Expertengruppe bespricht Steuern am Tisch

Ex­per­ten­grup­pe Steu­er­stand­ort be­stä­tigt Wirt­schafts­an­lie­gen

Ex­per­ten von Bund, Kan­to­nen, Wis­sen­schaft und Wirt­schaft – dar­un­ter eco­no­mie­su­is­se – haben im Auf­trag des EFD eine Reihe steu­er­po­li­ti­scher Emp­feh­lun­gen aus­ge­ar­bei­tet. Der heute ver­öf­fent­lich­te Schluss­be­richt be­inhal­tet einen Mass­nah­men­ka­ta­log zur Stär­kung der At­trak­ti­vi­tät und Ef­fi­zi­enz des Steu­er­sys­tems. Statt die wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen der Co­ro­na-Krise mit­tels Zu­satz­steu­ern zu ver­schär­fen, soll­te die Po­li­tik die vor­ge­schla­ge­nen Re­for­men vor­an­trei­ben. So wird die kon­junk­tu­rel­le Er­ho­lung im Nach­gang der Pan­de­mie ge­stützt.

Die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Steu­er­stand­orts hat sich volks­wirt­schaft­lich und fi­nan­zi­ell für die Schweiz aus­be­zahlt. Um die­ses Er­folgs­mo­dell auch in Zu­kunft wei­ter­zu­füh­ren, hat sich eine Grup­pe von Ex­per­ten mit mög­li­chen Op­ti­mie­run­gen be­fasst. Dar­aus her­vor­ge­gan­gen ist ein Be­richt mit einer Liste von Hand­lungs­fel­dern zur Stär­kung der steu­er­li­chen At­trak­ti­vi­tät und zur Ver­bes­se­rung der Ef­fi­zi­enz des Steu­er­sys­tems. Wich­ti­ge An­lie­gen der Wirt­schaft haben darin Ein­gang ge­fun­den. So etwa die ge­ne­rel­le För­de­rung einer guten Steu­er­kul­tur, die kun­den­ori­en­tiert und bür­ger­nah ist, aber auch kon­kre­te Mass­nah­men wie eine Re­form der Ver­rech­nungs­steu­er, der Abbau von Trans­ak­ti­ons­steu­ern (na­ment­lich der Stem­pel­ab­ga­ben), die Sen­kung sub­stanz­zeh­ren­der Steu­ern (Ka­pi­tal- und Ver­mö­gens­steu­ern), die steu­er­li­che För­de­rung von For­schung und In­no­va­ti­on sowie die Ver­ein­fa­chung der Mehr­wert­steu­er. 

Fokus auf ei­ge­ne Stär­ken als Ant­wort auf in­ter­na­tio­na­le Ent­wick­lun­gen

Der Steu­er­stand­ort Schweiz steht auf­grund lau­fen­der Pro­jek­te der OECD-/G-20-Staa­ten und der EU unter Druck. Mass­nah­men wie die Be­steue­rung wich­ti­ger Ex­port­bran­chen in den Ab­satz­län­dern sowie eine in­ter­na­tio­na­le Min­dest­be­steue­rung haben zum Ziel, den Steu­er­ku­chen zu­las­ten wett­be­werbs­star­ker Staa­ten neu zu ver­tei­len. Ant­wor­ten auf diese in­ter­na­tio­na­len Ent­wick­lun­gen waren nicht Ge­gen­stand der Ex­per­ten­grup­pe und wer­den in einem se­pa­ra­ten Pro­zess dis­ku­tiert. Die Liste der Emp­feh­lun­gen zeigt je­doch, dass die Schweiz die steu­er­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen in zahl­rei­chen Be­rei­chen in Ei­gen­re­gie – völ­lig un­ab­hän­gig in­ter­na­tio­na­ler Stan­dards und Vor­ga­ben – mass­geb­lich stär­ken kann. Die Wei­ter­füh­rung der be­währ­ten Stand­ort­po­li­tik für eine star­ke und er­folg­rei­che Schwei­zer Wirt­schaft ist die beste Re­ak­ti­on auf die Be­gehr­lich­kei­ten der Gross­mäch­te. 

Stüt­zung der Volks­wirt­schaft nach Co­ro­na

Auch mit Blick auf die Co­ro­na-Krise kommt die Aus­le­ge­ord­nung zur rich­ti­gen Zeit. Not­wen­di­ge Mass­nah­men zur Ein­däm­mung der Pan­de­mie zie­hen die Wirt­schaft und die Staats­haus­hal­te schwer in Mit­lei­den­schaft. So hält die Ex­per­ten­grup­pe fest: «An­ge­sichts der an­ge­spann­ten wirt­schaft­li­chen und fi­nanz­po­li­ti­schen Lage er­scheint es umso drin­gen­der, die steu­er­po­li­ti­sche De­bat­te auf Mass­nah­men zu kon­zen­trie­ren, die po­si­ti­ve volks­wirt­schaft­li­che Aus­wir­kun­gen und ein güns­ti­ges Kos­ten-Nut­zen-Ver­hält­nis auf­wei­sen.» Ge­ziel­te steu­er­po­li­ti­sche Mass­nah­men kön­nen die kon­junk­tu­rel­le Ent­wick­lung im Nach­gang der Krise mass­geb­lich un­ter­stüt­zen und die Un­ter­neh­men für die Zu­kunft stär­ken. Wich­tig ist ak­tu­ell die Be­sei­ti­gung steu­er­li­cher Hin­der­nis­se für die Be­trie­be. Jeg­li­che Zu­satz­steu­ern und neue Be­las­tun­gen ge­fähr­den hin­ge­gen die Er­ho­lung, ver­län­gern die Krise und ver­schär­fen damit ver­bun­de­ne ne­ga­ti­ve Aus­wir­kun­gen für die Ar­beit­neh­men­den. Der heute ver­öf­fent­lich­te Be­richt lie­fert der Po­li­tik einen ex­per­ten­ge­prüf­ten, breit ge­tra­ge­nen Mass­nah­men­ka­ta­log – sie muss sich nur be­die­nen.