Rauchender Schornstein

Neues Kli­ma­pro­gramm der Schwei­zer Wirt­schaft

eco­no­mie­su­is­se sagt JA zum re­vi­dier­ten CO2-Ge­setz. Zudem hat der Wirt­schafts­dach­ver­band an sei­ner heu­ti­gen Jah­res­me­di­en­kon­fe­renz ein «Kli­ma­pro­gramm der Wirt­schaft» mit neun Ak­ti­ons­fel­dern vor­ge­stellt. Diese geben den Un­ter­neh­men kon­kre­te Hand­lungs­an­wei­sun­gen zur Er­rei­chung des Netto-Null-Ziels bis 2050. JA sagt eco­no­mie­su­is­se auch zum Frei­han­dels­ab­kom­men mit In­do­ne­si­en und zum Ge­setz über die elek­tro­ni­schen Iden­ti­fi­zie­rungs­diens­te. Schliess­lich for­dert eco­no­mie­su­is­se einen ef­fi­zi­en­ten und kom­pe­ten­ten na­tio­na­len Co­ro­na-Kri­sen­stab.

Das heute von eco­no­mie­su­is­se vor­ge­stell­te «Kli­ma­pro­gramm der Schwei­zer Wirt­schaft» ent­hält kon­kre­te Hand­lungs­an­wei­sun­gen für die Un­ter­neh­men zur Sen­kung ihrer CO2-Em­mis­sio­nen. Mit dem in neun Ak­ti­ons­fel­dern ge­glie­der­ten Pro­gramm kon­kre­ti­siert der Ver­band sein Be­kennt­nis, die CO2-Emis­sio­nen der Wirt­schaft bis 2050 auf Netto-Null zu sen­ken. Die Ak­ti­ons­fel­der rei­chen von Ef­fi­zi­enz­stei­ge­rung und Un­ter­stüt­zung von Bran­chen­in­itia­ti­ven bis hin zur Dekar­bo­ni­sie­rung des Ver­kehrs und För­de­rung der in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­ar­beit. Das voll­stän­di­ge Pro­gramm fin­det sich in der Me­di­en­map­pe (s. unten).

«In der Kli­ma­po­li­tik ver­steht sich die Schwei­zer Wirt­schaft als Teil der Lö­sung», sagte Mo­ni­ka Rühl, Vor­sit­zen­de der Ge­schäfts­lei­tung von eco­no­mie­su­is­se an­läss­lich der Jah­res­me­di­en­kon­fe­renz. Und wei­ter: «Mit In­no­va­tio­nen und ef­fi­zi­en­ten Tech­no­lo­gi­en kann sie mass­geb­lich zur Re­duk­ti­on von Treib­haus­ga­sen und damit zur Lö­sung des Kli­ma­pro­blems bei­tra­gen.»

Vor die­sem Hin­ter­grund hat eco­no­mie­su­is­se die Ja-Pa­ro­le zur Re­vi­si­on des CO2-Ge­set­zes be­schlos­sen. Der Dach­ver­band trägt den Kom­pro­miss des Par­la­ments mit, ob­wohl die Aus­ge­stal­tung des Ge­set­zes in ei­ni­gen we­sent­li­chen Punk­ten nicht sei­nen Vor­stel­lun­gen ent­spricht.

Ef­fi­zi­en­ter und kom­pe­ten­ter na­tio­na­ler Co­ro­na-Kri­sen­stab ist not­wen­dig

Neben der Kli­ma­po­li­tik ist die Schwei­zer Wirt­schaft mit wei­te­ren gros­sen Her­aus­for­de­run­gen kon­fron­tiert: Vor allem die Co­ro­na-Krise be­las­tet die Wirt­schaft sehr stark. Die Schweiz steckt in der tiefs­ten Re­zes­si­on seit Jahr­zehn­ten. So­wohl die Bin­nen­wirt­schaft wie auch die Ex­port­wirt­schaft kämp­fen wei­ter­hin mit einem sehr schwie­ri­gen Markt­um­feld. Die um­fang­rei­chen Stüt­zungs­mass­nah­men von Bund und Kan­to­nen in den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten haben den Druck auf die Wirt­schaft etwas ver­min­dert, aber die Ho­tel­le­rie und all­ge­mein die Tou­ris­mus­bran­che, der De­tail­han­del und die Gas­tro­no­mie lei­den arg. Auch die Ex­por­te ver­zeich­ne­ten im ver­gan­ge­nen Jahr auf­grund der Pan­de­mie einen mas­si­ven Rück­gang. «Es ste­hen uns noch schwie­ri­ge Mo­na­te bevor», hielt Chris­toph Mäder an der Me­di­en­kon­fe­renz fest.

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst des­halb, dass der Bun­des­rat die Si­tua­ti­on lau­fend eva­lu­iert. Lo­cke­run­gen der sehr teu­ren und für die Be­völ­ke­rung be­las­ten­den Co­ro­na-Mass­nah­men dür­fen aber nicht durch ver­früh­te Ent­schei­de aus­ge­schlos­sen wer­den. Ein schritt­wei­ses Vor­ge­hen ist an­ge­zeigt.

eco­no­mie­su­is­se for­der­te heute so­for­ti­ge Ver­bes­se­run­gen im Kri­sen­ma­nage­ment. In den letz­ten Tagen haben sich Bund und Kan­to­ne ge­gen­sei­tig be­schul­digt, ihre Haus­auf­ga­ben nicht recht­zei­tig er­le­digt zu haben. Dies scha­det dem Ver­trau­en der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in un­se­re In­sti­tu­tio­nen. Wir soll­ten un­be­dingt ver­mei­den, dass sich Bund und Kan­to­ne wei­ter­hin ge­gen­sei­tig die Schuld zu­wei­sen. Viel­mehr gilt es, die Kom­pe­ten­zen klar zu re­geln und die gros­sen Vor­tei­le des Fö­de­ra­lis­mus zu nut­zen.

Es braucht des­halb aus Sicht von eco­no­mie­su­is­se einen ef­fi­zi­en­ten und kom­pe­ten­ten na­tio­na­len Kri­sen­stab. Der Bund muss auf Au­gen­hö­he mit den kan­to­na­len Lei­tern der Füh­rungs­stä­be zu­sam­men­ar­bei­ten und sie bei­spiels­wei­se in Impf- und Test­fra­gen pro­fes­sio­nell be­glei­ten kön­nen. Der Kri­sen­stab müss­te di­rekt dem Bun­des­rat un­ter­stellt sein und schnell ent­schei­den und han­deln kön­nen. 

Um­fang­rei­che Tests wer­den eine der wich­tigs­ten Kri­sen­mass­nah­men sein, bis der gröss­te Teil der Be­völ­ke­rung ge­impft sein wird. Die Wirt­schaft hat es daher sehr be­grüsst, dass der Bun­des­rat Ende Ja­nu­ar die Test­stra­te­gie an­ge­passt hat. Diese gilt es nun rasch und ent­schie­den aus­zu­rol­len.

JA zum Frei­han­dels­ab­kom­men mit In­do­ne­si­en und JA zur E-ID

Auch an wich­ti­gen wirt­schafts­po­li­ti­schen Vor­la­gen fehlt es in den kom­men­den Mo­na­ten nicht. So kom­men am 7. März gleich zwei für die Wirt­schaft re­le­van­te Re­fe­ren­den an die Urne: Das Frei­han­dels­ab­kom­men mit In­do­ne­si­en und über die elek­tro­ni­schen Iden­ti­fi­zie­rungs­diens­te (E-ID). Zu bei­den Vor­la­gen sagt eco­no­mie­su­is­se JA.