Herbst­ses­si­on 2023

Die Räte haben in der letz­ten Ses­si­on der Le­gis­la­tur den En­er­gie-Man­tel­erlass ins Tro­cke­ne ge­bracht. Der gros­se Wurf ist aus­ge­blie­ben und das Ver­hält­nis von Nut­zer- und Schutz­in­ter­es­sen nicht aus­ge­gli­chen. Die Wirt­schaft sieht darin einen scheu­en An­fang hin zu einer si­che­ren Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en. Er­freu­lich aus Sicht der Wirt­schaft: Das Par­la­ment ver­zich­tet auf die Ein­füh­rung einer Mel­de­pflicht für IT-Schwach­stel­len, und die klei­ne Kam­mer hat sich gegen eine An­he­bung der im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich re­kord­ho­hen CO2-Steu­er aus­ge­spro­chen.  Das er­hoff­te Zei­chen zur Be­he­bung des Fach­kräf­te­man­gels blieb aus: Der Stän­de­rat hat die Vor­la­ge für Zu­gangs­er­leich­te­run­gen für Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der mit Schwei­zer Hoch­schul­ab­schluss an den Bun­des­rat zu­rück­ge­wie­sen.

En­er­gie, Um­welt & In­fra­struk­tur

Mehr­heits­fä­hi­ge Kli­ma­po­li­tik um­set­zen

Die Wirt­schaft be­kennt sich zum Netto-Null-Ziel bis 2050 und un­ter­stützt die Stoss­rich­tung der Re­vi­si­on. Die Aus­wei­tung der Ziel­ver­ein­ba­run­gen und die Wei­ter­füh­rung des Emis­si­ons­han­dels sind dabei wich­tig. Diese Mass­nah­men haben sich be­währt. Un­ter­neh­men und Haus­hal­te dür­fen nicht noch stär­ker be­las­tet wer­den.

Darum geht es: Mit dem neuen CO2-Ge­setz soll eine Hal­bie­rung der Emis­sio­nen bis 2030 im Ver­gleich zum Re­fe­renz­jahr 1990 er­reicht wer­den. Sinn­voll ist, dass die Re­vi­si­on auf In­stru­men­ten auf­baut, die sich be­währt haben. Daher ist es fol­ge­rich­tig, dass keine neuen oder hö­he­ren Ab­ga­ben und auch keine Ver­bo­te vor­ge­se­hen sind.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se:

  • Be­grüsst wird, dass die Op­ti­on Ziel­ver­ein­ba­rung mit Ver­min­de­rungs­ver­pflich­tung und Be­frei­ung von der CO2-Ab­ga­be neu allen Un­ter­neh­men offen steht.
  • Der Ver­zicht auf eine Er­hö­hung der CO2-Ab­ga­be wird be­für­wor­tet, zumal sie be­reits eine der höchs­ten welt­weit ist.
  • Die Frist zur Um­set­zung der Ziel­ver­ein­ba­run­gen soll­te nicht will­kür­lich im Jahr 2040 fest­ge­legt wer­den, son­dern wie in an­de­ren Be­rei­chen der Kli­ma­po­li­tik ein­heit­lich im Jahr 2050.
  • Ein­schrän­kun­gen bei der Rück­ver­tei­lung für Un­ter­neh­men mit Re­duk­ti­ons­pflicht sind nicht ziel­füh­rend. Denn mit einer Teil­nah­me an der Rück­ver­tei­lung er­hal­ten die Un­ter­neh­men wich­ti­ge fi­nan­zi­el­le Mit­tel, um die Dekar­bo­ni­sie­rung zu be­schleu­ni­gen. Damit wird die in­län­di­sche Kli­ma­wir­kung er­höht.
  • Die er­höh­te Zweck­bin­dung der CO2-Ab­ga­be auf Brenn­stof­fen ist eben­falls kri­tisch – auch weil dank dem neuen Kli­ma­ge­setz (KIG) neue Mit­tel in den Ge­bäu­de­be­reich flies­sen. Eine Dop­pel­spu­rig­keit gilt es zu ver­mei­den.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me - be­dingt

Stand der Be­ra­tun­gen: Der Stän­de­rat hat die Re­vi­si­on des CO2-Ge­set­zes ins­ge­samt auf einen guten Weg ge­bracht. Die­ses ver­langt, dass die CO2-Emis­sio­nen bis 2030 ge­gen­über 1990 hal­biert wer­den. Die CO2-Ab­ga­be bleibt bei 120 Fran­ken pro Tonne. Bis 2030 sol­len bis zu einem Drit­tel der Ein­nah­men aus der Ab­ga­be dem Ge­bäu­de­pro­gramm, der För­de­rung von er­neu­er­ba­rer En­er­gie und von Tech­no­lo­gi­en zur Ver­min­de­rung der Treib­haus­ga­se in­ves­tiert wer­den. Zu­sätz­li­che Ein­nah­men aus der Ver­stei­ge­rung von Emis­si­ons­rech­ten durch den Staat sol­len teil­wei­se an die be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men zu­rück­flies­sen, damit diese in die Dekar­bo­ni­sie­rung in­ves­tie­ren kön­nen. Das wirk­sa­me und er­folg­rei­che Sys­tem der Ziel­ver­ein­ba­run­gen soll dar­über hin­aus für alle Schwei­zer Fir­men zu­gäng­lich wer­den. Bei den Treib­stof­fen müs­sen die Im­por­te künf­tig 90% der Emis­sio­nen mit Kli­ma­mass­nah­men aus­glei­chen. In der Luft­fahrt soll aus­ser­dem eine EU-kon­for­me Bei­misch­pflicht für er­neu­er­ba­re Treib­stof­fe ein­ge­führt wer­den.

