Bun­des­rat stärkt Nut­zer­fi­nan­zie­rung des ÖV nicht kon­se­quent genug

Der Bun­des­rat hat heute über das wei­te­re Vor­ge­hen be­züg­lich Fi­nan­zie­rung und Aus­bau der Bahn­in­fra­struk­tur (FABI) ent­schie­den. Die Be­nut­zer­fi­nan­zie­rung soll ge­stärkt wer­den, al­ler­dings nicht im not­wen­di­gen Aus­mass. Zu­sätz­li­che Bun­des­sub­ven­tio­nen und eine neue Zweck­bin­dung der di­rek­ten Bun­des­steu­er lehnt die Wirt­schaft ab.
​In sei­nem Be­schluss zum wei­te­ren Vor­ge­hen in Sa­chen FABI hat der Bun­des­rat ei­ni­ge An­lie­gen der Wirt­schaft auf­ge­grif­fen. So soll die Fi­nan­zie­rung der Bahn­in­fra­struk­tur durch Ben­zin­zoll­gel­der (NEAT-Vier­tel) zeit­lich be­grenzt wer­den. Auch hält er an Ver­zin­sung und Rück­zah­lung der FinöV-Schul­den an den Bund fest. Die Kan­to­ne tra­gen an den Bahn­aus­bau bei, und die Bun­des­mit­tel wer­den im Sinne von Höchst­be­trä­gen nach oben be­grenzt. Diese Ele­men­te der ge­plan­ten Vor­la­ge sind po­si­tiv und wer­den von der Wirt­schaft be­grüsst.

Bun­des­rat bricht frü­he­re Ver­spre­chen
Da­ne­ben ste­hen wich­ti­ge un­er­füll­te An­lie­gen und An­pas­sun­gen an der Vor­la­ge, die in eine fal­sche Rich­tung wei­sen. So will der Bund sei­nen jähr­li­chen Bei­trag an die Fi­nan­zie­rung der Bahn­in­fra­struk­tur aus all­ge­mei­nen Bun­des­mit­teln er­hö­hen. Der Vor­schlag steht im Wi­der­spruch zur For­de­rung der Wirt­schaft, dass die Be­nut­zer­fi­nan­zie­rung wei­ter zu stär­ken ist. Zudem soll die Rück­zah­lung der FinöV-Schul­den wei­te­re zwei Jahre nach hin­ten ver­scho­ben wer­den. Zum wie­der­hol­ten Mal bricht der Bun­des­rat damit frü­he­re Ver­spre­chen und Vor­ga­ben.

Die Ein­füh­rung einer neuen Zweck­bin­dung von Ein­nah­men aus der di­rek­ten Bun­des­steu­er, an der der Bun­des­rat grund­sätz­lich fest­hält, lehnt die Wirt­schaft ab. Die vor­ge­schla­ge­ne Pau­scha­lie­rung des Fahr­kos­ten­ab­zugs ent­spricht fak­tisch einer wei­te­ren Quer­fi­nan­zie­rung von der Stras­se zur Schie­ne und stellt im Re­sul­tat eine Steu­er­er­hö­hung dar. An­stel­le einer neuen pro­ble­ma­ti­schen Zweck­bin­dung soll­ten Po­ten­zia­le für Ef­fi­zi­enz­steue­run­gen kon­se­quent aus­ge­schöpft wer­den. Über das In­stru­ment der Tras­sen­prei­se ist auch die Be­nut­zer­fi­nan­zie­rung wei­ter zu stär­ken.