Person tippt auf Handy über dem ein digitales 5G Symbol schwebt

5G ist mit Ge­sund­heits­schutz ver­ein­bar

Eine neue Ex­per­ten­ana­ly­se im Auf­trag des Bun­des be­stä­tigt be­kann­te wis­sen­schaft­li­che Er­kennt­nis­se: Die wirt­schaft­lich wich­ti­ge Wei­ter­ent­wick­lung der Mo­bil­funk­net­ze stellt kein grund­le­gen­des Ge­sund­heits­ri­si­ko dar, auch nicht der 5G-Aus­bau. Nun braucht es ent­spre­chen­de Rah­men­be­din­gun­gen.

Nach mehr­mo­na­ti­ger Ar­beit und einer ein­ge­hen­den Ana­ly­se legt die vom Bund ein­ge­setz­te Ar­beits­grup­pe «Mo­bil­funk und Strah­lung» ihren aus­führ­li­chen Be­richt vor und zeigt ver­schie­de­ne Hand­lungs­op­tio­nen auf. Der Be­richt be­stä­tigt be­kann­te Er­kennt­nis­se aus der For­schung: Eine Wei­ter­ent­wick­lung der Schwei­zer Mo­bil­funk­net­ze lässt sich mit dem Ge­sund­heits­schutz ver­ein­ba­ren. Die Ex­po­si­ti­on der Be­völ­ke­rung durch nich­tio­ni­sie­ren­de Strah­lung (NIS) ist in den letz­ten Jah­ren kon­stant ge­blie­ben, trotz mas­si­ver Zu­nah­me der über­tra­ge­nen Da­ten­men­gen. Das im Um­welt­schutz­ge­setz ver­an­ker­te Vor­sor­ge­prin­zip greift wei­ter­hin, auch bei 5G. Um den­noch auf der ganz si­che­ren Seite zu sein, schlägt die Ex­per­ten­grup­pe er­gän­zen­de Mass­nah­men wie zu­sätz­li­che Mo­ni­to­rings und An­lauf­stel­len vor. Zu­sätz­lich soll der Kennt­nis­stand in der For­schung lau­fend ver­bes­sert wer­den, wie dies be­reits in den letz­ten 20 Jah­ren ge­sche­hen ist.

Nach­ge­frag­te Ka­pa­zi­tä­ten schaf­fen und wirt­schaft­li­che Chan­cen nut­zen

Der Mo­bil­funk er­freut sich be­kannt­lich einer regen Nut­zung durch die Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten. So hat sich das über Schwei­zer Netze ab­ge­wi­ckel­te Da­ten­vo­lu­men in den letz­ten Jah­ren alle 12 bis 18 Mo­na­te ver­dop­pelt. Bis 2024 ist mit einer wei­te­ren Ver­fünf­fa­chung zu rech­nen. Die­ses Nut­zungs­ver­hal­ten bringt die Netze an ihre Ka­pa­zi­täts­gren­zen und führt damit zu einer qua­li­ta­ti­ven Ver­schlech­te­rung der Diens­te. Gleich­zei­tig er­hält der Mo­bil­funk mit der 5G-Tech­no­lo­gie auch eine hohe Be­deu­tung für die Wirt­schaft und stellt für viele Un­ter­neh­men eine Ba­sis­in­fra­struk­tur der Zu­kunft dar. Dank die­ser Ba­sis­in­fra­struk­tur kön­nen Pro­zes­se und Pro­duk­te ver­bes­sert und neue Ge­schäfts­fel­der er­schlos­sen wer­den für eine hoch­in­no­va­ti­ve, ex­port­ori­en­tier­te Volks­wirt­schaft wie die Schweiz ein ent­schei­den­der Fak­tor im in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werb. Das Be­ra­tungs­un­ter­neh­men «tech4i2» geht dem­entspre­chend davon aus, dass hier­zu­lan­de bis ins Jahr 2030 dank 5G etwa 137'000 neue Ar­beits­plät­ze ent­ste­hen könn­ten (vgl. Link).

Jetzt sach­lich und kon­struk­tiv über Rah­men­be­din­gun­gen dis­ku­tie­ren

Der Bund hat zum Jah­res­be­ginn 2019 die Nut­zungs­rech­te für neue Fre­quenz­bän­der ver­stei­gert. Diese Nut­zungs­rech­te be­fin­den sich im be­reits ver­wen­de­ten Fre­quenz­be­reich (bei­spiels­wei­se auch durch WLAN) und er­mög­li­chen den Auf­bau von 5G-Net­zen. Zu­sätz­lich ist der Bund zu­stän­dig für die Ein­hal­tung der un­ver­än­der­ten Strah­len­grenz­wer­te. Die bau­recht­li­che Be­wil­li­gungs­pra­xis für An­ten­nen­auf­rüs­tun­gen ist Sache der Kan­to­ne und Ge­mein­den, darf je­doch nicht im Wi­der­spruch zu den Vor­ga­ben des Bun­des ste­hen. Dies haben das Bun­des­amt für Um­welt und das Bun­des­amt für Kom­mu­ni­ka­ti­on be­reits im Früh­jahr in einer ge­mein­sa­men Stel­lung­nah­me fest­ge­hal­ten (vgl. Link).

Auf­grund des nun vor­lie­gen­den Grund­la­gen­be­richts der Ex­per­ten­grup­pe ist der Bun­des­rat jetzt auf­ge­for­dert, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men und eine sach­li­che, kon­struk­ti­ve Dis­kus­si­on über die Rah­men­be­din­gun­gen des Mo­bil­funks zu för­dern. Die rea­lis­ti­schen Hand­lungs­mög­lich­kei­ten (Op­tio­nen 4 und 5) müs­sen zeit­nah wei­ter­ver­folgt wer­den. Die Kan­to­ne und Ge­mein­den sind zudem an­ge­hal­ten, auf­grund der pu­bli­zier­ten Re­sul­ta­te von un­zu­läs­si­gen Be­wil­li­gungs­stopps und «Mo­ra­to­ri­en» ab­zu­se­hen.