Jetzt das Ge­setz ver­ab­schie­den

Ohne Ver­sor­gungs­si­cher­heit wer­den wir die Kli­ma­zie­le nicht er­rei­chen und ge­fähr­den un­se­ren Wohl­stand. Wir müs­sen die in­län­di­sche Strom­pro­duk­ti­on bis 2050 ver­dop­peln. Das Ge­setz soll­te so rasch wie mög­lich in Kraft tre­ten.

Darum geht es: Um die Kli­ma­zie­le er­rei­chen zu kön­nen und un­se­re Strom­ver­sor­gung zu si­chern, müs­sen wir un­se­re Pro­duk­ti­on von sau­be­rem Strom ver­dop­peln. Dafür brau­chen wir «viel von allem». Am wich­tigs­ten ist nun eine ra­sche Ver­ab­schie­dung des Ge­set­zes. Dabei soll­ten re­fe­ren­dums­ge­fähr­den­de Ele­men­te be­rei­nigt wer­den.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Der neue Vor­schlag des Stän­de­ra­tes zu den Rest­was­ser­men­gen ist in An­be­tracht der an­ge­spann­ten Ver­sor­gungs­la­ge ein ver­tret­ba­rer Kom­pro­miss­vor­schlag. Eine um­fas­sen­de So­lar­pflicht bei Ge­bäu­den hin­ge­gen könn­te aber die ge­sam­te Vor­la­ge zum Schei­tern brin­gen. Für eine Ef­fi­zi­enz­stei­ge­rung der Wirt­schaft soll­ten alle Un­ter­neh­men Zu­gang zum Sys­tem der Ziel­ver­ein­ba­run­gen er­hal­ten.

Die Nach­fra­ge nach in­län­di­scher er­neu­er­ba­rer En­er­gie ist und bleibt hoch. Un­nö­ti­ge Vor­ga­ben kre­ieren Un­si­cher­hei­ten, schwä­chen die Ver­sor­gungs­si­cher­heit und könn­ten Prei­se in der Grund­ver­sor­gung hoch­trei­ben.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Der Man­tel­erlass wurde am 29. Sep­tem­ber in der Schluss­ab­stim­mung an­ge­nom­men. Damit ge­lingt dem Par­la­ment ein wich­ti­ger Schritt hin zu mehr er­neu­er­ba­rer En­er­gie. Die Vor­la­ge sieht vor, dass bis 2035 35 TWh Er­neu­er­ba­re zu­ge­baut wer­den und bis 2050 45 TWh. Den Weg zum Ziel er­mög­li­chen vor allem zu­sätz­li­che För­der­mit­tel und eine ge­ziel­te Prio­ri­sie­rung neuer Pro­duk­ti­ons­an­la­gen ge­gen­über an­de­ren In­ter­es­sen. Be­son­ders Au­gen­merk legt die Vor­la­ge auch auf zu­sätz­li­che Win­ter­strom­pro­duk­ti­on, hier­zu wurde u.a. ein «Schwel­len­wert» ein­ge­führt, der einen zu gros­sen Im­port­s­al­do künf­tig ver­hin­dern soll. Trotz die­sem ins­ge­samt ziel­füh­ren­den und gut aus­ta­rier­ten Paket bleibt noch viel zu tun, bei­spiels­wei­se eine ge­ne­rel­le Be­schleu­ni­gung von Ver­fah­ren oder die voll­stän­di­ge Strom­markt­öff­nung.

Fi­nan­zen & Steu­ern

Mehr Ver­ant­wor­tung für die Fi­nanz­kom­mis­si­on und Fle­xi­bi­li­tät bei ge­bun­de­nen Ab­ga­ben

Ge­mäss der Pa. Iv. sol­len die Fi­nanz­kom­mis­sio­nen bei Vor­stös­sen und Er­las­sent­wür­fen von Sach­be­reichs­kom­mis­sio­nen mit er­heb­li­chen fi­nan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen ein­be­zo­gen wer­den. Das Pos­tu­lat Ett­lin will be­wir­ken, dass auch ge­bun­de­ne Aus­ga­ben unter ge­wis­sen Be­din­gun­gen ge­kürzt wer­den kön­nen.

Darum geht es: Zahl­rei­che nicht ge­gen­fi­nan­zier­te Mehr­aus­ga­ben in Kom­bi­na­ti­on mit vie­len ge­bun­de­nen Bun­des­aus­ga­ben füh­ren dazu, dass die Vor­ga­ben der Schul­den­brem­se in den Fi­nanz­plan­jah­ren ab 2025 nicht ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen. Die Folge sind müh­sa­me Be­rei­ni­gungs­pro­gram­me. Die Vor­stös­se set­zen auf zwei Ebe­nen an:

