Ge­werk­schaf­ten stel­len bei Tank­stel­len­shops auf stur

Die Ge­werk­schaf­ten wol­len den Par­la­ments­ent­scheid, wo­nach Tank­stel­len­shops künf­tig rund um die Uhr ihr gan­zes Sor­ti­ment ver­kau­fen dür­fen und nicht nur einen Teil davon, nicht ak­zep­tie­ren. Sie haben heute gegen die be­schlos­se­ne Lo­cke­rung die­ser un­sin­ni­gen und bü­ro­kra­ti­schen Regel of­fi­zi­ell das Re­fe­ren­dum er­grif­fen. Dass das Volk über die Re­vi­si­on einer De­tail­fra­ge ab­stim­men soll, ist un­ver­hält­nis­mäs­sig. Umso mehr, weil die Vor­la­ge weder den ge­setz­li­chen Ar­beit­neh­mer­schutz noch die Ar­beits­zeit­re­ge­lun­gen tan­giert.
​​Lie­ber stur einen Ab­stim­mungs­kampf an­pei­len statt kon­struk­tiv ver­han­deln: So könn­te man das Ver­hal­ten der Ge­werk­schaf­ten und wei­te­rer lin­ker Krei­se im Zu­sam­men­hang mit der par­la­men­ta­ri­schen In­itia­ti­ve «Li­be­ra­li­sie­rung der Öff­nungs­zei­ten von Tank­stel­len­shops»​​ be­schrei­ben. 



Fest­hal­ten an bü­ro­kra­ti­schen Re­geln ist kon­tra­pro­duk­tiv

Das Par­la­ment hat die Vor­la­ge in der ver­gan­ge­nen Win­ter­ses­si­on ver­ab­schie­det. Diese sieht vor, dass Tank­stel­len­shops künf­tig auch in der Nacht ihr ge­sam­tes Sor­ti­ment ver­kau­fen dür­fen, so­lan­ge es auf Rei­sen­de aus­ge­rich­tet ist. Bis­her durf­ten die An­ge­stell­ten, die für den Ver­kauf von Treib­stoff oh­ne­hin vor Ort waren, nur Kaf­fee und Sand­wi­ches ver­kau­fen, nicht je­doch den Rest des Wa­ren­an­ge­bots. Letz­te­res muss­te in vie­len Shops ei­gens ab­ge­deckt wer­den. eco­no­mie­su­is­se hat die Lo­cke­rung die­ser un­sin­ni­gen und bü­ro­kra­ti­schen Regel von An­fang an be­grüsst. Ge­ra­de im heu­ti­gen wirt­schaft­li­chen Um­feld ist es für die Wirt­schaft wich­tig, dass über­schies­sen­de und bü­ro­kra­ti­sche Vor­schrif­ten wo immer mög­lich ab­ge­baut wer­den. Dies stärkt den Wirt­schafts­stand­ort Schweiz und baut Kon­kur­renz­nach­tei­le ge­gen­über dem Aus­land ab. 


Re­ak­ti­on der Ge­werk­schaf­ten ist un­ver­hält­nis­mäs­sig und un­ver­ständ­lich

Die Ge­werk­schaf­ten und wei­te­re linke Krei­se kön­nen die­ser Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rung nichts ab­ge­win­nen. Sie be­fürch­ten eine Zu­nah­me der Nacht­ar­beit und hal­ten des­halb stur an ihrer Re­fe­ren­dums­an­dro­hung fest. Damit blo­ckie­ren sie den kon­struk­ti­ven Dia­log mit Shop­be­trei­bern und ins­be­son­de­re auch die Ver­hand­lun­gen über einen Ge­samt­ar­beits­ver­trag für die Mit­ar­bei­ten­den von Tank­stel­len­shops, der die Be­dürf­nis­se und In­ter­es­sen der Mit­ar­bei­ten­den auf­neh­men soll. Das ist be­dau­er­lich und un­ver­ständ­lich. Es er­scheint dar­über hin­aus un­ver­hält­nis­mäs­sig, das Volk über eine De­tail­fra­ge mit mar­gi­na­ler Aus­wir­kung ab­stim­men zu las­sen. Umso mehr, weil die Vor­la­ge weder den ge­setz­li­chen Ar­beit­neh­mer­schutz noch die Ar­beits­zeit­re­ge­lun­gen tan­giert. Trotz­dem – oder ge­ra­de des­we­gen? – wer­den diese Punk­te als Haupt­ar­gu­men­te der Ge­werk­schaf­ten an­ge­führt. Das ist un­ehr­lich und dient weder den Ar­beit­neh­men­den, den Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten noch der Wirt­schaft.