Som­mer­ses­si­on 2024

Die eid­ge­nös­si­schen Räte haben ei­ni­ge er­freu­li­che Ent­schei­de ge­trof­fen. Die klei­ne Kam­mer hat sich trotz hö­he­rer Ver­tei­di­gungs­aus­ga­ben gegen eine Um­ge­hung der Schul­den­brem­se aus­ge­spro­chen. Po­si­tiv war zudem, dass Bil­dung und For­schung nicht unter dem engen Fi­nanz­gür­tel lei­den müs­sen. Für die Wirt­schaft ent­täu­schend ist der vor­läu­fi­ge Ent­scheid der klei­nen Kam­mer, dass die Wett­be­werbs­be­hör­den wei­ter­hin die Aus­wir­kun­gen einer Wett­be­werbs­be­schrän­kung im kon­kre­ten Fall nicht dar­le­gen müs­sen. Mehr Kos­ten­ver­ant­wor­tung gibt es auch im Ge­sund­heits­be­reich nicht: Statt Re­gu­lie­rung ab­zu­bau­en, wur­den wei­te­re Re­geln auf­ge­stellt, wel­che wie­der neue Kos­ten schaf­fen.

Steu­ern & Fi­nan­zen

ALV: Kurz­fris­ti­ge Kür­zung ver­tret­bar

Die Fi­nan­zen der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung (ALV) sind solid. Die be­fris­te­te Sen­kung des or­dent­li­chen Bun­des­bei­trags an die ALV ist an­ge­sichts der be­ste­hen­den Re­ser­ven ver­tret­bar. Es macht kei­nen Sinn, mit knap­pen Bun­des­gel­dern Re­ser­ven an­zu­le­gen, die nicht ge­braucht wer­den.

Darum geht es: Der Bun­des­bei­trag an die ALV soll in den Jah­ren 2025–2029 um ins­ge­samt 1,25 Mil­li­ar­den Fran­ken ge­kürzt wer­den. Eine Ven­til­klau­sel stellt dabei si­cher, dass die ALV nicht in eine fi­nan­zi­el­le Schief­la­ge gerät. Eine sol­che ist nicht ab­seh­bar: Die ALV ist dank dem aus­ser­or­dent­li­chen Bei­trag des Bun­des wäh­rend der Co­ro­na-Pan­de­mie (16 Mil­li­ar­den Fran­ken) schul­den­frei. So konn­te eine Er­hö­hung der Lohn­bei­trä­ge ver­hin­dert wer­den. Die Fi­nan­zen der ALV sind nach­hal­tig ge­si­chert. Es wird in den nächs­ten Jah­ren mit Über­schüs­sen ge­rech­net, die das Ei­gen­ka­pi­tal der Ver­si­che­rung von ak­tu­ell 6.8 Mil­li­ar­den Fran­ken wei­ter an­he­ben wer­den. Ge­mäss Bot­schaft be­tra­gen die Über­schüs­se auch mit ge­kürz­ten Bun­des­bei­trä­gen noch gut eine Mil­li­ar­de Fran­ken jähr­lich.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt die Vor­la­ge im In­ter­es­se einer not­wen­di­gen Sta­bi­li­sie­rung des Bun­des­haus­halts. Die Kür­zung des Bun­des­bei­trags ist an­ge­sichts der sta­bi­len wirt­schaft­li­chen Aus­sich­ten und der heu­ti­gen fi­nan­zi­el­len Aus­stat­tung der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung ver­tret­bar. Knap­pe Mit­tel des Bun­des müs­sen so ef­fi­zi­ent wie mög­lich ver­wen­det wer­den. Auf eine un­ver­min­der­te Ali­men­tie­rung be­reits ge­nü­gend do­tier­ter Fonds ist des­halb an­ge­sichts der ak­tu­el­len Haus­halts­la­ge vor­über­ge­hend zu ver­zich­ten. Dank der Ven­til­klau­sel wird si­cher­ge­stellt, dass die ALV nicht in fi­nan­zi­el­le Schwie­rig­kei­ten gerät und keine Be­trags­er­hö­hun­gen nötig wer­den.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Die gros­se Kam­mer hat die Vor­la­ge mit 129 zu 62 Stim­men gut­ge­heis­sen. Die Mehr­heit war wie die zu­stän­di­ge Kom­mis­si­on der Auf­fas­sung, dass die ge­plan­te Kür­zung einen we­sent­li­chen Bei­trag leis­te, um die struk­tu­rel­len De­fi­zi­te ab 2025 zu be­rei­ni­gen. Die Mass­nah­me könne ohne Aus­wir­kun­gen auf die Leis­tun­gen der ALV um­ge­setzt wer­den. Die Vor­la­ge geht nun an den Stän­de­rat.

