Stadtansicht Jakartas

Kla­res Si­gnal für Frei­han­del mit In­do­ne­si­en

Die Aus­sen­po­li­ti­sche Kom­mis­si­on des Stän­de­rats emp­fiehlt ohne Ge­gen­stim­me, das Frei­han­dels­ab­kom­men mit In­do­ne­si­en an­zu­neh­men und er­teilt gleich­zei­tig meh­re­ren pro­tek­tio­nis­ti­schen Vor­stös­sen eine Ab­fuhr. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst diese Ent­schei­de. Das Frei­han­dels­ab­kom­men baut ver­schie­de­ne Han­dels­hemm­nis­se für hier an­säs­si­ge Fir­men ab.

Gleich in vier Ge­schäf­ten muss­ten sich die Stän­de­rä­te zu Be­ginn die­ser Woche mit einem für die Schwei­zer Aus­sen­wirt­schaft wich­ti­gen Thema be­fas­sen: dem Frei­han­del mit süd­ost­asia­ti­schen Staa­ten. Zum einen hat der Bun­des­rat den Mit­glie­dern der Aus­sen­po­li­ti­schen Kom­mis­si­on des Stän­de­rats (APK-S) das Frei­han­dels­ab­kom­men mit In­do­ne­si­en zur Be­ra­tung vor­ge­legt. Zum an­de­ren haben mit Jura, Bern und Genf drei Kan­to­ne mit je­weils einer Stan­des­in­itia­ti­ve ge­for­dert, Palm­öl aus Ver­hand­lun­gen über Frei­han­dels­ab­kom­men mit In­do­ne­si­en oder Ma­lay­sia aus­zu­schlies­sen. Die Stän­de­rä­te haben das Frei­han­dels­ab­kom­men mit In­do­ne­si­en klar gut­ge­heis­sen und die an­de­ren drei Vor­la­gen deut­lich zur Ab­leh­nung emp­foh­len. Alle vier Ab­stim­mun­gen fie­len ohne Ge­gen­stim­men aus. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst die Ent­schei­de.

In­do­ne­si­en bie­tet gros­ses Po­ten­zi­al an Han­dels­ge­win­nen

Der Schweiz ist es ge­lun­gen, mit einem der in­ter­es­san­tes­ten Märk­te der Welt ein um­fas­sen­des Frei­han­dels­ab­kom­men ab­zu­schlies­sen. In­do­ne­si­ens Wirt­schaft mit ihren über 260 Mil­lio­nen Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten wächst ra­sant. Das Frei­han­dels­ab­kom­men wird für Schwei­zer Un­ter­neh­men zahl­rei­che Han­dels­hemm­nis­se aus dem Weg räu­men. Weder ihre Kon­kur­ren­ten aus der EU noch der USA hät­ten fort­an die­sel­ben Vor­tei­le. Die po­ten­zi­el­len Han­dels­ge­win­ne sind des­halb enorm. 

Sta­bi­le Han­dels­be­zie­hun­gen für Schwei­zer Fir­men wich­tig

Gleich­zei­tig haben die Schwei­zer Wirt­schafts­di­plo­ma­ten mit dem Ab­kom­men ge­zeigt, dass sie keine Ver­pflich­tun­gen mit Part­ner­staa­ten ein­ge­hen, die die hie­si­ge Land­wirt­schaft un­ver­hält­nis­mäs­sig stark be­las­ten oder Nach­hal­tig­keits­zie­len in an­de­ren Be­rei­chen ent­ge­gen­lau­fen. Das Ab­kom­men ent­hält hier­zu ein Ka­pi­tel mit um­fas­sen­den Be­stim­mun­gen – unter an­de­rem zum nach­hal­ti­gen Anbau von pflanz­li­chen Ölen. Des­halb braucht es keine Vor­stös­se wie die drei Stan­des­in­itia­ti­ven. Diese hät­ten nur zur Folge, dass der teils über­trie­ben hohe Schwei­zer Grenz­schutz sogar noch aus­ge­baut würde. Das nimmt un­se­ren Di­plo­ma­ten Ver­hand­lungs­spiel­raum und da­durch die Mög­lich­keit, auch künf­tig Ab­kom­men mit wei­te­ren, wich­ti­gen Han­dels­part­nern aus­zu­han­deln. Die Kos­ten für die Schwei­zer Aus­sen­wirt­schaft wären hoch, 40 Pro­zent un­se­rer Wert­schöp­fung wird im Aus­land nach­ge­fragt. Ge­ra­de in Zei­ten von Han­dels­krie­gen und zu­neh­men­dem Pro­tek­tio­nis­mus sind un­se­re Un­ter­neh­men des­halb auf sta­bi­le Be­zie­hun­gen an­ge­wie­sen – und diese Rechts­si­cher­heit lie­fern Frei­han­dels­ab­kom­men.