Keine «Vogel-Strauss-Po­li­tik» bei der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung

Die frucht­ba­re Sym­bio­se zwi­schen lo­ka­len KMU und mul­ti­na­tio­na­len Un­ter­neh­men trägt viel zum über­durch­schnitt­li­chen wirt­schaft­li­chen Er­folg der Schweiz bei. Dabei sind glo­bal agie­ren­de Un­ter­neh­men meis­tens welt­weit ver­netzt und sehr mobil. Diese sind in der Schweiz oft als Sta­tus­ge­sell­schaf­ten eines kan­to­na­len Steu­er­re­gimes an­ge­sie­delt.

Sie al­lei­ne brin­gen dem Bund jähr­lich etwa 50 Pro­zent aller Un­ter­neh­mens­steu­ern ein und be­schäf­ti­gen mehr als 150'000 Mit­ar­bei­ten­de. Klar, dass be­son­ders sie für ihren Haupt­sitz einen Stand­ort wäh­len, der – unter Be­rück­sich­ti­gung an­de­rer Stand­ort­vor­tei­le – auch steu­er­lich at­trak­tiv ist. Sie wer­den des­halb von an­de­ren kom­pe­ti­ti­ven Län­dern aktiv um­wor­ben. Die Schweiz steht hier in einem har­ten glo­ba­len Wett­be­werb. Die Po­li­tik tut des­halb gut daran, die Un­ter­neh­mens­be­steue­rung mit Blick auf die sich lau­fend ver­än­dern­den Rah­men­be­din­gun­gen re­gel­mäs­sig zu op­ti­mie­ren. Es geht um viel: Wachs­tum, Ar­beits­plät­ze und Re­al­ein­kom­men sowie ins­be­son­de­re auch um sub­stan­zi­el­le Steu­er­ein­nah­men für Bund und Kan­to­ne und damit um die fi­nan­zi­el­le Si­che­rung un­se­res Wohl­fahrts­staa­tes.

Schon seit ge­rau­mer Zeit übt die EU Druck auf un­se­re kan­to­na­len Re­gimes aus. Die­ses un­ge­recht­fer­tig­te po­li­ti­sche Power­play kann die be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men auf Dauer ver­un­si­chern. Zu mei­nen, die ak­tu­el­len Steu­er­ein­nah­men die­ser Un­ter­neh­men in der Schweiz seien gott­ge­ge­ben, ist eine Il­lu­si­on. Den Kopf in den Sand zu ste­cken, ist des­halb schlicht keine Op­ti­on, denn auch der Sta­tus quo ist ein «mo­ving tar­get». Nichts­tun führt letzt­lich zu mas­siv mehr Steu­er­aus­fäl­len als die In­ves­ti­ti­on in eine stand­ort­stär­ken­de Steu­er­re­form. Als of­fe­ne, glo­ba­le Volks­wirt­schaft ist die Schweiz zwin­gend auf ein at­trak­ti­ves Steu­er­sys­tem für Un­ter­neh­men an­ge­wie­sen. Eine «Vogel-Strauss-Po­li­tik» würde der Stand­ort­at­trak­ti­vi­tät der Schweiz mas­siv scha­den. Das haben auch un­se­re Be­hör­den er­kannt.