Wirtschaftsmission Georgien: Potenzial trotz Unsicherheiten
Die jüngste Wirtschaftsmission von Staatssekretärin Helene Budliger Artieda hat Schweizer Firmen ermöglicht, die wirtschaftlichen Opportunitäten in Georgien zu erkunden. Das Land hat insbesondere im Tourismus, der Landwirtschaft und im Energiesektor viel zu bieten.
Im Rahmen einer Wirtschaftsmission vom 31. Mai bis 2. Juni 2023 unter der Leitung von Staatssekretärin Budliger Artieda konnten sich Behörden sowie Wirtschaftsvertreterinnen und -vertreter aus beiden Ländern über die bilateralen Beziehungen austauschen. Neben den offiziellen Gesprächen bot die Mission auch Gelegenheit, Firmen zu besuchen, die von staatlichen Entwicklungsagenturen der Schweiz unterstützt werden. An diesen Beispielen zeigt sich, wie mit gezielter Arbeit einiges bewirkt werden kann.
Gute Grundlage, aber auch viel Luft nach oben
Die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und Georgien fussen mit dem Freihandelsabkommen EFTA-Georgien, dem Doppelbesteuerungsabkommen oder dem Investitionsabkommen auf einer soliden Basis. Dennoch sind die Handelszahlen zurzeit eher bescheiden. Aufgrund der geografischen Lage am mittleren Korridor, der durch die Kaukasusregion nach China führt, und der im regionalen Vergleich vorteilhaften Rahmenbedingungen bietet das Land viel ungenütztes Potenzial. Allerdings beeinflussen die geopolitischen Spannungen in der Region die wirtschaftliche Lage in Georgien.
Wirtschaftszweige mit Zukunft
Insbesondere als Tourismusdestination hat das Land von Skifahren bis Badeferien einiges zu bieten. In diesem Zusammenhang besteht auch ein grosser Bedarf nach einem Ausbau der nationalen Infrastruktur. Eine solche Weiterentwicklung wäre ausserdem zentral, damit Georgien eine Hubfunktion in der Region wahrnehmen könnte. Die Landwirtschaft ist ein weiterer bedeutender Wirtschaftssektor. Mittels Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeit könnte diese Branche dazu beitragen, die grossen Unterschiede zwischen der städtischen und ländlichen Entwicklung zu minimieren. Und zu guter Letzt nimmt die Wasserkraft eine entscheidende Rolle in der Energieversorgung ein.
Auf dem Weg in die EU
Georgien hat am 3. März 2022 einen formellen Antrag auf EU-Mitgliedschaft gestellt. Auf politischer Ebene stehen in diesem Zusammenhang verschiedene wirtschaftspolitische Reformen an. Eine Harmonisierung der nationalen Gesetzgebung mit europäischen Normen würde auch für Schweizer Firmen in Georgien die Geschäftstätigkeit erleichtern und ihre Rechtssicherheit verbessern.