Glas­fa­ser­aus­bau: WEKO läu­tet neue Runde ein

Der ma­te­ri­el­le Ent­scheid der Wett­be­werbs­kom­mis­si­on (WEKO), bei der Glas­fa­ser­bau-Ko­ope­ra­ti­on in Fri­bourg die Fu­si­ons­kon­trol­le nicht an­zu­wen­den, ist ju­ris­tisch nach­voll­zieh­bar. Das ge­plan­te Ge­mein­schafts­un­ter­neh­men (Swiss­com und Group E) ent­fal­tet näm­lich keine ei­gen­stän­di­ge Ge­schäfts­tä­tig­keit. Die WEKO be­han­delt diese Form der Zu­sam­men­ar­beit gleich wie alle an­de­ren Bau­part­ner­schaf­ten. Mit dem ge­fäll­ten Ent­scheid ist aber auch klar, dass sie den Druck auf Glas­fa­ser­bau­part­ner in allen Re­gio­nen auf­recht­er­hal­ten wird.
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Die WEKO zeigt auf, dass in den Ver­trä­gen zwi­schen den bei­den Part­nern wett­be­werbs­recht­li­che Pro­ble­me be­ste­hen. Diese Punk­te wer­den aus Sicht der In­ves­to­ren als ent­schei­dend be­ur­teilt. Alle be­trof­fe­nen Städ­te und Ge­mein­den hän­gen also bild­lich ge­spro­chen zu­sam­men mit der Swiss­com in der Luft. Sind die Ko­ope­ra­tio­nen, die sie ein­ge­gan­gen sind, in der be­ab­sich­tig­ten Form wett­be­werbs­recht­lich über­haupt zu­läs­sig? Wel­che Ri­si­ken gehen die Ver­trags­part­ner im schlimms­ten Fall ein? Sol­che Un­si­cher­hei­ten er­hö­hen nicht nur den Preis der Ko­ope­ra­ti­on, son­dern kön­nen im schlimms­ten Fall den Bau der mo­der­nen Glas­fa­ser­net­ze noch lange brem­sen oder gar ver­hin­dern.

Dann wie­der­um hätte der WEKO-Ent­scheid ne­ga­ti­ve volks­wirt­schaft­li­che Kon­se­quen­zen: Die Schweiz ist eines jener we­ni­gen Län­der, die den Auf­bau mo­der­ner Glas­fa­ser­net­ze im Be­reich des Haus­an­schlus­ses ohne staat­li­che Mit­tel be­werk­stel­li­gen wol­len. Die­ses aus­ser­ge­wöhn­li­che Vor­ge­hen ist hoch zu ge­wich­ten; ins­be­son­de­re in Deutsch­land be­nei­det man uns darum. Die WEKO ist nun auf­ge­for­dert, zügig wei­te­re Ab­klä­run­gen zu ma­chen und recht­li­che Klar­heit zu schaf­fen. Eine Frist von ma­xi­mal einem hal­ben Jahr soll­te das Ziel sein.