  • Die Fi­nanz­kom­mis­sio­nen könn­ten ihren ge­setz­li­chen Auf­trag, sich mit allen grund­le­gen­den Fra­gen der fi­nan­zi­el­len Füh­rung des Bun­des zu be­fas­sen, bes­ser wahr­neh­men, wenn sie früh­zei­tig in die Be­ra­tun­gen wich­ti­ger Ge­schäf­te der Sach­be­reichs­kom­mis­sio­nen ein­be­zo­gen wer­den.
  • Da über 60 Pro­zent der Bun­des­aus­ga­ben ge­bun­den und kurz­fris­tig er­for­der­li­che Haus­halts­be­rei­ni­gun­gen nicht mög­lich sind, sol­len Fle­xi­bi­li­sie­rungs­re­geln ge­prüft wer­den, um eine ge­bun­de­ne Aus­ga­be unter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen (hoher Kon­so­li­die­rungs­be­darf) für eine be­stimm­te Zeit (z.B. 3 Jahre) in einem be­stimm­ten Aus­mass (z.B. um höchs­tens 5%) kür­zen zu kön­nen.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Es ist un­ter­stüt­zens­wert, dass die Fi­nanz­kom­mis­sio­nen beim Be­schluss von Ge­schäf­ten mit er­heb­li­chen fi­nan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen mehr fi­nanz­po­li­ti­sche Füh­rung und Ver­ant­wor­tung über­neh­men kön­nen. So wird eine früh­zei­ti­ge Prio­ri­sie­rung und Ge­gen­fi­nan­zie­rung bes­ser ge­währ­leis­tet. Gleich­zei­tig er­leich­tert die Fle­xi­bi­li­sie­rung der ge­bun­de­nen Aus­ga­ben kurz­fris­tig nö­ti­ge Be­rei­ni­gun­gen und stellt eine Gleich­be­hand­lung der Auf­ga­ben­be­rei­che si­cher.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Der Na­tio­nal­rat hat Ein­tre­ten ohne Ge­gen­an­trag be­schlos­sen. In der De­tail­be­ra­tung war eine Än­de­rung der Kom­mis­si­on FK-N um­strit­ten. Es ging um die neue Rolle der Fi­nanz­kom­mis­sio­nen im Mit­be­richts­ver­fah­ren: Sie sol­len bei Er­las­sent­wür­fen von Bun­des­rat und Kom­mis­sio­nen mit er­heb­li­chen fi­nan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen zwin­gend ein­ge­la­den wer­den und in den Räten die glei­chen Rech­te wie die Sach­be­reichs­kom­mis­sio­nen er­hal­ten. Eine Mehr­heit des Na­tio­nal­rats lehnt diese Aus­wei­tung ab. Es wird be­fürch­tet, dass sich die Fi­nanz­kom­mis­sio­nen in ihren Mit­be­rich­ten nicht nur auf die fi­nan­zi­el­len As­pek­te be­schrän­ken, son­dern sich auch in­halt­lich zu den Er­las­sent­wür­fen äus­sern. Der Min­der­heits­an­trag von Links zur Strei­chung die­ser Än­de­rung wurde des­halb an­ge­nom­men. Neu soll aber die Fi­nanz­kom­mis­si­on zeit­gleich mit dem Bun­des­rat zur Stel­lung­nah­me ein­ge­la­den wer­den, wenn ein Er­las­sent­wurf einer Kom­mis­si­on er­heb­li­che fi­nan­zi­el­le Aus­wir­kun­gen hat. All­fäl­li­ge An­trä­ge der FKs sol­len ana­log zu An­trä­gen des Bun­des­rats vor der Be­ra­tung im Er­strat in der ent­spre­chen­den Kom­mis­si­on be­ra­ten wer­den. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst die­sen Schritt, be­dau­ert aber, dass die FKs an­ge­sichts der fi­nanz­po­li­ti­schen Her­aus­for­de­run­gen nicht mehr Mit­spra­che in den Mit­be­richts­ver­fah­ren er­hal­ten.

Wett­be­werb & Re­gu­la­to­ri­sches

Cy­ber­mel­de­pflich­ten: Bun­des­rat und Stän­de­rat zei­gen den gol­de­nen Mit­tel­weg

Cy­ber­an­grif­fe auf kri­ti­sche In­fra­struk­tu­ren sol­len künf­tig dem Na­tio­na­len Zen­trum für Cy­ber­si­cher­heit (NCSC) ge­mel­det wer­den müs­sen. An­ders als der Na­tio­nal­rat möch­ten Bun­des­rat und Stän­de­rat je­doch keine zu­sätz­li­che Mel­de­pflicht für «IT-Schwach­stel­len ». Die ge­sam­te Wirt­schaft und die Be­trei­be­rin­nen kri­ti­scher In­fra­struk­tu­ren un­ter­stüt­zen diese Hal­tung.

Darum geht es: Die Vor­la­ge be­inhal­tet um­fas­sen­de Mass­nah­men, um die Ri­si­ken von Cy­ber­an­grif­fen auf kri­ti­sche In­fra­struk­tu­ren zu re­du­zie­ren. Dazu ge­hört auch, dass sol­che An­grif­fe künf­tig dem NCSC ge­mel­det wer­den müs­sen. Dem Na­tio­nal­rat ging dies zu wenig weit. Er sprach sich für zu­sätz­li­che Mel­de­pflich­ten von so­ge­nann­ten «IT-Schwach­stel­len» aus – ent­ge­gen der Po­si­ti­on des Bun­des­rats und des Stän­de­rats.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Die Wirt­schaft emp­fiehlt die An­nah­me der Vor­la­ge, lehnt je­doch eine zu­sätz­li­che Mel­de­pflicht für «IT-Schwach­stel­len » ab.

