fern Jahr für Jahr mehr Steu­ern an Bund und Kan­to­ne ab – die Ent­wick­lung ist viel bes­ser als in den an­de­ren OECD-Län­dern. Ur­sa­che ist der aus­ser­ge­wöhn­lich er­folg­rei­che Schwei­zer Wirt­schafts­stand­ort. Zu rund 90 Pro­zent sind es gros­se in­ter­na­tio­na­le Fir­men, die diese hohen Steu­er­be­trä­ge leis­ten.

Die OECD-Min­dest­steu­er führt zu einer Steu­er­er­hö­hung für gros­se Un­ter­neh­men. Die Po­li­tik ver­spricht sich davon Mehr­ein­nah­men. Diese re­sul­tie­ren aber nur, wenn es den Kan­to­nen ge­lingt, die Un­ter­neh­men und ihre Ak­ti­vi­tä­ten im heu­ti­gen Um­fang zu hal­ten.

Stand­ort­mass­nah­men zum Aus­gleich des At­trak­ti­vi­täts­ver­lusts durch die Min­dest­be­steue­rung wer­den am ef­fi­zi­en­tes­ten und am wirk­sams­ten durch die Kan­to­ne ge­trof­fen. Sie ken­nen nicht nur ihre Fir­men, sie wis­sen auch sonst am bes­ten, was ihre Stand­or­te bie­ten und wo sie Nach­hol­be­darf haben. Für ge­ziel­te Stand­ort­mass­nah­men sind die Kan­to­ne al­ler­dings auf die Mit­tel aus der Min­dest­steu­er an­ge­wie­sen. Die Stän­de­rats­lö­sung, hin­ter der Bun­des­rat und die kan­to­na­len Fi­nanz­di­rek­to­ren ste­hen, stellt die Hand­lungs­fä­hig­keit der Kan­to­ne si­cher.

Zu­sätz­li­che Um­ver­tei­lung über den na­tio­na­len Fi­nanz­aus­gleich

Er­hal­ten die Kan­to­ne einen hö­he­ren An­teil aus der Min­dest­steu­er, steigt au­to­ma­tisch auch das Um­ver­tei­lungs­vo­lu­men im Fi­nanz­aus­gleich. Die star­ken Ge­ber­kan­to­ne – wie auch der Bund – wer­den hö­he­re Zah­lun­gen leis­ten. Davon pro­fi­tie­ren die schwä­che­ren Neh­mer­kan­to­ne ganz di­rekt. Bei einem Kan­tons­an­teil von 75 Pro­zent er­hal­ten die Neh­mer­kan­to­ne ge­mäss einer Si­mu­la­ti­on der Eidg. Fi­nanz­ver­wal­tung ins­ge­samt jedes Jahr zu­sätz­li­che NFA-Zah­lun­gen im Um­fang von 287 Mil­lio­nen Fran­ken. Bei einem Kan­tons­an­teil von 50 Pro­zent re­du­ziert sich die­ser Be­trag auf 191 Mil­lio­nen.

Für den Bund es­sen­zi­ell ist das Wachs­tum der or­dent­li­chen Ge­winn­steu­er­ein­nah­men

Ge­mäss Fi­nanz­plan des Bun­des sind für nächs­tes Jahr 14 Mil­li­ar­den Fran­ken aus der or­dent­li­chen Ge­winn­steu­er bud­ge­tiert. 2026 sol­len es be­reits 15 Mil­li­ar­den sein. Das aus ver­gan­ge­nen Jah­ren be­kann­te Wachs­tum der Un­ter­neh­mens­steu­ern des Bun­des soll also un­ge­bremst wei­ter­ge­hen. Wem die Bun­des­fi­nan­zen ein An­lie­gen sind, muss darum be­sorgt sein, dass die­ses Wachs­tum auch tat­säch­lich rea­li­siert wer­den kann. Haupt­ver­ant­wort­lich für den Stand­ort­er­folg sind die Kan­to­ne. Sie ver­schaf­fen dem Bund das Gros die­ser Ein­nah­men. Die Stän­de­rats­lö­sung er­mög­licht die Wei­ter­füh­rung des be­währ­ten Er­folgs­mo­dells.