Dach einer Fabrik mit Solarzellen

CO₂-Ge­setz: Ja zu frei­wil­li­gen Emis­si­ons­ein­spa­run­gen von KMU

Eine Schwei­zer Er­fin­dung und ein Kern­stück der hie­si­gen Kli­ma­po­li­tik steht am Sonn­tag auf der Kippe: das Mo­dell der Ziel­ver­ein­ba­run­gen, mit dem Schwei­zer Un­ter­neh­men im Jahr 2019 über 600’000 Ton­nen CO₂ ein­ge­spart haben. Ein Nein zum CO₂-Ge­setz hätte ein Aus­lau­fen die­ses Er­folgs­mo­dells zur Folge und würde die Er­fül­lung un­se­rer Ver­pflich­tun­gen aus dem Pa­ri­ser Kli­ma­ab­kom­men er­schwe­ren.

Un­si­cher­heit ist Gift für das Ge­schäft – und für die Kli­ma­po­li­tik. Der Ab­stim­mungs­kampf rund um das re­vi­dier­te CO₂-Ge­setz führt zu Un­si­cher­hei­ten beim Mo­dell der Ziel­ver­ein­ba­run­gen, ob­wohl damit er­folg­reich und ef­fi­zi­ent Emis­sio­nen ein­ge­spart wer­den. Das Schwei­zer Pio­nier­mo­dell in Sa­chen Emis­si­ons- und En­er­gie­ein­spa­run­gen hat be­reits viel Auf­merk­sam­keit bei un­se­ren Nach­bar­län­dern aus­ge­löst und soll­te ein Ex­port­schla­ger wer­den. Bei einer Ab­leh­nung des Ge­set­zes droht dem, in der Schweiz ent­wi­ckel­ten, Er­folgs­mo­dell der Ziel­ver­ein­ba­run­gen nun sogar das Aus.

Ziel­ver­ein­ba­run­gen für alle

Das In­stru­ment der Ziel­ver­ein­ba­run­gen ist sim­pel und gleich­zei­tig ge­ni­al. Un­ter­neh­men, wel­che einen Bei­trag zum Kli­ma­schutz leis­ten wol­len, kön­nen sich im Rah­men von Ziel­ver­ein­ba­run­gen selbst ver­pflich­ten. Dabei schaut sich ein Be­ra­ter (z.B. der EnAW) alle Pro­zes­se und tech­ni­schen Ein­rich­tun­gen an und eru­iert, wo Ver­bes­se­rungs­po­ten­zi­al vor­han­den ist. Dar­auf ver­pflich­tet sich das Un­ter­neh­men, Mass­nah­men um­zu­set­zen und damit di­rekt zu den Ein­spa­run­gen bei­zu­tra­gen. Im Ge­gen­zug wird es von der CO₂-Ab­ga­be ent­las­tet. Der Clou daran: Es ist eine mass­ge­schnei­der­te Lö­sung, wel­che den grösst­mög­li­chen Bei­trag eines Un­ter­neh­mens her­aus­holt und es gleich­zei­tig im glo­ba­len Wett­be­werb vor Nach­tei­len schützt. Das ist ins­be­son­de­re für KMU wich­tig, wel­che sonst kaum Mög­lich­kei­ten haben, sich im Kli­ma­schutz ein­zu­brin­gen. eco­no­mie­su­is­se hat sich des­halb im par­la­men­ta­ri­schen Pro­zess dafür en­ga­giert, dass mit dem neuen CO₂-Ge­setz der Ab­schluss von Ziel­ver­ein­ba­run­gen für alle Bran­chen und Un­ter­neh­men ge­öff­net wird.

Das wir­kungs­volls­te und ef­fi­zi­en­tes­te In­stru­ment der Kli­ma­po­li­tik

Über 600’000 Ton­nen CO₂ wur­den in der zwei­ten Ver­pflich­tungs­pe­ri­ode per 2019 schweiz­weit bei den Un­ter­neh­men ein­ge­spart, die bei der EnAW eine Ziel­ver­ein­ba­rung ge­macht haben. Zum Ver­gleich: Die Schweiz hat zwi­schen 1990 und 2018 die Emis­sio­nen um 14 Pro­zent re­du­ziert, wäh­rend die glo­ba­len Emis­sio­nen welt­weit gar um 50 Pro­zent zu­leg­ten. Fehr­Ad­vice, das Be­ra­tungs­un­ter­neh­men des re­nom­mier­ten Öko­no­men für Ver­hal­tens­öko­no­mie Prof. Ernst Fehr, konn­te zudem be­reits vor Jah­ren nach­wei­sen, dass mit dem Ziel­ver­ein­ba­rungs­mo­dell nicht nur am meis­ten Emis­sio­nen zu den ge­rings­ten Kos­ten ein­ge­spart wer­den kön­nen, son­dern dass damit auch ein nach­hal­ti­ger Sen­si­bi­li­sie­rungs­pro­zess aus­ge­löst wird. Das Mo­dell könn­te des­halb auch an­de­ren Län­dern hel­fen, eine len­ken­de CO₂-Ab­ga­be ein­zu­füh­ren, da es den grösst­mög­li­chen Bei­trag zum Kli­ma­schutz bei­steu­ert und gleich­zei­tig die lo­ka­le Wirt­schaft schützt.

Wir sagen JA zu frei­wil­li­gen Emis­si­ons­ein­spa­run­gen

Im ak­tu­el­len CO₂-Ge­setz ist die­ses Mo­dell nur be­fris­tet fest­ge­schrie­ben. Mit der Re­vi­si­on soll es aus­ge­baut wer­den, damit end­lich alle Bran­chen und Un­ter­neh­men Zu­gang zu Ziel­ver­ein­ba­run­gen er­hal­ten. Ob­wohl der Er­folg an­er­kannt und das Mo­dell all­seits un­ter­stützt wird, würde es aber bei einem Nein zum CO₂-Ge­setz be­reits Ende die­ses Jahrs aus­lau­fen. Das wäre ein un­sin­ni­ges und teu­res Bau­ern­op­fer. Des­halb sagen wir Ja zum CO₂-Ge­setz und Ja zu frei­wil­li­gen Emis­si­ons­ein­spa­run­gen durch Schwei­zer KMU!