  • Mit der Samm­lung von Schwach­stel­len an einer zen­tra­len staat­li­chen Stel­le nimmt man das Ri­si­ko in Kauf, dass bei einem Leck oder einem er­folg­rei­chen Cy­ber­an­griff auf diese Stel­le schüt­zens­wer­te In­for­ma­tio­nen in un­be­fug­te Hände ge­lan­gen. In­for­ma­tio­nen über Schwach­stel­len dür­fen grund­sätz­lich nie zen­tral ge­la­gert wer­den.
  • Der Mehr­wert für die Cy­ber­si­cher­heit blie­be ge­ring, wäh­rend der Zu­satz­auf­wand enorm wäre. Die be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men und Ak­teu­re müss­ten er­heb­li­che neue Da­ten­men­gen ge­ne­rie­ren und ver­ar­bei­ten – mit Res­sour­cen, die dann in an­de­ren, wich­ti­ge­ren Be­rei­chen der Cy­ber­vor­sor­ge feh­len.
  • IT-Sys­te­me kri­ti­scher In­fra­struk­tu­ren sind kaum ver­gleich­bar. Ent­spre­chend stif­tet die Schwach­stel­len-Mel­dung kei­nen sys­te­mi­schen Nut­zen. Für die Luft­ver­kehrs­si­che­rung lässt sich nichts aus all­fäl­li­gen Schwach­stel­len in Zah­lungs­sys­te­men oder Strom­net­zen ab­lei­ten.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me - be­dingt

Stand der Be­ra­tun­gen:

Die Vor­la­ge ist mit einer letz­ten Dif­fe­renz in die Ses­si­on ge­star­tet. Der Stän­de­rat hatte sich in der Folge gegen einen Kom­pro­miss ge­stellt und Fest­hal­ten (= Strei­chung einer Mel­de­pflicht für IT-Schwach­stel­len) be­schlos­sen. Der Na­tio­nal­rat ist nun er­freu­li­cher­wei­se dem Stän­de­rat ge­folgt. Das Ge­schäft ist somit be­rei­nigt und be­reit für die Schluss­ab­stim­mung.

Di­gi­ta­le Sou­ve­rä­ni­tät braucht eine klare Stra­te­gie

Die Schwei­zer Di­gi­tal­po­li­tik wird von aus­län­di­schen Ent­wick­lun­gen stark be­ein­flusst. Im Aus­tausch mit ihren Han­dels­part­ne­rin­nen be­geg­net die Schweiz dem je­doch oft pas­siv. Zu sel­ten wer­den die Rah­men­be­din­gun­gen und Stan­dards aktiv mit­ge­stal­tet. Dies soll sich än­dern – dank einem ganz­heit­li­chen Plan.

Darum geht es: Die Mo­ti­on ver­langt, dass der Bun­des­rat in­ter­na­tio­na­len Kon­text aktiv Po­si­tio­nen zu ak­tu­el­len Di­gi­tal­dos­siers er­ar­bei­tet, klare Zu­stän­dig­kei­ten de­fi­niert und die di­gi­ta­len In­ter­es­sen der Schweiz ge­gen­über an­de­ren Län­dern ak­ti­ver ver­tritt.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Die Schweiz steht bei der Ent­wick­lung neuer Tech­no­lo­gi­en auch im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich weit vorn. So­wohl Hoch­schu­len als auch Un­ter­neh­men glän­zen mit aus­ge­präg­ter In­no­va­ti­ons­kraft. Dies auch auf­grund des güns­ti­gen re­gu­la­to­ri­schen Rah­mens in un­se­rem Land. Die­ser bie­tet die nö­ti­gen Si­cher­hei­ten und lässt gleich­zei­tig Frei­räu­me. Ge­ra­de die EU ver­folgt eine nicht über alle Zwei­fel er­ha­be­ne Di­gi­ta­li­sie­rungs­po­li­tik mit teil­wei­se sehr weit­ge­hen­den re­gu­la­to­ri­schen Ein­grif­fen und bis­wei­len sogar in­dus­trie­po­li­ti­schem Cha­rak­ter. Die Schweiz muss daher ihre In­ter­es­sen ak­ti­ver wah­ren, um ihren be­währ­ten Weg wei­ter­ge­hen zu kön­nen. Re­gu­lie­rung aus der EU soll­te nur nach dem Prin­zip «so viel wie nötig, so wenig wie mög­lich» als Basis für schwei­ze­ri­sche An­sät­ze ge­nutzt wer­den. In Be­rei­chen, in denen eine Re­gu­lie­rung nach­voll­zo­gen wer­den muss, ist ein «Swiss Fi­nish» kon­se­quent zu ver­hin­dern. In­ter­na­tio­na­le An­schluss­fä­hig­keit ist im di­gi­ta­len Kon­text be­son­ders wich­tig. Die Schweiz muss ihre Frei­räu­me ge­konnt nut­zen, wo dies unter Wah­rung die­ser An­schluss­fä­hig­keit mög­lich ist.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Der Stän­de­rat hat ent­schie­den, die Mo­ti­on ab­zu­leh­nen. Damit ist die Vor­la­ge er­le­digt. Der Stän­de­rat war der Mei­nung, dass der Bund dies­be­züg­lich be­reits ge­nü­gend An­stren­gun­gen un­ter­neh­me. Es ist wich­tig, dass die Schweiz in­ter­na­tio­nal ihre In­ter­es­sen wahr­nimmt und gleich­zei­tig den in­ter­na­tio­na­len An­schluss nicht ver­liert.

Volks­wil­len um­setz­ten statt Vor­la­ge auf­blä­hen

Die Ta­bakinitia­ti­ve ist ohne Wenn und Aber um­zu­set­zen: Kin­der und Ju­gend­li­che sol­len nach dem Wil­len des Stimm­vol­kes nicht der Ta­bak­wer­bung aus­ge­setzt sein. Der Vor­schlag des Bun­des­ra­tes geht aber mas­siv wei­ter. Er will Ta­bak­wer­bung fak­tisch ver­bie­ten. Die Vor­la­ge geht auch über den Ju­gend­schutz hin­aus. Eine Mel­de­pflicht von Spon­so­rin­g­aus­ga­ben hat nichts mit der an­ge­nom­me­nen In­itia­ti­ve zu tun.