Keine Um­ge­hung der Schul­den­brem­se

Die aus­ser­or­dent­li­che Fi­nan­zie­rung des neuen Fonds ist ein wei­te­rer Ver­such, die Schul­den­brem­se zu um­ge­hen. Die Aus­ser­or­dent­lich­keit ist nicht ge­ge­ben. Die Aus­ga­ben für Armee und Ukrai­ne kön­nen sehr wohl ge­steu­ert wer­den. Die neu ge­schaf­fe­nen Schul­den wür­den der zu­künf­ti­gen Ge­ne­ra­ti­on über­las­sen. Das ist nicht ver­ein­bar mit einer ver­ant­wor­tungs­vol­len und nach­hal­ti­gen Fi­nanz­po­li­tik.

Darum geht es: Es soll ein be­fris­te­ter Fonds ge­schaf­fen wer­den, wel­cher den Zu­satz­be­darf für die Armee (10 Mil­li­ar­den Fran­ken) und für die Ukrai­ne (5 Mil­li­ar­den Fran­ken) fi­nan­ziert. Die Mit­tel für den Fonds soll der Bund auf dem Ka­pi­tal­markt auf­neh­men. Er soll sich dafür aus­ser­or­dent­lich ver­schul­den. Der Abbau der neuen Schul­den wird in die Zu­kunft ver­scho­ben. Das Ge­setz gibt klar vor, dass ein aus­ser­or­dent­li­ches Vor­ge­hen nur dann er­laubt ist, wenn ein Er­eig­nis un­vor­her­ge­se­hen und nicht steu­er­bar ist. Diese Kri­te­ri­en tref­fen nicht zu bei einer lang­fris­ti­gen, be­reits be­schlos­se­nen Prio­ri­sie­rung eines Bud­get­pos­tens aus stra­te­gi­schen Über­le­gun­gen (Armee) bzw. bei Aus­ga­ben, für die be­reits eine Lö­sung zur Ge­gen­fi­nan­zie­rung be­steht (Ukrai­ne, Prio­ri­sie­rung über In­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit). Wo Aus­ga­ben steu­er­bar sind, müs­sen sie or­dent­lich über die ver­füg­ba­ren Ein­nah­men fi­nan­ziert wer­den. Das ist der Kern der Schul­den­brem­se.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: eco­no­mie­su­is­se lehnt die Mo­ti­on de­zi­diert ab. Sie wi­der­spricht nicht nur den Re­geln der Schul­den­brem­se, son­dern ist auch in ihrer Ab­sicht, die Fi­nan­zie­rung von heu­ti­gen Aus­ga­ben auf mor­gen zu ver­schie­ben, un­trag­bar. Wäh­ren­dem der Krieg in der Ukrai­ne und die damit ver­bun­de­ne Si­cher­heits­la­ge zwar nur schwer­lich zu be­ein­flus­sen sind, ist un­se­re Re­ak­ti­on dar­auf steu­er­bar. Die Aus­ser­or­dent­lich­keit ist damit nicht ge­ge­ben. Es ist ein wei­te­rer Ver­such, die Schul­den­brem­se zur Fi­nan­zie­rung von Staats­auf­ga­ben aus­zu­he­beln. Der Vor­schlag ist ein Prä­ze­denz­fall und wi­der­spricht dem Ziel der Bun­des­ver­fas­sung. Er ist klar ab­zu­leh­nen.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: Ab­leh­nung

Stand der Be­ra­tun­gen: Die klei­ne Kam­mer hat die Mo­ti­on sei­ner Si­cher­heits­po­li­ti­schen Kom­mis­si­on mit 28 zu 15 Stim­men ab­ge­lehnt. Die Vor­la­ge ist nun vom Tisch.

