Be­rufs­ge­heim­nis­schutz für Pa­tent­an­wäl­te stärkt In­no­va­ti­ons­stand­ort Schweiz

​Der Stän­de­rat hat am Mon­tag die Vor­la­ge über das an­walt­li­che Be­rufs­ge­heim­nis be­ra­ten. Er hat sich mit 23:17 Stim­men dem Na­tio­nal­rat an­ge­schlos­sen und ver­leiht somit sämt­li­chen Pa­tent­an­wäl­tin­nen und Pa­tent­an­wäl­ten in der Schweiz den Be­rufs­ge­heim­nis­schutz. Der In­no­va­ti­ons­stand­ort Schweiz wird damit im in­ter­na­tio­na­len Um­feld ge­stärkt.
​Mit sei­ner Vor­la­ge will der Bun­des­rat die an­walt­li­chen Be­rufs­ge­heim­nis­se in ver­fah­rens­recht­li­cher Hin­sicht prä­zi­sie­ren. Der Stän­de­rat hat sich am Mon­tag bei der letz­ten Dif­fe­renz dem Na­tio­nal­rat an­ge­schlos­sen. Da­nach sind auch Do­ku­men­te, die von schwei­ze­ri­schen Pa­tent­an­wäl­tin­nen oder Pa­tent­an­wäl­ten im Rah­men von Pa­tent­pro­zes­sen ver­fasst wur­den, von der Her­aus­ga­be­pflicht be­freit. Die­ser Ent­scheid ist zu be­grüs­sen. Denn ohne die­ses aus­drück­li­che «at­tor­ney cli­ent pri­vi­le­ge» be­steht ins­be­son­de­re in US-ame­ri­ka­ni­schen Streit­fäl­len die gros­se Ge­fahr, dass auf­grund eines so­ge­nann­ten «Dis­co­very-Ver­fah­rens» der Ge­gen­par­tei die ge­sam­te Kor­re­spon­denz aus­zu­lie­fern ist.

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst, dass sämt­li­che schwei­ze­ri­sche Pa­tent­an­wäl­tin­nen und Pa­tent­an­wäl­te – un­ab­hän­gig vom Be­schäf­ti­gungs­ver­hält­nis – von der Her­aus­ga­be­pflicht be­freit wer­den. Wäh­rend der Re­vi­si­on wur­den ver­schie­de­ne Va­ri­an­ten die­ses Schut­zes vor der Her­aus­ga­be­pflicht ge­prüft, die aus Sicht der Wirt­schaft un­zu­rei­chend waren. Der Stän­de­rat hat nun mit 23:17 Stim­men eine Lö­sung gut­ge­heis­sen, die Schwei­zer Un­ter­neh­men in in­ter­na­tio­na­len Pa­tent­streit­ver­fah­ren vor aus­län­di­scher Aus­for­schung ge­nü­gend schützt. Dies be­trifft eben­falls Ver­let­zungs­gut­ach­ten oder Gut­ach­ten über die Rechts­be­stän­dig­keit von Pa­ten­ten, die un­ter­neh­mens­in­ter­ne Pa­tent­an­wäl­te im Rah­men von Pa­tent­pro­zes­sen ver­fas­sen. Durch den bes­se­ren Schutz der Do­ku­men­te von Man­dan­ten schwei­ze­ri­scher Pa­tent­an­wäl­tin­nen und Pa­tent­an­wäl­te wird unser In­no­va­ti­ons­stand­ort ge­stärkt.

Aus den ge­nann­ten Grün­den wäre es zur Stär­kung des Wirt­schafts­stand­orts Schweiz wünsch­bar, dass das «at­tor­ney cli­ent pri­vi­le­ge» zu­min­dest im in­ter­na­tio­na­len Um­feld end­lich auf sämt­li­che schwei­ze­ri­schen Un­ter­neh­mens­ju­ris­tin­nen und Un­ter­neh­mens­ju­ris­ten aus­ge­dehnt würde, wie es ins­be­son­de­re das längst fäl­li­ge Un­ter­neh­mens­ju­ris­ten­ge­setz for­dert.