Darum geht es: Soll es das Par­la­ment hin­neh­men, dass die Ver­wal­tung im Nach­gang zu einer Volks­ab­stim­mung von sich aus noch wei­te­re The­men in eine Vor­la­ge auf­nimmt, wel­che nichts mit der In­itia­ti­ve zu tun haben und wel­che das Par­la­ment erst ge­ra­de dis­ku­tiert und ver­wor­fen hatte? Die SGK-S hat mit guten Grün­den ein kla­res Zei­chen ge­setzt: Unter dem Deck­man­tel der Um­set­zung einer Volks­in­itia­ti­ve dür­fen keine wei­te­ren Ele­men­te in ein Ge­setz ein­ge­führt wer­den. Die SGK-S hat dies er­kannt und die Vor­la­ge nun in fast allen Punk­ten auf den In­halt der In­itia­ti­ve re­du­ziert. Sie nimmt damit nicht nur den Wil­len des Volks ernst, son­dern auch den­je­ni­gen des Par­la­ments, weil sie nicht auf be­reits dis­ku­tier­te The­men zu­rück­kom­men woll­te.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt das neue Ta­bak­pro­duk­te­ge­setz und den darin ver­an­ker­ten Ju­gend­schutz. Der Ent­wurf des Bun­des zur Um­set­zung der Volks­in­itia­ti­ve er­weck­te den Ein­druck, die Ver­wal­tung ver­fol­ge wei­ter­ge­hen­de Ziele als bloss eine Um­set­zungs­ge­setz­ge­bung. Dies ist frag­wür­dig und ver­dient eine kri­ti­sche Wür­di­gung durch das Par­la­ment. Die SGK-S Vor­la­ge mit einer wich­ti­gen Aus­nah­me - an­ge­nom­men wer­den. Wich­tig ist, dass der Min­der­heits­an­trag zum mo­bi­len Ver­kaufs­per­so­nal (=strei­chen), un­ter­stützt wird.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me - be­dingt

Stand der Be­ra­tun­gen: Der Stän­de­rat ist auf die Vor­la­ge ein­ge­tre­ten und hat sie auf den In­halt der Volks­in­itia­ti­ve re­du­ziert. Ein­zig in einem zen­tra­len As­pekt ist er von die­sem Vor­ge­hen ab­ge­wi­chen und hat die Mög­lich­keit, Ta­bak­wer­bung in der Pres­se – über die For­de­rung der Ta­bakinitia­ti­ve hin­aus - wei­ter ein­ge­schränkt.

All­ge­mei­ne Wirt­schafts­po­li­tik

Mit Steu­er­gel­dern aus­ge­bil­de­te Fach­kräf­te in der Schweiz be­hal­ten

Die Steu­er­zah­ler in­ves­tie­ren jedes Jahr CHF 180 Mil­lio­nen in die Aus­bil­dung von Per­so­nen aus Dritt­staa­ten, die einen Schwei­zer Hoch­schul­ab­schluss ab­sol­vie­ren. Viele davon keh­ren nach ihrer Aus­bil­dung der Schweiz den Rü­cken. Da­durch geht ein gros­ses Po­ten­ti­al im Ar­beits­markt ver­lo­ren. Und dies, ob­wohl Fach­kräf­te­man­gel herrscht, der un­se­ren Wohl­stand ge­fähr­det.

Darum geht es: Durch den fort­schrei­ten­den de­mo­gra­fi­schen Wan­del wer­den Fach­kräf­te immer rarer. So zeich­net sich bis 2040 eine de­mo­gra­phi­sche Lücke von rund 400'000 feh­len­den Ar­beit­neh­men­den ab. Zudem ist glo­bal die Ent­wick­lung in den meis­ten Län­dern ähn­lich. Dies führt dazu, dass in den meis­ten Län­dern Fach­kräf­te feh­len wer­den und we­ni­ger ar­beit­s­tä­ti­ge Per­so­nen zur Ver­fü­gung ste­hen, um das Leben der Nicht-Ar­beit­s­tä­ti­gen zu fi­nan­zie­ren. Die Schweiz hat ein ent­spre­chend hohes In­ter­es­se, Men­schen, die sie aus­ge­bil­det hat, im Land zu hal­ten.

Vor die­sem Hin­ter­grund ist es stö­rend, dass viele aus­län­di­sche Stu­die­ren­de, die in Schwei­zer Hoch­schu­len aus­ge­bil­det wer­den, die Schweiz nach Ab­schluss des Stu­di­ums wie­der ver­las­sen. Nur 150 bis 200 von 3000 Hoch­schul­ab­gän­gern aus Dritt­staa­ten ver­blei­ben in der Schweiz, ob­wohl die Schweiz für deren Aus­bil­dung jähr­lich 180 Mio. Fran­ken in­ves­tiert und viele in Be­rei­chen stu­die­ren, in denen Fach­kräf­te­man­gel herrscht.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Der Bun­des­rat for­dert rich­ti­ger­wei­se, dass aus­län­di­sche Stu­die­ren­de, die an Schwei­zer Hoch­schu­len und auf Schwei­zer Kos­ten aus­ge­bil­det wor­den sind, ver­ein­fach­ten Zu­gang in den Schwei­zer zum Ar­beits­markt er­hal­ten soll­ten. Auf­grund der Per­so­nal­knapp­heit in stra­te­gi­schen Sek­to­ren ist ein wei­te­rer Hu­man­ka­pi­tal­ver­lust nicht im In­ter­es­se der Schweiz. Das heu­ti­ge Sys­tem ist nicht nach­hal­tig. Der Schwei­zer Wirt­schaft ist eine ra­sche Lö­sung in die­ser Sache wich­tig. Daher muss das Ge­schäft wei­ter­ver­folgt wer­den.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Der Stän­de­rat hat das Ge­schäft an den Bun­des­rat zu­rück­ge­wie­sen, damit er eine ver­fas­sungs­kon­for­me Lö­sung vor­schla­gen kann. Diese Rück­wei­sung muss vom Na­tio­nal­rat noch be­stä­tigt wer­den. Die Wirt­schaft hofft, dass der Na­tio­nal­rat auf die Vor­la­ge ein­tritt. Denn be­reits 2017 hat Na­tio­nal­rat Do­bler einen ent­spre­chen­den Vor­stoss ein­ge­reicht, und mög­li­che Lö­sungs­an­sät­ze lie­gen ei­gent­lich auf dem Tisch und könn­ten von den Räten be­ra­ten wer­den.

