Hand wirft Umschlag in Urne

Ab­stim­mungs­pa­ro­len zum 28. Fe­bru­ar: drei­mal NEIN, ein­mal JA

Die Füh­rungs­gre­mi­en des Wirt­schafts­dach­ver­bands eco­no­mie­su­is­se haben die Pa­ro­len zur Volks­ab­stim­mung am 28. Fe­bru­ar 2016 ge­fasst. Alle drei In­itia­ti­ven wer­den als schäd­lich für die Schwei­zer Wirt­schaft ein­ge­stuft, der Gott­hard-Aus­bau hin­ge­gen wird un­ter­stützt.

NEIN zur Juso-Spe­ku­la­ti­ons­in­itia­ti­ve

Die In­itia­ti­ve «Keine Spe­ku­la­ti­on mit Nah­rungs­mit­teln» der Jung­so­zia­lis­ten for­dert ein ri­go­ro­ses Ver­bot der Spe­ku­la­ti­on mit Fi­nanz­pro­duk­ten, die sich auf Agrar­roh­stof­fe be­zie­hen. Diese sei mit­schul­dig an Hun­gers­nö­ten in Ent­wick­lungs­län­dern. Al­ler­dings konn­ten un­zäh­li­ge Stu­di­en bis heute kei­nen di­rek­ten Zu­sam­men­hang zwi­schen der Spe­ku­la­ti­on und der Preis­ent­wick­lung von Grund­nah­rungs­mit­teln dar­le­gen. Die Juso-In­itia­ti­ve schafft aus Sicht der Wirt­schaft des­halb ohne Grund eine neue Auf­sichts­be­hör­de und führt zu einer rie­si­gen Bü­ro­kra­tie. Eine der­ar­ti­ge Be­schnei­dung der Wirt­schafts­frei­heit ohne nach­weis­ba­ren Nut­zen ist für eco­no­mie­su­is­se nicht zu recht­fer­ti­gen. Der Stand­ort Schweiz würde nach­hal­tig ge­schä­digt. Des­halb lehnt der Ver­band die Spe­ku­la­ti­ons­in­itia­ti­ve klar ab.

NEIN zur Durch­set­zungs­in­itia­ti­ve

Als eben­so ge­fähr­lich er­ach­tet eco­no­mie­su­is­se die Durch­set­zungs­in­itia­ti­ve der SVP. Diese Vor­la­ge will einen um­fas­sen­den Ka­ta­log von De­lik­ten in die Ver­fas­sung schrei­ben, für die Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der ohne Wür­di­gung der kon­kre­ten Um­stän­de aus­ge­schafft wer­den müs­sen. Sie miss­ach­tet damit nicht nur Grund­sät­ze eines de­mo­kra­ti­schen Rechts­staats wie das Ver­hält­nis­mäs­sig­keits­prin­zip, sie ver­letzt auch die eu­ro­päi­sche Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on und meh­re­re UNO-Kon­ven­tio­nen. Damit scha­det die In­itia­ti­ve dem Ruf der Schweiz als Wirt­schafts­stand­ort mit hoher Rechts­si­cher­heit. eco­no­mie­su­is­se ver­ur­teilt die In­itia­ti­ve auch aus eu­ro­pa­po­li­ti­scher Sicht: Die Be­stim­mun­gen ver­let­zen näm­lich das Per­so­nen­frei­zü­gig­keits­ab­kom­men mit der EU, was eine Ei­ni­gung über die Um­set­zung der Mas­sen­ein­wan­de­rungs­in­itia­ti­ve wei­ter er­schwe­ren und somit den Er­halt der Bi­la­te­ra­len Ab­kom­men zu­sätz­lich ge­fähr­den würde.

NEIN zur In­itia­ti­ve «Für Ehe und Fa­mi­lie – gegen die Hei­rats­stra­fe»

Die Ab­schaf­fung der Hei­rats­stra­fe ist grund­sätz­lich un­be­strit­ten. Die Volks­in­itia­ti­ve legt je­doch keine kon­kre­te Lö­sung vor. Aus Sicht der bes­se­ren Ver­ein­bar­keit von Beruf und Fa­mi­lie wäre die In­di­vi­du­al­be­steue­rung die bes­se­re Lö­sung. Genau diese wird aber durch die Volks­in­itia­ti­ve ver­hin­dert. In einer Ge­samt­be­ur­tei­lung lehnt eco­no­mie­su­is­se die Volks­in­itia­ti­ve des­halb ab.

JA zur Sa­nie­rung des Gott­hard-Stras­sen­tun­nels

Klar JA sagt eco­no­mie­su­is­se zur Sa­nie­rung des Gott­hard-Stras­sen­tun­nels. Der Bau einer zwei­ten Röhre ist dabei die beste Lö­sung. Der dritt­wich­tigs­te Han­dels­part­ner der Schweiz ist Ita­li­en. Der vor­ge­schla­ge­ne Sa­nie­rungs­tun­nel hält die wich­tigs­te Stras­sen­ver­bin­dung in Rich­tung Süden auf­recht und die volks­wirt­schaft­li­chen Kos­ten der Sa­nie­rung damit in Gren­zen. Zudem schafft ein Sa­nie­rungs­tun­nel dau­er­haf­ten Mehr­wert in Form einer zu­ver­läs­si­gen und sta­bi­len Stras­sen­ver­bin­dung ins Tes­sin und mehr Si­cher­heit für die Ver­kehrs­teil­neh­mer.