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«Grüne Wirt­schaft» Ja, Plan­wirt­schaft Nein

Der Bund will das Um­welt­schutz­ge­setz mo­der­ni­sie­ren und setzt dabei auf Markt­ein­grif­fe. Doch der Schlüs­sel zu einem ef­fi­zi­en­te­ren und scho­nen­de­ren Um­gang mit Res­sour­cen sowie einem öko­lo­gi­sche­ren Kon­sum liegt in der In­no­va­ti­on. Li­be­ra­le Rah­men­be­din­gun­gen schaf­fen dafür das beste Um­feld.

Der Bun­des­rat hat ges­tern die Bot­schaft zur Re­vi­si­on des Um­welt­schutz­ge­set­zes ver­öf­fent­licht. Die Vor­la­ge ist gleich­zei­tig der in­di­rek­te Ge­gen­vor­schlag zur Volks­in­itia­ti­ve «Grüne Wirt­schaft». Die Re­vi­si­on hat zum Ziel, den Kon­sum in der Schweiz öko­lo­gi­scher zu ge­stal­ten, Stoff­kreis­läu­fe zu schlies­sen, Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz zu stei­gern und die Um­welt­be­las­tung durch Pro­duk­te und Roh­stof­fe zu sen­ken. Dies sind hehre Ziele und klar im Sinn der Wirt­schaft. Die ge­plan­ten Mass­nah­men für Pro­duk­ti­on und Kon­sum be­deu­ten je­doch un­ver­hält­nis­mäs­si­ge Ein­grif­fe in die Wirt­schafts­frei­heit und scha­den dem Stand­ort Schweiz.

Plan­wirt­schaft­li­che Grund­zü­ge

Ge­mäss Re­vi­si­ons­vor­la­ge will der Bun­des­rat quan­ti­ta­ti­ve Res­sour­cen­zie­le de­fi­nie­ren oder eine Sam­mel­pflicht für Ver­pa­ckun­gen ein­füh­ren. Zudem will er Un­ter­neh­men vor­schrei­ben, ihre Käu­fer über die Aus­wir­kun­gen ihrer Pro­duk­te auf die Um­welt zu in­for­mie­ren – ob­wohl der Nut­zen von zu­sätz­li­chen Kon­su­men­ten­in­for­ma­tio­nen nicht nach­ge­wie­sen wer­den kann. Auch die «grau­en» im Aus­land ver­ur­sach­ten Um­welt­be­las­tun­gen sol­len dabei mit ein­ge­rech­net wer­den. Diese Auf­la­gen füh­ren zu neuen Han­dels­hemm­nis­sen, ver­teu­ern die Pro­duk­te und schrän­ken die Aus­wahl der Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten in der Schweiz un­nö­tig ein. 

Ein Schwei­zer Al­lein­gang würde die Un­ter­neh­men – ins­be­son­de­re KMU – un­ver­hält­nis­mäs­sig be­las­ten und ge­gen­über aus­län­di­schen Fir­men be­nach­tei­li­gen. Eine Re­vi­si­on des Um­welt­schutz­ge­set­zes muss des­halb eng mit den in­ter­na­tio­na­len Um­welt­vor­schrif­ten ab­ge­stimmt wer­den. 

In­no­va­ti­ons­kraft der Wirt­schaft stär­ken statt schwä­chen 

Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz ist ein Ur­an­trieb der Wirt­schaft. Täg­lich tra­gen zahl­rei­che Schwei­zer Un­ter­neh­men zu einer «grü­ne­ren» Wirt­schaft bei, ohne dabei durch De­tail­vor­schrif­ten ein­ge­schränkt zu wer­den. In Sa­chen Re­cy­cling be­legt die Schweiz bei­spiels­wei­se be­reits heute einen ab­so­lu­ten Spit­zen­platz. 

Als Wirt­schafts­dach­ver­band setzt sich eco­no­mie­su­is­se für eine nach­hal­ti­ge, in­te­gra­le und auf wis­sen­schaft­li­che Fak­ten ba­sie­ren­de Um­welt­po­li­tik ein, die lang­fris­tig aus­ge­legt ist und den Wirt­schafts­stand­ort stärkt. Die vor­lie­gen­de Re­vi­si­on nimmt der Wirt­schaft und den Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten je­doch die Frei­heit und hemmt die Un­ter­neh­men in ihrer In­no­va­ti­ons­kraft, pra­xis­na­he Lö­sun­gen im Ef­fi­zi­enz­be­reich zu ent­wi­ckeln. Die jüngs­ten Ent­wick­lun­gen haben zudem ge­zeigt, wie fra­gil die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Wirt­schafts­stand­orts Schweiz ist. Als in­ter­na­tio­nal aus­ge­rich­te­te Volks­wirt­schaft darf sich die Schweiz nicht durch un­aus­ge­reif­te Re­zep­te selbst schwä­chen.