In­ter­na­tio­na­le Luft­fahrt­an­bin­dung als wich­ti­ger Stand­ort­fak­tor

Die Schwei­zer Luft­fahrt steht unter Druck. Dies ist das Er­geb­nis einer vom Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt (BAZL) letz­te Woche ver­öf­fent­lich­ten Stu­die. Die im Rah­men des zwei­ten Mo­ni­to­ring der Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Schwei­zer Luft­fahrt durch­ge­führ­te Un­ter­su­chung zeigt deut­lich den Hand­lungs­be­darf auf. Ri­gi­de Rah­men­be­din­gun­gen, teure Kos­ten­struk­tu­ren und Ka­pa­zi­täts­eng­päs­se be­las­ten die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Luft­fahrt in der Schweiz. In einem heute ver­öf­fent­lich­ten Po­si­ti­ons­pa­pier prä­sen­tiert eco­no­mie­su­is­se Leit­li­ni­en und po­li­ti­sche For­de­run­gen, um die Schwei­zer Luft­fahrt fit für die Zu­kunft zu ma­chen.

Die im Auf­trag des Bun­des durch­ge­führ­te Stu­die stellt den Ak­teu­ren der Luft­fahrt ein gutes Zeug­nis aus. Unter den ge­ge­be­nen Um­stän­den er­fül­len die Flug­ge­sell­schaf­ten, die Flug­hä­fen und die Flug­si­che­rung ihre Auf­ga­ben sehr ef­fi­zi­ent. Auch be­züg­lich Qua­li­tät (An­ge­bots­viel­falt, Si­cher­heits­ni­veau) kann die Schwei­zer Luft­fahrt im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich mit­hal­ten. Doch der Luft­fahrt­stand­ort Schweiz ist ge­for­dert. Ka­pa­zi­täts­eng­päs­se auf­grund der hohen Aus­las­tung der Flug­ha­fen­in­fra­struk­tur und der strik­ten be­trieb­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen schrän­ken die Ent­wick­lungs­fä­hig­keit der Luft­fahrt in der Schweiz stark ein. Hinzu kommt das hohe Kos­ten­ni­veau, wel­ches auf die in­ter­na­tio­na­le Wett­be­werbs­fä­hig­keit drückt. Im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich teuer sind nicht nur die Lohn­kos­ten, son­dern auch po­li­tisch ad­mi­nis­trier­te Kos­ten für Si­cher­heit und Um­welt.

Der Hand­lungs­be­darf ist drin­gend. Denn die Luft­fahrt hat eine her­aus­ra­gen­de volks­wirt­schaft­li­che Be­deu­tung für die Schweiz. Erst die An­bin­dung mit der Welt er­mög­licht ge­sell­schaft­li­chen Aus­tausch und Han­del mit an­de­ren Län­dern. Die in­ter­na­tio­nal aus­ge­rich­te­te Schwei­zer Wirt­schaft ist wie keine an­de­re auf ein dich­tes Netz von di­rek­ten Flug­ver­bin­dun­gen zu den glo­ba­len Wirt­schafts- und Ge­sell­schafts­zen­tren an­ge­wie­sen.


eco­no­mie­su­is­se nimmt die ak­tu­ell lau­fen­de Über­ar­bei­tung des luft­fahrt­po­li­ti­schen Be­richts des Bun­des­rats zum An­lass, die Ziele der Wirt­schaft zu for­mu­lie­ren und dar­aus po­li­ti­sche For­de­run­gen für die schwei­ze­ri­sche Luft­fahrt­po­li­tik ab­zu­lei­ten. Damit die Schweiz auf der in­ter­na­tio­na­len Luft­ver­kehrs­kar­te nicht ins Ab­seits ge­drängt wird, muss ers­tens die di­rek­te An­bin­dung der Schweiz an in­ter­na­tio­na­le Zen­tren durch eine er­folg­rei­che Schwei­zer Flug­ge­sell­schaft ge­si­chert wer­den. Zwei­tens kann diese An­bin­dung nur auf­recht­er­hal­ten wer­den, wenn sich die Flug­ha­fen­in­fra­struk­tu­ren ent­spre­chend der Nach­fra­ge wei­ter­ent­wi­ckeln kön­nen. Und zu guter Letzt muss die Um­welt­po­li­tik in der Luft­fahrt in­ter­na­tio­nal ko­or­di­niert sein, um nach­hal­ti­gen Mehr­wert zu ge­ne­rie­ren.