Mann mit Papierrolle in Papierfabrik

En­er­gie­kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats: ein Schritt vor und zwei zu­rück

Bei en­er­gie­in­ten­si­ven In­dus­trie­be­trie­ben sol­len künf­tig keine Zu­schlä­ge zur För­de­rung er­neu­er­ba­rer En­er­gi­en mehr er­ho­ben wer­den. Die na­tio­nal­rät­li­che En­er­gie- und Um­welt­kom­mis­si­on will dem Bun­des­rat aber die Kom­pe­tenz ein­räu­men, di­rek­te Ver­brauchs­vor­schrif­ten für An­la­gen, Ge­rä­te und Fahr­zeu­ge zu er­las­sen. Sie igno­riert dabei die von der Wirt­schaft un­ter­nom­me­nen An­stren­gun­gen.

Die Kom­mis­si­on für Um­welt, Raum­pla­nung und En­er­gie des Na­tio­nal­rats (UREK-N) will den schäd­li­chen Strom­preis­er­hö­hun­gen bei en­er­gie­in­ten­si­ven Un­ter­neh­men ent­ge­gen­tre­ten. So sol­len die Zu­schlä­ge zur För­de­rung der er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en bei in­dus­tri­el­len Gross­ver­brau­chern nicht mehr er­ho­ben wer­den. Damit wür­den diese Be­trie­be, wie ihre Kon­kur­ren­ten in der EU, end­lich von die­ser neuen Steu­er be­freit. Für die be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men, die in der Stahl-, Pa­pier- und Grund­stoff­in­dus­trie und in an­de­ren Bran­chen tätig sind, bringt die­ser Schritt eine will­kom­me­ne Ent­las­tung.

Hin­ge­gen will nach wie vor eine Mehr­heit der Kom­mis­si­on nicht zur Kennt­nis neh­men, dass der Aus­stieg aus der Kern­ener­gie stei­gen­de En­er­gie­prei­se und gros­se Nach­tei­le für den Wirt­schafts­stand­ort zur Folge hat. Im­mer­hin bleibt die Kom­mis­si­on dabei, kein Tech­no­lo­gie­ver­bot aus­zu­spre­chen: Die nu­klea­re For­schung soll auch in der Schweiz fort­ge­führt wer­den dür­fen. Den über­has­te­ten und un­ver­ant­wort­li­chen Aus­stiegs­plä­nen muss ein wirk­sa­mer Rie­gel ge­scho­ben wer­den.

Für Ef­fi­zi­enz­stei­ge­rung auf den Markt ver­trau­en

Be­dau­er­lich ist auch, dass die UREK-N der Än­de­rung von Ar­ti­kel 8 des En­er­gie­ge­set­zes zu­stimmt. Der Bun­des­rat soll di­rekt Ver­brauchs­vor­schrif­ten für An­la­gen, Fahr­zeu­ge und Ge­rä­te er­las­sen, ohne die frei­wil­li­gen Ziel­ver­ein­ba­run­gen der Wirt­schaft mit­ein­zu­be­zie­hen. Die Ver­gan­gen­heit hat klar ge­zeigt, dass ohne staat­li­che Vor­schrif­ten wich­ti­ge In­no­va­tio­nen zur Ef­fi­zi­enz­ver­bes­se­rung vom Markt er­bracht wer­den.

Im Wei­te­ren ist aus Sicht der Wirt­schaft die Ab­leh­nung der Mo­ti­on Frei­tag «Umbau der En­er­gie­ver­sor­gung ohne neue Ab­ga­ben» zu be­grüs­sen. Die Um­wand­lung der CO2-Ab­ga­be in eine Steu­er hätte zu einer Er­hö­hung der Staats­quo­te ge­führt und die un­er­wünsch­te Zweck­bin­dung er­heb­li­cher Geld­mit­tel ze­men­tiert.