Son­der­ses­si­on 2023

Die Me­di­ka­men­ten­her­stel­lung ist heute der gröss­te Ex­port­sek­tor der Schweiz. Die Di­gi­ta­li­sie­rung ist für die Phar­ma­for­schung und die Ent­wick­lung neuer Be­hand­lungs­me­tho­den der Dün­ger für In­no­va­ti­on. Aus­ge­rech­net hier gerät die Schweiz zu­neh­mend ins Hin­ter­tref­fen. Will die Schweiz ihren Spit­zen­platz be­hal­ten, muss sie rasch auf­schlies­sen. Die eid­ge­nös­si­schen Räte be­ra­ten eine ent­spre­chen­de Mo­ti­on, die die­sen Be­deu­tungs­ver­lust der Schwei­zer Phar­ma­bran­che ver­hin­dern soll. Die Ge­set­zes­än­de­rung von Er­wei­te­rungs- und Mo­der­ni­sie­rungs­pro­jek­ten von Was­ser­kraft­an­la­gen wird be­grüsst, da damit In­ves­ti­ti­ons­si­cher­heit ge­schaf­fen wer­den kann. Mit der Teil­re­vi­si­on des Um­welt­schutz­ge­set­zes wer­den An­rei­ze für mehr Zir­ku­la­ri­tät ge­schaf­fen, die die Wirt­schaft als wich­ti­ger Trei­ber in­no­va­ti­ver Lö­sun­gen un­ter­stützt. Die stoff­li­che Ver­wer­tung wird ge­stärkt, wo­durch Res­sour­cen und En­er­gie ge­schont und die Um­welt­be­las­tung ver­rin­gert wer­den kann. Die Be­rück­sich­ti­gung von EU-Re­geln ist zu be­grüs­sen, um all­fäl­li­ge An­for­de­run­gen zu har­mo­ni­sie­ren und einen Swiss Fi­nish zu ver­mei­den.

All­ge­mei­ne Wirt­schafts­po­li­tik

Di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on im Ge­sund­heits­we­sen: Rück­stand auf­ho­len!

Die Di­gi­ta­li­sie­rung des Ge­sund­heits­be­reichs muss rasch an­ge­gan­gen wer­den. Im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich hinkt die Schweiz mit ihrer Di­gi­ta­li­sie­rungs­stra­te­gie hin­ter­her.

Darum geht es: Der Bun­des­rat wird be­auf­tragt, die zeit­li­chen und in­halt­li­chen Di­gi­ta­li­sie­rungs­zie­le dar­zu­le­gen und auf­zei­gen, wie diese er­reicht wer­den sol­len. Zudem soll eine ge­setz­li­che Grund­la­ge ge­schaf­fen wer­den, damit das Swiss Me­di­ci­nes Ve­ri­fi­ca­ti­on Sys­tem (SMVS) für das di­gi­ta­le Ma­nage­ment von Ver­sor­gungs­eng­päs­sen bei Hu­ma­n­arz­nei­mit­teln ge­nutzt wer­den kann.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Die Ver­pflich­tung zu einem Mas­ter­plan über den Stand der di­gi­ta­len Trans­for­ma­ti­on in­klu­si­ve Re­porting ist zu be­grüs­sen. Damit kann die di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on ziel­ge­rich­tet vor­an­ge­trie­ben wer­den. Die Nut­zung des Swiss Me­di­ci­nes Ve­ri­fi­ca­ti­on Sys­tems für das di­gi­ta­le Ma­nage­ment von Ver­sor­gungs­eng­päs­sen bei ver­schrei­bungs­pflich­ti­gen Arz­nei­mit­teln er­höht die Fäl­schungs­si­cher­heit. eco­no­mie­su­is­se emp­fiehlt die Mo­ti­on an­zu­neh­men.

Emp­feh­lung eco­no­mo­mie­su­is­se: An­nah­me

En­er­gie & Um­welt

Not­wen­di­ge In­ves­ti­tio­nen in Was­ser­kraft­an­la­gen jetzt er­mög­li­chen

Eine ra­sche Stei­ge­rung der Was­ser­kraft­pro­duk­ti­on ist nur mög­lich, wenn be­ste­hen­de An­la­gen vor Ab­lauf der ak­tu­el­len Kon­zes­si­on er­wei­tert wer­den. Um In­ves­ti­ti­ons­si­cher­heit zu schaf­fen, muss die Ge­setz­ge­bung zügig an­ge­passt wer­den.

Darum geht es: Bei be­ste­hen­den Was­ser­kraft­an­la­gen wer­den mit der ak­tu­el­len Re­gu­lie­rung volks­wirt­schaft­lich sinn­vol­le In­ves­ti­tio­nen nicht ge­tä­tigt, wenn keine Rest­wert­ver­ein­ba­rung zwi­schen Kon­zes­sio­när und Ge­mein­we­sen zu­stan­de kommt. Dies hemmt In­ves­ti­tio­nen in die Was­ser­kraft und bremst damit die En­er­gie­wen­de.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Mit den ak­tu­el­len ge­setz­li­chen Un­si­cher­hei­ten wer­den die nö­ti­gen In­ves­ti­tio­nen in Mo­der­ni­sie­rung und Er­wei­te­rung von Was­ser­kraft­an­la­gen ver­hin­dert, weil der Kon­zes­sio­när beim Heim­fall nicht von einer ge­si­cher­ten Rest­wer­tent­schä­di­gung aus­ge­hen kann. Hier­für braucht es dring­lich eine Lö­sung. Ziel­füh­rend wäre eine Pflicht zu einer Ab­spra­che zwi­schen Kon­zes­sio­när und Ge­mein­we­sen. Damit wäre ga­ran­tiert, dass eine Rest­wert­ver­ein­ba­rung ab­ge­schlos­sen wird und die In­ves­ti­tio­nen ab­ge­gol­ten wer­den.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Dekar­bo­ni­sie­rung setzt eine op­ti­ma­le Nut­zung der Res­sour­cen vor­aus

