Freihandelsabkommen mit Indien: Erster Schritt in Richtung zügiges Inkrafttreten
Das Wichtigste in Kürze:
- Die vorberatende Kommission des Ständerates (APK-S) spricht sich klar für das Freihandelsabkommen mit Indien aus. Das ist ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu einem zügigen Inkrafttreten des Abkommens.
- Für die Exportnation Schweiz ist das Abkommen ein Meilenstein. So könnten Schweizer Unternehmen bestenfalls schon Ende 2025 von dessen zahlreichen Vorteilen profitieren.
- Dank umfassenden Zollreduktionen, einem ambitiösen Investitionskapitel und Verbesserungen beim Schutz des geistigen Eigentums werden Schweizer Firmen am riesigen Potenzial Indiens teilhaben können.
Heute hat sich die Aussenpolitische Kommission des Ständerates (APK-S) mit 9 zu 0 Stimmen bei 2 Enthaltungen sehr deutlich für das Freihandelsabkommen zwischen den EFTA-Staaten und Indien ausgesprochen. Die Wirtschaft ist erfreut über dieses klare Bekenntnis der APK-S zur Exportnation Schweiz. Damit sind die Voraussetzungen gegeben, dass die kleine Kammer ihrer vorberatenden Kommission folgen und das Abkommen zügig genehmigen kann.
Ein rasches Inkrafttreten des Abkommens per Herbst 2025 ist für Schweizer Unternehmen zentral, damit sie von dessen Vorteilen zeitnah profitieren können. Auch wäre dies vor dem Hintergrund der derzeit stagnierenden Nachfrage nach Industrieprodukten wichtig.
Ein Abkommen von strategischer Bedeutung
Die EFTA ist der erste europäische Partner, mit dem Indien ein Freihandelsabkommen abschliesst – noch vor der EU und dem Vereinigten Königreich. Ab Inkrafttreten des Abkommens erlangen Schweizer Firmen dadurch massgebliche Wettbewerbsvorteile. Die Schweiz muss diese Chance jetzt packen, gerade angesichts des global aufkeimenden Protektionismus.
Stark verbesserter Zugang zu einem Markt mit riesigem Wachstumspotenzial
Mit einem prognostizierten Wirtschaftswachstum von 6-9 Prozent jährlich bietet Indien ein enormes Potenzial. Bisher erhob Indien auf Importprodukte sehr hohe Zölle. Durch das Abkommen werden diese für rund 95 Prozent der Schweizer Industrieexporte nach Indien ganz oder teilweise aufgehoben. Dies kommt insbesondere auch KMU zugute. Es wird erwartet, dass Schweizer Firmen durch Zollabbau langfristig bis zu 166 Millionen Franken jährlich einsparen werden.
Investitionskapitel als Chance für Schweizer Unternehmen
Um Armut zu verringern und die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern, benötigt Indien hochwertige Arbeitsplätze und vermehrte ausländische Direktinvestitionen. Die Schweiz als eine der weltweit führenden Investorinnen spielt hier eine wichtige Rolle. Das Abkommen sieht vor, dass die EFTA-Staaten ihre Investitionen in Indien stark intensivieren. Indien verpflichtet sich im Gegenzug, ein förderliches Investitionsumfeld zu sichern.
Beidseitiges Bekenntnis zur Nachhaltigkeit
Schliesslich hat Indien im Rahmen eines Freihandelsabkommens erstmals ein rechtlich verbindliches Kapitel zu Handel und Nachhaltigkeit vereinbart. Die Vertragspartner bekräftigen damit ihre Verpflichtung zur Einhaltung internationaler Abkommen zu Arbeit, Umwelt und Klimaschutz. Zudem wird ein gemeinsamer Ausschuss eingerichtet, in dem Themen wie Menschen- und Arbeitsrechte mit Indien besprochen werden können.