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EU-Kom­mis­si­on: Bi­la­te­ra­le Steu­er­ab­kom­men der Schweiz mit EU-Staa­ten mög­lich

​Der EU-Steu­er­kom­mis­sar Šemeta stell­te in einer Fra­ge­stun­de am 25. Ok­to­ber im Ple­num des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments klar, dass die EU-Mit­glieds­staa­ten grund­sätz­lich bi­la­te­ra­le Ab­kom­men mit Dritt­staa­ten auch dann aus­han­deln kön­nen, wenn diese die EU-Zins­be­steue­rungs­richt­li­nie be­rüh­ren. ​

​Der Kom­mis­sar be­ant­wor­te­te Fra­gen aus dem Par­la­ment zum Ab­schluss von Steu­er­ab­kom­men, die die Schweiz mit Gross­bri­tan­ni­en und Deutsch­land ab­ge­schlos­sen hat. Sol­che Ab­kom­men müss­ten laut Šeme­tas Ant­wort gel­ten­des EU-Recht re­spek­tie­ren und nicht in ex­klu­si­ve Kom­pe­ten­zen der EU ein­grei­fen. Eine sol­che Kom­pe­tenz hat die EU aber ge­ra­de in Steu­er­sa­chen nicht.

«Damit zeigt die EU-Kom­mis­si­on, dass das deut­sche Steu­er­ab­kom­men mit der Schweiz nicht im Wi­der­spruch zum ge­plan­ten eu­ro­päi­schen Ab­kom­men steht», be­ton­te der Vor­sit­zen­de der CDU/CSU-Grup­pe im Eu­ro­päi­schen Par­la­ment, Wer­ner Lan­gen (CDU). Er wies die Be­haup­tung des Eu­ro­pa­ab­ge­ord­ne­ten der Grü­nen, Sven Gie­gold, zu­rück, die EU-Kom­mis­si­on habe Deutsch­land hart kri­ti­siert und ein Ver­trags­ver­let­zungs­ver­fah­ren an­ge­kün­digt. Das Ge­gen­teil sei der Fall.

Das deut­sche Ab­kom­men mit der Schweiz sei wich­tig für eine schnel­le Be­steue­rung von un­ver­steu­er­tem Aus­lands­ver­mö­gen, so Lan­gen. «Wir kön­nen nicht Jahre war­ten, bis ein EU-Ab­kom­men neu aus­ge­han­delt und in Kraft ge­tre­ten ist.»

Wei­ter­füh­ren­de In­for­ma­tio­nen:
Rede von Kom­mis­sar Šemata