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Die Schweiz braucht eine Vi­ta­li­sie­rungs­kur

Der Schwei­ze­ri­sche Ar­beit­ge­ber­ver­band, der Schwei­ze­ri­sche Ge­wer­be­ver­band und eco­no­mie­su­is­se zie­hen am sel­ben Strick: Die drei Dach­ver­bän­de der Schwei­zer Wirt­schaft haben eine ge­mein­sa­me Wirt­schafts­po­li­ti­sche Agen­da ver­ab­schie­det, die den Re­form­be­darf der Schweiz ab­steckt. Das Land muss in zahl­rei­chen Po­li­tik­be­rei­chen jetzt seine Haus­auf­ga­ben ma­chen, um in einer sich schnell ver­än­dern­den Welt den An­schluss nicht zu ver­lie­ren.

Die Schwei­zer Wirt­schaft prä­sen­tiert sich auf den ers­ten Blick wie­der in einer ei­ni­ger­mas­sen guten Ver­fas­sung. Die ge­gen­wär­ti­ge Er­ho­lung darf aber nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass der wirt­schafts­po­li­ti­sche Rah­men un­ge­nü­gend auf die Zeit nach Co­ro­na aus­ge­rich­tet ist. eco­no­mie­su­is­se, der Schwei­ze­ri­sche Ar­beit­ge­ber­ver­band und der Schwei­ze­ri­sche Ge­wer­be­ver­band kom­men in ihrer Ana­ly­se zum Schluss, dass die An­pas­sungs­fä­hig­keit der Schwei­zer Volks­wirt­schaft ge­fähr­det ist. Der Be­fund der drei Dach­ver­bän­de ist ein­deu­tig: Die Schweiz braucht eine Vi­ta­li­sie­rungs­kur, will sie für die ra­san­ten Ver­än­de­run­gen in einer glo­ba­len, hoch­tech­ni­sier­ten Welt­wirt­schaft ge­rüs­tet sein.

Prio­ri­tä­ten und Stoss­rich­tun­gen der drei Dach­ver­bän­de

Um sich nicht in fal­scher Si­cher­heit zu wie­gen, haben die Lei­tungs­gre­mi­en der drei Dach­ver­bän­de in einer ge­mein­sa­men Wirt­schafts­po­li­ti­schen Agen­da die Prio­ri­tä­ten und Stoss­rich­tun­gen für die nächs­ten Jahre ver­ab­schie­det. Damit hat die Wirt­schaft die Vor­aus­set­zung für ein ge­mein­sa­mes und ent­schlos­se­nes Han­deln zum Er­halt des Wohl­stands in der Schweiz ge­schaf­fen. Der Schul­ter­schluss ist aus­ser­dem mit einem Auf­ruf an die Po­li­tik ver­bun­den, mit ver­ein­ten Kräf­ten den Re­form­stau zu über­win­den.

Einen gros­sen Re­form­be­darf ortet der Schwei­ze­ri­sche Ar­beit­ge­ber­ver­band bei der Al­ters­vor­sor­ge. Alle Re­form­an­stren­gun­gen müs­sen jetzt auf die bei­den Gross­bau­stel­len AHV und BVG aus­ge­rich­tet wer­den. Ar­beit­ge­ber­prä­si­dent Va­len­tin Vogt un­ter­streicht: «Neben der Sa­nie­rung der ers­ten und zwei­ten Säule bleibt kein Platz für einen wei­te­ren Aus­bau So­zi­al­staats».

Nach­hal­tig­keit und Re­du­zie­rung un­nö­ti­ger Re­gu­lie­rungs­kos­ten

Ein wich­ti­ger Grad­mes­ser bei der künf­ti­gen Wirt­schafts­po­li­tik ist für eco­no­mie­su­is­se die Nach­hal­tig­keit, die um­fas­send zu ver­ste­hen ist. Darum for­dert Chris­toph Mäder, Prä­si­dent von eco­no­mie­su­is­se: «Die Po­li­tik darf sich nicht ein­sei­tig auf öko­lo­gi­sche Nach­hal­tig­keit fo­kus­sie­ren, son­dern muss bei allen po­li­ti­schen Vor­la­gen immer auch die wirt­schaft­li­chen und ge­sell­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen be­rück­sich­ti­gen.»

«Der Abbau von un­nö­ti­gen Re­gu­lie­rungs­kos­ten ist Kern­ge­schäft des Schwei­ze­ri­schen Ge­wer­be­ver­bands sgv und ein ge­samt­wirt­schaft­li­ches An­lie­gen», sagt Mitte-Na­tio­nal­rat und sgv-Prä­si­dent Fabio Re­gaz­zi. Der Bun­des­rat wird dem Par­la­ment dem­nächst zwei ent­spre­chen­de Vor­la­gen vor­le­gen. Die Be­kämp­fung von un­nö­ti­gen Re­gu­lie­rungs­kos­ten ist ein ord­nungs­po­li­ti­sches An­lie­gen. Der Staat soll dem Sub­si­dia­ri­täts­prin­zip fol­gend nur in jenen Be­rei­chen Re­geln set­zen, die tat­säch­lich eine ge­samt­ge­sell­schaft­li­che Ko­or­di­na­ti­on brau­chen. «Diese Wirt­schafts­po­li­tik ist für die KMU ein Wachs­tums­pro­gramm aus ei­ge­ner Kraft», schliesst der sgv-Prä­si­dent seine Aus­füh­run­gen.

 

Wirt­schafts­po­li­ti­sche Agen­da

Re­fe­rat Chris­toph Mäder

Re­fe­rat Va­len­tin Vogt

Re­fe­rat Fabio Re­gaz­zi