Vernehmlassungsantwort

Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Frei­zü­gig­keit der An­wäl­tin­nen und An­wäl­te (BGFA)

Die An­pas­sung des BGFA an das „Bo­lo­gna“-Mo­dell wird be­grüsst. Die vor­ge­schla­ge­ne Vor­aus­set­zung eines „Mas­ter“ für den Ein­trag ins An­walts­re­gis­ter sowie die ge­plan­te Zu­las­sung von In­ha­be­rin­nen und In­ha­bern eines „Ba­che­lor“ zum Prak­ti­kum fin­den un­se­re Zu­stim­mung. Die für den Re­gis­ter­ein­trag vor­ge­schla­ge­ne Vor­aus­set­zung einer Be­rufs­haft­pflicht­ver­si­che­rung kann zwar zu einer Stär­kung des Kli­en­ten­schut­zes füh­ren. Der Vor­schlag ist aber in­so­fern pro­ble­ma­tisch, als damit Ent­schei­de über fak­ti­sche Be­rufs­ver­bo­te letzt­lich auf die Ver­si­che­run­gen über­wälzt wer­den. Über den Ge­gen­stand der vor­lie­gen­den Re­vi­si­on hin­aus for­dern die Schwei­zer Un­ter­neh­men eine Be­rich­ti­gung der ver­fehl­ten Kri­te­ri­en im gel­ten­den BGFA für die Re­ge­lung der Un­ab­hän­gig­keit der An­wäl­te. Die in Rechts­ab­tei­lun­gen an­ge­stell­ten Rechts­an­wäl­te sind den so ge­nannt „frei­en“ Rechts­an­wäl­ten gleich­zu­stel­len. Die gel­ten­den Un­ter­schie­de sind ins­be­son­de­re mit Blick auf die Ge­wäh­rung resp. Nicht­ge­wäh­rung des An­walts­ge­heim­nis­ses un­ge­recht­fer­tigt. Die heu­ti­ge Markt­ab­schot­tung der „frei­en“ An­wäl­te führt für die Schwei­zer Un­ter­neh­men zu einer Ein­schrän­kung der Or­ga­ni­sa­ti­ons­frei­heit sowie zu un­nö­ti­gen Mehr­kos­ten. Ge­gen­über aus­län­di­schen Un­ter­neh­men, deren an­ge­stell­te Rechts­an­wäl­te das At­tor­ney-Cli­ent-Pri­vi­le­ge in An­spruch neh­men kön­nen, ist die heu­ti­ge Re­ge­lung nicht zu­letzt ein Stand­ort­nach­teil für Schwei­zer Un­ter­neh­men.