Neue Netze braucht das Land

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt die Pläne des Bun­des­rats, die Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren für den Aus- und Neu­bau des schwei­ze­ri­schen Strom­net­zes zu be­schleu­ni­gen. Eine mo­der­ne Netz­in­fra­struk­tur ist Vor­aus­set­zung für eine si­che­re, zu­ver­läs­si­ge, wett­be­werbs­fä­hi­ge und um­welt­ver­träg­li­che Strom­ver­sor­gung.
​Heute hat der Bun­des­rat seine Stra­te­gie Strom­net­ze vor­ge­stellt, die teil­wei­se in die für Ende Som­mer 2012 ge­plan­te Ver­nehm­las­sung zur En­er­gie­stra­te­gie 2050 ein­flies­sen wird. Da der na­tio­na­le Strom­ver­brauch wie auch der in­ter­na­tio­na­le Strom­aus­tausch ste­tig zu­ge­nom­men haben, will die Lan­des­re­gie­rung das al­tern­de Strom­netz der Schweiz er­neu­ern und er­wei­tern. Ein zen­tra­ler Pfei­ler die­ser Netz­stra­te­gie sind kür­ze­re und schnel­le­re Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren. Die Schwei­zer Wirt­schaft un­ter­stützt den Bun­des­rat in sei­nem Vor­ha­ben, die not­wen­di­gen Ge­set­zes­an­pas­sun­gen zügig an­zu­ge­hen. Nicht zu­letzt im Hin­blick auf das ge­plan­te Strom­ab­kom­men mit der EU wie auch den ge­plan­ten Aus­bau der er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en ist eine mo­der­ne und leis­tungs­fä­hi­ge Netz­in­fra­struk­tur un­er­läss­lich für eine si­che­re, zu­ver­läs­si­ge, wett­be­werbs­fä­hi­ge und öko­lo­gi­sche Strom­ver­sor­gung.

Noch ei­ni­ge of­fe­ne Fra­gen
Die Kos­ten der neuen Netz­stra­te­gie sind noch schwer ab­schätz­bar. Der Bun­des­rat sprach heute von 18 Mil­li­ar­den Fran­ken Ge­samt­kos­ten für die Mass­nah­men im Über­tra­gungs- und Ver­teil­netz. Al­lein beim Aus­bau des Ver­teil­net­zes schwan­ken je­doch die Auf­wän­de je nach Sze­na­rio zwi­schen 3,9 und 12,6 Mil­li­ar­den Fran­ken. Daher sind auch keine Aus­sa­gen zu den Mehr­kos­ten für Haus­hal­te und Un­ter­neh­men mög­lich. Es ist zu be­fürch­ten, dass die Ge­samt­kos­ten der neuen En­er­gie­po­li­tik höher aus­fal­len als an­ge­nom­men. Die Schwei­zer Wirt­schaft hofft, dass der Bun­des­rat mög­lichst viele Punk­te der heute vor­ge­stell­ten Stra­te­gie rasch kon­kre­ti­siert – wenn mög­lich noch vor Be­ginn der Ver­nehm­las­sung Ende Som­mer 2012.