Die Teil­re­vi­si­on des Um­welt­ge­set­zes geht ins­ge­samt in die rich­ti­ge Rich­tung. Die Pri­vat­wirt­schaft ist ein wich­ti­ger Trei­ber in­no­va­ti­ver Lö­sun­gen. Umso wich­ti­ger ist es, dass wei­te­re Schrit­te mit den be­trof­fe­nen Bran­chen ko­or­di­niert und die in­ter­na­tio­na­le Ab­stim­mung ge­währ­leis­tet wer­den kann. Für die Bran­che schäd­li­che Auf­la­gen und all­fäl­li­ge Ver­bo­te sind de­zi­diert ab­zu­leh­nen.

Darum geht es: Die Teil­re­vi­si­on strebt eine ef­fi­zi­en­te Nut­zung von Res­sour­cen an, indem Pro­duk­te mit mög­lichst wenig Ma­te­ri­al und En­er­gie her­ge­stellt und ent­sorgt wer­den. Dies ist denn auch Vor­aus­set­zung für eine er­folg­rei­che Dekar­bo­ni­sie­rung. Die Ei­gen­in­itia­ti­ve von Un­ter­neh­men wird ge­för­dert, da beim Er­lass neuer Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten be­reits er­grif­fe­ne, frei­wil­li­ge Mass­nah­men von Un­ter­neh­men aus­drück­lich be­rück­sich­tigt wer­den sol­len.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Um das Po­ten­zi­al der Kreis­lauf­wirt­schaft zu er­schlies­sen und den Wan­del der Ge­schäfts­mo­del­le in diese Rich­tung zu er­mög­li­chen, braucht es klare Rah­men­be­din­gun­gen. Die Wirt­schaft be­grüsst daher eine ge­re­gel­te Li­be­ra­li­sie­rung des Ab­fall­mo­no­pols und die Stär­kung von Bran­chen­ver­ein­ba­run­gen. Plan­wirt­schaft­li­che Mass­nah­men wie die Ein­schrän­kung bei der Ver­wen­dung von Ma­te­ria­li­en, ins­be­son­de­re im Bau­be­reich, wer­den ab­ge­lehnt. Die Wirt­schaft un­ter­stützt, dass all­fäl­li­ge An­for­de­run­gen an Pro­duk­te mit den wich­tigs­ten Han­dels­part­nern ko­or­di­niert wer­den, wobei auf eine Über­nah­me von EU-Vor­ga­ben zu ver­zich­ten ist.

In den Ein­zel­hei­ten emp­fiehlt eco­no­mie­su­is­se fol­gen­de An­pas­sun­gen:

  • Keine Ver­wen­dungs­ver­bo­te für un­schäd­li­che Ma­te­ria­li­en:
  • Art. 30d Abs. 4, E-USG: Zu­stim­mung zur Min­der­heit UREK-NR
  • Ja zu res­sour­cen­scho­nen­den An­for­de­run­gen bei Bau, Pro­duk­ten und Ver­pa­ckung ge­mäss in­ter­na­tio­na­len Ver­pflich­tun­gen Art. 35i und 35j 1bis, E-USG: Zu­stim­mung zur Mehr­heit UREK-NR
  • Ja zu kan­to­na­len Grenz­wer­ten für die graue En­er­gie im Ge­bäu­de­be­reich Art. 45 Abs. 3 lit. e, E-EnG: Zu­stim­mung zur Min­der­heit UREK-NR (=ge­mäss BR)

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Aus­sen­wirt­schaft

Rich­ti­ger Weg aus der Sack­gas­se nötig

Darum geht es: Der An­griffs­krieg Russ­lands auf die Ukrai­ne be­droht auch die Schwei­zer Si­cher­heit. Das Kriegs­ma­te­ri­al­ge­setz wurde in den ver­gan­ge­nen Jah­ren stark ver­schärft. Ab­neh­mer­län­der in Eu­ro­pa kri­ti­sie­ren die Schweiz und su­chen neue Lie­fe­ran­ten. Damit die be­waff­ne­te Neu­tra­li­tät der Schweiz sich auch künf­tig auf eine ei­ge­ne Rüs­tungs­in­dus­trie ver­las­sen kann, braucht es eine An­pas­sung des Kriegs­ma­te­ri­al­ge­set­zes. Diese muss al­ler­dings auch das Neu­tra­li­täts­recht re­spek­tie­ren.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Die par­la­men­ta­ri­sche In­itia­ti­ve und die darin vor­ge­schla­ge­ne Spe­zi­al­lö­sung gehen in die fal­sche Rich­tung. Der ex­pli­zi­te Bezug zur Ukrai­ne und deren Be­vor­zu­gung ist ein kla­rer Ver­stoss gegen das völ­ker­recht­li­che Neu­tra­li­täts­recht bzw. seine Pra­xis. Sinn­vol­ler wäre, aus­ge­wähl­ten Län­dern die Wie­der­aus­fuhr an Dritt­staa­ten wie­der zu er­mög­li­chen. Da­durch könn­te nach­hal­tig Recht­si­cher­heit ge­schaf­fen und der "Swiss Fi­nish" auf den Kern des Neu­tra­li­täts­recht re­du­ziert wer­den.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: Ab­leh­nung