Pla­nungs­si­cher­heit für die nächs­te Expo

Die vier Pro­jek­t­in­itia­ti­ven für eine zu­künf­ti­ge Lan­des­aus­stel­lung be­nö­ti­gen ver­läss­li­che Rah­men­be­din­gun­gen und Pla­nungs­si­cher­heit. Der Bun­des­rat ist ge­for­dert, rasch Klar­heit zu schaf­fen.

Darum geht es: Seit mehr als fünf Jah­ren er­stel­len vier Pro­jekt­teams Kon­zeptar­bei­ten für eine zu­künf­ti­ge Lan­des­aus­stel­lung. Bun­des­rat und Kan­to­ne haben noch im Jahr 2022 ihre po­si­ti­ve Grund­hal­tung zu einer neuen Expo be­kräf­tigt. Trotz­dem hat der Bun­des­rat im März 2023 ent­schie­den, sich zu einer all­fäl­li­gen fi­nan­zi­el­len Un­ter­stüt­zung frü­hes­tens ab 2028 zu äus­sern. Das führt zu einer er­heb­li­chen Pla­nungs­un­si­cher­heit und kommt einer Sis­tie­rung von lau­fen­den Ar­bei­ten gleich.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Der Bun­des­rat muss rasch Klar­heit schaf­fen. Fünf Jahre Un­ge­wiss­heit würde zu un­nö­ti­gen Kos­ten füh­ren, viel­leicht auch zu einem Übungs­ab­bruch. Die Mo­ti­on der WBK-S for­dert des­halb rich­ti­ger­wei­se, dass der Bun­des­rat die Rah­men­be­din­gun­gen für eine nächs­te Lan­des­aus­stel­lung früh­zei­tig fest­le­gen soll. Kon­kret soll für den Fall, dass die lau­fen­den Ver­hand­lun­gen unter den Pro­jek­t­in­itia­ti­ven für eine ge­mein­sa­me Lan­des­aus­stel­lung zu kei­nem Re­sul­tat füh­ren, ein Se­lek­ti­ons­ver­fah­ren de­fi­niert wer­den, wobei spä­tes­tens im Som­mer 2026 klar sein soll, wel­che Pro­jek­t­in­itia­ti­ve den Zu­schlag er­hält. Der Bund soll zudem per Ende 2026 eine ent­spre­chen­de Fi­nan­zie­rungs­ab­sicht vor­le­gen.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Die klei­ne Kam­mer hat die Mo­ti­on der WBK-S an­ge­nom­men und ver­langt damit bis zum Som­mer 2026 Klar­heit über die Pro­jekt­aus­wahl und Fi­nan­zie­rungs­an­sich­ten des Bun­des. Als nächs­tes geht die Vor­la­ge in den Na­tio­nal­rat.

Mehr Spiel­raum für bes­se­re ko­or­di­nier­te Ver­sor­gung

Der An­teil al­ter­na­ti­ver Ver­si­che­rungs­mo­del­le (AVM), bei denen die Ver­si­cher­ten ihr Wahl­recht auf Leis­tungs­er­brin­ger be­schrän­ken kön­nen, die der Ver­si­che­rer aus­wählt, ist in den letz­ten Jah­ren ste­tig ge­wach­sen. Drei Vier­tel aller ver­si­cher­ten Per­so­nen haben sich für ein sol­ches Mo­dell ent­schie­den. Ma­xi­mal­ra­bat­te für AVM müs­sen er­höht und frei­wil­li­ge Mehr­jah­res­ver­trä­ge bei AVM zu­ge­las­sen wer­den.

