Arbeiter überprüfen Milchflaschen in einem afrikanischen Molkereibetrieb

In­ter­na­tio­na­ler Han­del stärkt nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung

Die nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung ist eine der gröss­ten glo­ba­len Her­aus­for­de­run­gen un­se­rer Zeit. Die Wirt­schaft ist dabei nicht Pro­blem, son­dern Teil der Lö­sung: Der in­ter­na­tio­na­le Han­del stärkt die öko­lo­gisch, so­zi­al und öko­no­misch nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung. Schwei­zer Fir­men leis­ten hier­zu einen wich­ti­gen Bei­trag. Dies zeigt eine um­fas­sen­de Ana­ly­se von eco­no­mie­su­is­se. 

Es war kein Ge­rin­ge­rer als der ehe­ma­li­ge UNO-Ge­ne­ral­se­kre­tär Kofi Annan, wel­cher die Be­deu­tung des in­ter­na­tio­na­len Han­dels für die nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung er­kann­te: Annan war der fes­ten Über­zeu­gung, die Ur­sa­che von Armut und Un­ter­ent­wick­lung sei nicht zu viel, son­dern zu wenig Han­del. Eine um­fas­sen­de Ana­ly­se von eco­no­mie­su­is­se stützt diese Sicht­wei­se. Im jüngs­ten dos­sier­po­li­tik wer­den nicht nur die re­le­van­ten For­schungs­er­geb­nis­se dar­ge­legt, son­dern auch der po­si­ti­ve Bei­trag der Schwei­zer Fir­men zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung im Aus­land auf­ge­zeigt.

Nach­hal­tig­keit ist drei­di­men­sio­nal

Auch die UNO-Nach­hal­tig­keits­zie­le ver­ste­hen die glo­ba­le wirt­schaft­li­che In­te­gra­ti­on als wich­ti­gen Motor zur öko­lo­gisch, so­zi­al und öko­no­misch nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung un­se­res Pla­ne­ten. So haben Han­del und In­ves­ti­tio­nen welt­weit zu enor­men Wohl­fahrts­ge­win­nen ge­führt, seit 1990 über eine Mil­li­ar­de Men­schen aus der ex­tre­men Armut be­freit und gleich­zei­tig die Le­bens­er­war­tung in den ärms­ten Län­dern der Welt um 13 Jahre er­höht.

Of­fe­ne Märk­te, Han­del und aus­län­di­sche Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen stär­ken aber nicht nur die öko­no­mi­sche und die so­zia­le Nach­hal­tig­keits­di­men­si­on, son­dern haben lang­fris­tig auch po­si­ti­ve Ef­fek­te auf die öko­lo­gi­sche Nach­hal­tig­keit. Ein­ge­führ­te neue Tech­no­lo­gi­en sowie ein sich än­dern­des Kon­sum­ver­hal­ten füh­ren zu einer res­sour­cen­scho­nen­de­ren Pro­duk­ti­on und stär­ke­rer Nach­fra­ge nach öko­lo­gisch nach­hal­ti­gen Pro­duk­ten.

Schwei­zer Han­del und In­ves­ti­tio­nen stär­ken Nach­hal­tig­keit

Schwei­zer Un­ter­neh­men leis­ten einen wich­ti­gen Bei­trag zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung auf der Welt und zur Er­rei­chung der UNO-Nach­hal­tig­keits­zie­le. Ihre Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen sind in­no­va­tiv und hoch­wer­tig. Sie ex­por­tie­ren aber nicht nur ihre Pro­duk­te, son­dern auch ihre ver­gleichs­wei­se hohen Nach­hal­tig­keits­stan­dards. Dies ge­schieht ins­be­son­de­re über Schwei­zer Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen im Aus­land. 

Ein mög­lichst of­fe­ner Zu­gang zu den Welt­märk­ten ist des­halb nicht nur für Schwei­zer Fir­men, son­dern auch für die nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung von gros­ser Be­deu­tung. Aber: Die Er­folgs­chan­cen für eine nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung hän­gen auch we­sent­lich von der Aus­ge­stal­tung der wirt­schaft­li­chen und po­li­ti­schen In­sti­tu­tio­nen im je­wei­li­gen Land ab. Ent­spre­chen­de Re­for­men im in­sti­tu­tio­nel­len Be­reich müs­sen von innen kom­men, das heisst, sie müs­sen von den Men­schen und Ent­schei­dungs­trä­gern im Land po­li­tisch an­ge­strebt und ein­ge­for­dert wer­den. 

Ko­hä­ren­te Po­li­tik­in­stru­men­te

Han­del und Frei­han­dels­ab­kom­men al­lein schaf­fen noch kein Gleich­ge­wicht im Nach­hal­tig­keits­drei­eck. Han­dels­ge­win­ne kön­nen und sol­len aber ge­nutzt wer­den, um die drei Di­men­sio­nen der Nach­hal­tig­keit (Wirt­schaft, Um­welt und So­zia­les) zu stär­ken und diese bes­ser in Ein­klang zu brin­gen. Zur För­de­rung der Nach­hal­tig­keit braucht es daher ganz­heit­li­che Lö­sun­gen und eine star­ke Ein­bin­dung der Wirt­schaft als Schlüs­sel­ak­teu­rin hin zu mehr Nach­hal­tig­keit.

UVI ge­fähr­det nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung

Am 29. No­vem­ber stimmt die Schweiz über die Un­ter­neh­mens-Ver­ant­wor­tungs-In­itia­ti­ve (UVI) ab. Die ex­tre­me In­itia­ti­ve for­dert welt­weit ein­ma­li­ge Haf­tungs­re­geln für alle Schwei­zer Un­ter­neh­men. Künf­tig sol­len diese nicht nur für Ver­feh­lun­gen von aus­län­di­schen Toch­ter­fir­men, son­dern selbst von ei­gen­stän­di­gen Lie­fe­ran­ten im Aus­land haf­ten. Durch die neuen, un­be­re­chen­ba­ren Haf­tungs­ri­si­ken kön­nen sich Schwei­zer Un­ter­neh­men ge­zwun­gen sehen, sich aus Ent­wick­lungs­län­dern zu­rück­zu­zie­hen oder sich von lo­ka­len Pro­du­zen­ten zu tren­nen, wenn diese ein po­ten­zi­el­les Haf­tungs­ri­si­ko dar­stel­len. Die UVI ist daher auch aus ent­wick­lungs­po­li­ti­scher Sicht klar ab­zu­leh­nen. Bei einer Ab­leh­nung tritt au­to­ma­tisch der um­setz­ba­re, in­ter­na­tio­nal ab­ge­stimm­te Ge­gen­vor­schlag des Par­la­ments in Kraft.

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