Fak­ten vor Schnell­schüs­sen in der En­er­gie­po­li­tik

Die Ka­ta­stro­phe in Japan ist auch in der Schweiz ernst zu neh­men. Es ist des­halb ge­recht­fer­tigt, dass das Rah­men­be­wil­li­gungs­ver­fah­ren für Er­satz­kern­kraft­wer­ke sis­tiert wurde. Jetzt gilt es ab­zu­war­ten, bis die Ex­per­ten eine um­fas­sen­de Über­sicht zu die­sem Ex­tre­mer­eig­nis er­stellt haben. So­lan­ge nicht alle Fak­ten auf dem Tisch sind, kön­nen auch keine Ent­schei­de ge­fällt wer­den.

Die si­che­re Strom­ver­sor­gung ist für die Schweiz und die Wirt­schaft zu wich­tig, um sie durch un­über­leg­te Schnell­schüs­se zu ge­fähr­den. An un­se­rer bis­he­ri­gen Be­ur­tei­lung der En­er­gie­po­li­tik der Schweiz hat sich des­halb im Mo­ment nichts ge­än­dert.

Bis die für die Schweiz re­le­van­ten neuen Er­kennt­nis­se auf dem Tisch lie­gen, gilt es wei­ter­hin, die En­er­gie­po­li­tik des Bun­des­rats zu ver­fol­gen: En­er­gie­ef­fi­zi­enz, markt­fä­hi­ge er­neu­er­ba­re En­er­gi­en sowie die Haupt­säu­len un­se­rer Strom­ver­sor­gung mit Was­ser­kraft und Kern­ener­gie. Die tech­ni­sche Si­cher­heit, die si­che­re Ver­sor­gung, kon­kur­renz­fä­hi­ge En­er­gie­prei­se, die Un­ab­hän­gig­keit vom Aus­land wie auch der Schutz des Kli­mas und der Um­welt bil­den nach wie vor die Kri­te­ri­en, die zu be­rück­sich­ti­gen sind. Klar ist, dass alle Tech­no­lo­gi­en Vor- und Nach­tei­le haben. Die Strom­lü­cke lässt sich mit der vor­aus­seh­ba­ren Be­völ­ke­rungs­ent­wick­lung auch mit grösst­mög­li­chen Spar­mass­nah­men nicht ver­hin­dern. Vor­ei­li­ger Ak­ti­vis­mus nützt uns des­halb wenig. Es braucht jetzt Be­son­nen­heit und eine Neu­be­ur­tei­lung der Lage.