Darum geht es: Ra­bat­te für al­ter­na­ti­ve Ver­si­che­rungs­mo­del­le (AVM) ba­sie­ren auf der Stan­dard­prä­mie. Diese ist aber nicht mehr re­prä­sen­ta­tiv, denn 77% der Ver­si­cher­ten wäh­len an­de­re Ver­si­che­rungs­for­men. Es müs­sen neue An­sät­ze eva­lu­iert wer­den, etwa indem die Ma­xi­mal­ra­bat­te auf­ge­ho­ben wer­den. Damit wer­den die Prä­mi­en der AVM wei­ter sin­ken, was die At­trak­ti­vi­tät die­ses Mo­dells er­höht. Mit einem Markt­an­teil von 77% ist es höchs­te Zeit, das An­ge­bot auch mit frei­wil­li­gen Mehr­jah­res­ver­trä­gen aus­zu­bau­en. Mehr­jah­res­ver­trä­ge re­du­zie­ren die ad­mi­nis­tra­ti­ven Kos­ten und ver­stär­ken die An­rei­ze zu mehr Krank­heits­prä­ven­ti­on.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Die Wirt­schaft setzt sich für mehr An­ge­bots­viel­falt in der Grund­ver­si­che­rung ein, da die Prä­fe­ren­zen der Ver­si­cher­ten un­ter­schied­lich sind. Re­gu­la­to­ri­sche Hür­den ver­hin­dern kos­ten­güns­ti­ge An­ge­bo­te. Darum for­dert eco­no­mie­su­is­se, die Ma­xi­mal­ra­bat­te für AVM zu er­hö­hen und frei­wil­li­ge Mehr­jah­res­ver­trä­ge bei AVM zu­zu­las­sen.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Der Na­tio­nal­rat hat die bei­den Mo­tio­nen ihrer Kom­mis­si­on für so­zia­le Si­cher­heit und Ge­sund­heit an­ge­nom­men. Das Ge­schäft geht nun in den Stän­de­rat.

Aus­sen­wirt­schaft

Tier­wohl: Ja, aber an der rich­ti­gen Stel­le

Mit Frei­han­dels­ab­kom­men sol­len in­ter­na­tio­na­le Han­dels­hemm­nis­se ab­ge­baut wer­den. Spe­zi­fi­sche Nach­hal­tig­keits­as­pek­te – wie etwa das Tier­wohl – sol­len in den dafür zu­stän­di­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen aus­ge­han­delt wer­den. Im Be­reich des Tier­schut­zes tut dies der Bun­des­rat im Rah­men der Welt­or­ga­ni­sa­ti­on für Tier­ge­sund­heit.

Darum geht es: Die Mo­ti­on Ba­dert­scher möch­te das Tier­wohl ex­pli­zit im Nach­hal­tig­keits­ka­pi­tel künf­ti­ger Frei­han­dels­ab­kom­men der EFTA auf­neh­men.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Die Wirt­schaft lehnt die Mo­ti­on ab. Die Vor­ga­be, die ex­pli­zi­te Auf­nah­me des Tier­wohls oder an­de­rer spe­zi­fi­scher Nach­hal­tig­keits­as­pek­te ins Nach­hal­tig­keits­ka­pi­tel aus­zu­han­deln, be­schränkt die Fle­xi­bi­li­tät des Bun­des­ra­tes in der Aus­sen­wirt­schafts­po­li­tik.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: Ab­leh­nung

Stand der Be­ra­tun­gen: Mit der vom Bun­des­rat vor­ge­schla­ge­nen For­mu­lie­rung konn­te ein trag­fä­hi­ger Kom­pro­miss ge­fun­den wer­den. Grund­sätz­lich sol­len aber spe­zi­fi­sche Nach­hal­tig­keits­as­pek­te in den dafür zu­stän­di­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen aus­ge­han­delt wer­den.

Un­se­re Part­ner er­war­ten ver­ständ­li­che und dif­fe­ren­zier­te Re­geln

Der An­griffs­krieg Russ­lands auf die Ukrai­ne be­droht auch die Schwei­zer Si­cher­heit. Das Kriegs­ma­te­ri­al­ge­setz wurde in den ver­gan­ge­nen Jah­ren in un­dif­fe­ren­zier­ter Weise über­mäs­sig ver­schärft. Ab­neh­mer­län­der in Eu­ro­pa kri­ti­sie­ren die Schweiz und su­chen neue Lie­fe­ran­ten.

Darum geht es: Damit sich die be­waff­ne­te neu­tra­le Schweiz auch künf­tig auf eine ei­ge­ne Si­cher­heits­in­dus­trie ver­las­sen kann, braucht es eine An­pas­sung des Ge­set­zes. Soll die Schwei­zer Rüs­tungs­in­dus­trie wie­der zum be­vor­zug­ten Part­ner der be­freun­de­ten Staa­ten wer­den, sind klare und für aus­län­di­schen Auf­trag­ge­ber ver­ständ­li­che, ver­läss­li­che und nach­voll­zieh­ba­re Re­ge­lun­gen es­sen­zi­ell. Des­halb soll Ar­ti­kel 22 des Kriegs­ma­te­ri­al­ge­set­zes in die­sem Sinn er­gänzt wer­den: Der Bun­des­rat kann von den Be­wil­li­gungs­kri­te­ri­en für Aus­lands­ge­schäf­te unter spe­zi­fi­schen Vor­aus­set­zun­gen ab­wei­chen kön­nen.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Die Wirt­schaft emp­fiehlt die An­nah­me der Vor­la­ge. Die vor­ge­schla­ge­ne Aus­nah­me­re­ge­lung ist ge­eig­net, das ver­lo­ren ge­gan­ge­ne Ver­trau­en aus­län­di­scher Part­ner in die Schwei­zer Rüs­tungs­in­dus­trie wie­der her­zu­stel­len.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Der Stän­de­rat hat mit 27 zu 11 Stim­men bei 3 Ent­hal­tun­gen den Vor­schlag der SIK-S zur Än­de­rung des Kriegs­ma­te­ri­al­ge­set­zes an­ge­nom­men. So soll der Bun­des­rat von den Be­wil­li­gungs­kri­te­ri­en für Aus­lands­ge­schäf­te unter spe­zi­fi­schen Vor­aus­set­zun­gen ab­wei­chen kön­nen. Die vor­ge­schla­ge­ne Aus­nah­me­re­ge­lung geht in die rich­ti­ge Rich­tung, damit sich die be­waff­ne­te Neu­tra­li­tät der Schweiz auch künf­tig auf eine ei­ge­ne Si­cher­heits­in­dus­trie ver­las­sen kann. Das Ge­schäft geht nun an den Na­tio­nal­rat.

