Drei Leute in Lagerhalle voller Pakete, alle schauen gemeinsam auf eine Liste

Guy Par­me­lin und Ex­port­wirt­schaft im Ge­spräch: In­do­ne­si­en-Ab­kom­men als wich­ti­ger Licht­blick

Die Schwei­zer Ex­port­wirt­schaft ist von der Co­ro­na-Pan­de­mie schwer ge­trof­fen. Am 26. Ja­nu­ar haben hoch­ran­gi­ge Wirt­schafts­ver­tre­ten­de mit Bun­des­prä­si­dent Par­me­lin über die ak­tu­el­le Ent­wick­lung und Mass­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Rah­men­be­din­gun­gen dis­ku­tiert. Im Vor­der­grund stand dabei ins­be­son­de­re die Ab­stim­mung über das stra­te­gisch wich­ti­ge Frei­han­dels­ab­kom­men mit In­do­ne­si­en.

Die zwi­schen­zeit­li­che Er­ho­lung, wel­che die Schwei­zer Wirt­schaft im drit­ten Quar­tal des letz­ten Jah­res ver­zeich­nen konn­te, ist mit der er­neu­ten Zu­nah­me der Co­ro­na-In­fek­tio­nen wie­der aus­ge­bremst wor­den. Für die Schwei­zer Ex­port­wirt­schaft bleibt damit der Aus­blick auf das noch junge Jahr 2021 mit gros­ser Un­si­cher­heit be­haf­tet. Ab­ge­se­hen von der Phar­ma­in­dus­trie, wel­che sich trotz Krise wei­ter­hin re­sis­tent zei­gen dürf­te, haben die Uhren- und Tex­til­bran­che star­ke Nach­fra­ge­ein­brü­che er­lei­den müs­sen und er­war­ten eine mög­li­che Er­ho­lung erst in der zwei­ten Jah­res­hälf­te. In der MEM- und Med­tech-In­dus­trie er­weist sich die Er­trags­la­ge gar noch schwie­ri­ger – ein bal­di­ger Auf­schwung ist für die be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men nicht ab­seh­bar. 

Wich­ti­ge Mass­nah­men zur Stär­kung der Ex­port­wirt­schaft

An­ge­sichts man­geln­der Per­spek­ti­ven zäh­len alle Ex­port­bran­chen auf den zü­gi­gen Ein­satz wirk­sa­mer Impf­stof­fe, damit der­zeit not­wen­di­ge Ein­schrän­kungs­mass­nah­men rasch ge­lo­ckert wer­den kön­nen. Dar­über hin­aus­ge­hend ist für die Schwei­zer Ex­port­wirt­schaft je­doch zen­tral, dass ver­schie­de­ne Mass­nah­men zur Stär­kung der Schwei­zer Ex­port­un­ter­neh­men dis­ku­tiert wer­den. Am 26. Ja­nu­ar bot sich im Rah­men des drit­ten run­den Ti­sches der Ex­port­wirt­schaft die Mög­lich­keit dazu: Auf Ein­la­dung von Bun­des­prä­si­dent und Wirt­schafts­mi­nis­ter Guy Par­me­lin haben Wirt­schafts­ver­tre­ten­de, an­ge­führt von eco­no­mie­su­is­se-Vi­ze­prä­si­dent Mat­thi­as Leu­en­ber­ger, eine La­ge­be­ur­tei­lung vor­ge­nom­men und mög­li­che Mass­nah­men dis­ku­tiert. Ins­be­son­de­re Gross­pro­jek­te im In­fra­struk­tur­be­reich sowie die Impf­stra­te­gie für Ge­schäfts­rei­sen­de wur­den dis­ku­tiert. 

Frei­han­dels­ab­kom­men mit In­do­ne­si­en ist eine rie­si­ge Chan­ce in un­si­che­ren Zei­ten

Gros­ses Thema war aber auch das Ab­kom­men mit In­do­ne­si­en, über wel­ches das Schwei­zer Stimm­volk am 7. März ab­stim­men wird. Im Rah­men der Mass­nah­men zur För­de­rung der hie­si­gen Ex­port­un­ter­neh­men hat die Wirt­schaft auch die Be­deu­tung die­ses Frei­han­dels­ab­kom­mens für gros­se und klei­ne Un­ter­neh­men be­tont. Es ver­bes­sert und si­chert den Zu­gang zu einem der viel­ver­spre­chends­ten Märk­te der Welt und ist zu­gleich eine gros­se Chan­ce für mehr Nach­hal­tig­keit.

Die Aus­wir­kun­gen des Brex­it-Deals zwi­schen Gross­bri­tan­ni­en und der Eu­ro­päi­schen Union wur­den eben­falls in die Dis­kus­si­on ein­ge­bracht. Die­ses Pro­blem wurde mit dem Bun­des­prä­si­den­ten kurz er­ör­tert. Es ist von gros­ser Dring­lich­keit, hier eine Lö­sung für die ab­wei­chen­den Ur­sprungs­re­geln zu fin­den. Seit 1. Ja­nu­ar 2021 sind meh­re­re Schwei­zer Ex­port­pro­duk­te mit emp­find­li­chen Zöl­len be­legt.