Er­folg­rei­cher ers­ter Prä­ven­ti­ons­tag der Pri­vat­wirt­schaft

Zum ers­ten Mal hat die Pri­vat­wirt­schaft in der Schweiz einen Prä­ven­ti­ons­tag or­ga­ni­siert. Ein­ge­la­den hat der Schwei­ze­ri­sche Ver­si­che­rungs­ver­band in Zu­sam­men­ar­beit mit eco­no­mie­su­is­se und dem Schwei­ze­ri­schen Ar­beit­ge­ber­ver­band. Die Ver­an­stal­ter sind über­zeugt, dass Krank­heits­prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung ver­mehrt aus pri­va­ter In­itia­ti­ve her­aus ent­ste­hen muss. Die Vor­zü­ge der Prä­ven­ti­on im Ver­hält­nis zur The­ra­pie kön­nen nur auf diese Weise op­ti­mal ge­nutzt wer­den.

Die Ta­gung in Zü­rich von ver­gan­ge­ner Woche stand unter dem Titel „Prä­ven­ti­on zwi­schen in­di­vi­du­el­ler Ver­ant­wor­tung und staat­li­cher Für­sor­ge“. Drei Im­puls­re­fe­ra­te führ­ten am An­lass ins Thema ein:

Peter Schnei­der, Psy­cho­ana­ly­ti­ker und Ko­lum­nist, er­ör­ter­te in sei­nem phi­lo­so­phi­schen Re­fe­rat die Chan­cen und Ri­si­ken des Prä­ven­ti­ons­kon­zepts. Ohne Sta­tis­tik und Ver­si­che­rungs­ge­dan­ken sei die heu­ti­ge Prä­ven­ti­on nicht denk­bar. Aus Sicht der Krank­heits­prä­ven­ti­on be­ste­he die Welt aus Ri­si­ken. Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung rufe einen Not­stand aus, und wolle die­sen so schnell wie mög­lich wie­der be­sei­ti­gen. Doch selbst in der bes­ten aller Prä­ven­ti­ons­wel­ten würde ein Rest­ri­si­ko be­ste­hen blei­ben.

Gre­gor Breu­cker vom Bun­des­ver­band der Be­triebs­kran­ken­kas­sen (BKK) Deutsch­land prä­sen­tier­te die Er­fol­ge von Prä­ven­ti­on aus der prak­ti­schen Ar­beit der Kas­sen. Breu­cker plä­dier­te für einen ge­sund­heit­li­chen Le­bens­stil, der sich von der ein­sei­tig me­di­zi­nisch-ori­en­tier­ten Sicht­wei­se löst. Das Ri­si­ko­fak­to­ren­mo­dell der Me­di­zin grei­fe zu kurz. Der rein in­di­vi­du­el­le An­satz müsse er­gänzt wer­den mit einer kol­lek­ti­ven Sicht­wei­se.

Boris Zür­cher von Ave­nir Su­is­se be­ton­te die gros­sen Er­run­gen­schaf­ten der letz­ten 40 Jahre, wel­che die Ge­sund­heit der Be­völ­ke­rung nach­hal­tig ver­bes­sert haben. Dank Fort­schritt und Wohl­stand geht es den Bür­gern auch ohne ge­ziel­te staat­li­che Ge­sund­heits­för­de­rung immer bes­ser. Zür­cher warn­te vor einem bü­ro­kra­ti­schen Drift in der Krank­heits­prä­ven­ti­on, der den staat­li­chen Ein­fluss in die­sem Ge­biet ste­tig aus­wei­ten würde. Des­halb sei es not­wen­dig, Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung ver­mehrt auf pri­va­ter Basis zu leis­ten.



In einem Club­ge­spräch mit den Re­fe­ren­ten und wei­te­ren Ver­tre­tern aus Wirt­schaft und Ver­wal­tung wur­den diese The­sen an­schlies­send dis­ku­tiert. Die Gren­ze, wo die in­di­vi­du­el­le Ver­ant­wor­tung auf­hört und die staat­li­che Für­sor­ge be­gin­nen soll, ist nicht klar de­fi­niert. Das kul­tu­rel­le Um­feld be­stimmt zu einem guten Teil, wo die Linie zu zie­hen ist. In jedem Fall muss je­doch das staat­li­che Han­deln dem Ver­hält­nis­mäs­sig­keits­prin­zip ge­hor­chen, damit die Krank­heits­prä­ven­ti­on nicht ins Ge­gen­teil um­schlägt.

Mehr In­for­ma­tio­nen:
Re­fe­ra­te und Pro­gramm zum Prä­ven­ti­ons­tag