Wett­be­werb & Re­gu­la­to­ri­sches

Weg frei für ein mo­der­nes Wett­be­werbs­recht

Die Kom­mis­si­on für Wirt­schaft und Ab­ga­ben des Stän­de­rats (WAK-S) hat den Vor­schlag des Bun­des­rats zur Teil­re­vi­si­on des Kar­tell­ge­set­zes nach­ge­bes­sert. Die vor­ge­schla­ge­nen Än­de­run­gen sind zu be­grüs­sen und bil­den eine wich­ti­ge Grund­la­ge für die an­ste­hen­de Be­ra­tung im Ple­num des Stän­de­rats.

Darum geht es: Die WAK-S hat die Be­ra­tun­gen zur Teil­re­vi­si­on des Kar­tell­ge­set­zes ab­ge­schlos­sen und un­ter­stützt grund­sätz­lich den Vor­schlag des Bun­des­rats. Diese um­fasst ins­be­son­de­re die vor­ge­se­he­ne Stär­kung der Zu­sam­men­schluss­kon­trol­le und die Ver­bes­se­rung des Wi­der­spruchs­ver­fah­rens. Dar­über hin­aus for­dert die Kom­mis­si­on eine um­fas­sen­de­re Be­rück­sich­ti­gung so­wohl qua­li­ta­ti­ver als auch quan­ti­ta­ti­ver Kri­te­ri­en bei der Be­ur­tei­lung der Er­heb­lich­keit von Wett­be­werbs­be­schrän­kun­gen. Die Kom­mis­si­on for­dert hier eine noch kon­se­quen­te­re Um­set­zung die­ser Kri­te­ri­en als der Bun­des­rat.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Die Wirt­schaft be­grüsst die An­pas­sun­gen, die von der Mehr­heit der Kom­mis­si­on her­vor­ge­bracht wur­den. Die vor­ge­schla­ge­ne Schär­fung beim Nach­weis von Wett­be­werbs­be­schrän­kun­gen in Ein­zel­fäl­len wird eine drin­gend not­wen­di­ge Fo­kus­sie­rung im Kar­tell­recht er­mög­li­chen. Eben­falls er­freu­lich ist, dass die Wir­kung von Com­p­li­an­ce-Mass­nah­men sank­ti­ons­min­dernd be­rück­sich­tigt wer­den soll. Die Kom­mis­si­on hat mit ihren Ent­schei­den eine wich­ti­ge Grund­la­ge für die an­ste­hen­den Be­ra­tun­gen im Stän­de­rat ge­schaf­fen.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Der Stän­de­rat hat die Teil­re­vi­si­on des Kar­tell­ge­set­zes mit 33 zu 4 Stim­men bei einer Ent­hal­tung gut­ge­heis­sen. Dabei ging es ei­ner­seits um un­be­strit­te­ne An­pas­sun­gen im Sinne einer Mo­der­ni­sie­rung des Ge­set­zes. An­de­rer­seits war sich der Rat aber in der zen­tra­len Frage un­ei­nig, ob die Wett­be­werbs­be­hör­den die Aus­wir­kun­gen einer Wett­be­werbs­be­schrän­kung im kon­kre­ten Ein­zel­fall dar­le­gen müs­sen. Die­ses Er­for­der­nis be­trifft so­wohl die Wett­be­werbs­ab­re­den als auch den Miss­brauch der markt­be­herr­schen­den Stel­lung. Der Stän­de­rat hat es nun ver­passt, hier Ver­bes­se­run­gen zu be­schlies­sen und ent­schied sich gegen eine An­pas­sung im ma­te­ri­el­len Recht.