Wirt­schaft un­ter­stützt Ab­kom­men mit In­do­ne­si­en

In­do­ne­si­en ge­hört zu den wich­tigs­ten De­sti­na­tio­nen für Schwei­zer Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen in Asien. Die Schwei­zer Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen in In­do­ne­si­en be­trug im Jahr 2021 rund 1,7 und im Vor­jahr 2,1 Mil­li­ar­den Fran­ken. Das vor­lie­gen­de In­ves­ti­ti­ons­schutz­ab­kom­men schliesst die Ver­trags­lü­cke, die seit der Kün­di­gung im Jahr 2016 be­stand.

Darum geht es: Das Ab­kom­men ge­währ­leis­tet im In­ter­es­se der Schweiz eine be­grenz­te Ab­si­che­rung der po­li­ti­schen Ri­si­ken. Es schafft lang­fris­tig Pla­nungs­si­cher­heit. In Kom­bi­na­ti­on mit dem 2021 in Kraft ge­tre­te­nen Frei­han­dels­ab­kom­men ist zu er­war­ten, dass das In­ves­ti­ti­ons­schutz­ab­kom­men die Han­dels- und In­ves­ti­ti­ons­dy­na­mik von Schwei­zer Fir­men in In­do­ne­si­en mit­tel- und lang­fris­tig mass­geb­lich stär­ken wird. Dass im Ab­kom­men ins­be­son­de­re auch auf die Be­deu­tung aus­län­di­scher In­ves­ti­ti­on für die nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung und dies­be­züg­lich auch den Un­ter­neh­men eine wich­ti­ge Funk­ti­on zu­ge­wie­sen wird, ist zu be­grüs­sen.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt das Ab­kom­men. Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen im Aus­land sind von gros­ser Be­deu­tung für die Schweiz und ein ent­schei­den­der Fak­tor für die nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung in auf­stre­ben­den Märk­ten. Das vor­lie­gen­de bi­la­te­ra­le In­ves­ti­ti­ons­schutz­ab­kom­men mit In­do­ne­si­en ge­währt schwei­ze­ri­schen In­ves­ti­tio­nen in In­do­ne­si­en – wie auch um­ge­kehrt in­do­ne­si­schen In­ves­ti­tio­nen in der Schweiz – staats­ver­trag­li­chen Schutz vor po­li­ti­schen Ri­si­ken.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Ab­kom­men mit In­do­ne­si­en: Die Wirt­schaft be­grüsst, dass die klei­ne Kam­mer dem In­ves­ti­ti­ons­schutz­ab­kom­men (ISA) mit In­do­ne­si­en mit 29 zu 10 Stim­men zu­ge­stimmt hat. Das Ab­kom­men stärkt die In­ves­ti­ti­ons­dy­na­mik von Schwei­zer Fir­men in In­do­ne­si­en, bringt Rechts­si­cher­heit und ist gleich­zei­tig ein wich­ti­ger Fak­tor zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung.

In­ves­ti­tio­nen in den Pri­vat­sek­tor zah­len sich aus

Neue In­stru­men­te zur Un­ter­stüt­zung von lo­ka­len Un­ter­neh­mens­grün­dun­gen und -ent­wick­lun­gen brin­gen gute Re­sul­ta­te. Dies­be­züg­lich spielt die Ent­wick­lungs­fi­nan­zie­rungs­ge­sell­schaft SIFEM des Bun­des (Swiss In­vest­ment Fund for Emer­ging Mar­kets) eine füh­ren­de Rolle. Dafür soll sie nun eine stär­ke­re ge­setz­li­che Grund­la­ge er­hal­ten. Das ist rich­tig.

Darum geht es: Dank des über SIFEM in­ves­tier­ten Ka­pi­tals konn­te eine gros­se Zahl lo­ka­ler Un­ter­neh­men mit­fi­nan­ziert wer­den. Dies führt zur di­rek­ten Schaf­fung von Ar­beits­plät­zen im Pri­vat­sek­tor. Die Mit­tel kön­nen somit nach dem ge­glück­ten Auf­bau eines Un­ter­neh­mens ab­ge­zo­gen und in wei­te­re Un­ter­neh­men in­ves­tiert wer­den. Die Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­stim­mun­gen der SIFEM sol­len auf Ge­set­zes­stu­fe ver­an­kert wer­den.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Die Wirt­schaft un­ter­stützt die Über­füh­rung der Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­stim­mun­gen der SIFEM auf Ge­set­zes­stu­fe. Damit wird der Grund­stein für den wei­te­ren Aus­bau von In­ves­ti­tio­nen in den Pri­vat­sek­tor als In­stru­ment der IZA ge­legt./p>

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Dass sich die klei­ne Kam­mer deut­lich für eine neue Ge­set­zes­grund­la­ge aus­ge­spro­chen hat, be­grüsst die Wirt­schaft. Der Pri­vat­sek­tor spielt bei der Schaf­fung von Ar­beits­plät­zen und der Ar­muts­re­duk­ti­on eine zen­tra­le Rolle. Mo­del­le wie die SIFEM sol­len in der in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­ar­beit (IZA) wei­ter aus­ge­baut wer­den. Das hat eco­no­mie­su­is­se auch in sei­ner jüngst ein­ge­reich­ten Stel­lung­nah­me zur Stra­te­gie der IZA 2025-28 noch­mals un­ter­stri­chen.