All­ge­mei­ne Wirt­schafts­po­li­tik:

Wirt­schaft un­ter­stützt die BFI-Bot­schaft 2025–2028

Unser Wohl­stand ba­siert auf in­no­va­ti­ven Un­ter­neh­men, her­vor­ra­gen­den For­schungs­in­sti­tu­tio­nen und einem ex­zel­len­ten Bil­dungs­sys­tem. Daher ist es aus Sicht der Wirt­schaft wich­tig, dass der BFI-Be­reich wei­ter­hin aus­rei­chend ge­för­dert wird.

Darum geht es: Der Bun­des­rat un­ter­brei­tet dem Par­la­ment alle vier Jahre eine Bot­schaft zur För­de­rung von Bil­dung, For­schung und In­no­va­ti­on (BFI-Bot­schaft). Für die Jahre 2025–2028 plant er Aus­ga­ben von 29,2 Mil­li­ar­den Fran­ken und somit ein Wachs­tum von 1,3 Mil­li­ar­den Fran­ken ge­gen­über der Pe­ri­ode 2021–2024. Dies ent­spricht einem jähr­li­chen Wachs­tum von 1,6 Pro­zent. Die WBK-N will den Be­trag um 147 Mio. Fran­ken er­hö­hen, was ein jähr­li­ches Wachs­tum von 1.7 Pro­zent be­deu­ten würde.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Die BFI-Bot­schaft des Bun­des­rats ist ziel­füh­rend. Es ist zu be­grüs­sen, dass in Zei­ten von knap­pen Bun­des­mit­tel wei­ter­hin ein Wachs­tum im BFI-Be­reich vor­ge­se­hen ist. Beim Mehr­heits­an­trag der WBK-N ver­misst eco­no­mie­su­is­se Vor­schlä­ge, wie die vor­ge­se­he­nen Mehr­aus­ga­ben durch Kür­zun­gen in an­de­ren Aus­ga­ben­be­rei­chen ge­gen­fi­nan­ziert wer­den kön­nen. Grund­sätz­lich ist hin­ge­gen be­denk­lich, dass die un­ge­bun­de­nen Mit­tel im BFI-Be­reich immer wei­ter unter Druck ge­ra­ten. Es gilt daher Vor­keh­run­gen zu tref­fen, damit in Zu­kunft bei wei­te­ren Spar­run­den auch bei den ge­bun­de­nen Mit­teln ge­kürzt wer­den kann. An­sons­ten dro­hen zu star­ke Mit­tel­kür­zun­gen für die aus Sicht der Wirt­schaft wich­tigs­ten In­sti­tu­tio­nen wie der ETH-Be­reich und die kom­pe­ti­ti­ve For­schungs­för­de­rung des SNF und der In­no­suis­se.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Die gros­se Kam­mer ist auf die Vor­la­ge ein­ge­tre­ten. Fast alle Frak­tio­nen spra­chen sich für ein hö­he­res Aus­ga­be­wachs­tum im BFI-Be­reich aus. Bil­dung sei der Roh­stoff der Schweiz. Wei­ter sol­len die ETH und die EPFL sowie vier wei­te­re For­schungs­an­stal­ten 100 Mil­lio­nen Fran­ken mehr er­hal­ten als vom Bun­des­rat vor­ge­schla­gen. Aber Stu­die­ren­de aus dem Aus­land an der ETH und der EPFL sol­len künf­tig min­des­tens drei­mal so hohe Stu­di­en­ge­büh­ren be­zah­len müs­sen wie Stu­die­ren­de aus der Schweiz.

Neuer Leis­tungs­er­brin­ger bringt eine Ver­schlimm­bes­se­rung

Das zwei­te Paket mit kos­ten­dämp­fen­den Mass­nah­men im Ge­sund­heits­we­sen ist über­la­den. Es braucht ei­ner­seits kei­nen neuen Leis­tungs­er­brin­ger im KVG. An­der­seits ist zur Frage von Men­gen­ra­bat­ten bei den Me­di­ka­men­ten zu­erst ein or­dent­li­ches Ver­nehm­las­sungs­ver­fah­ren durch­zu­füh­ren.

Darum geht es: Das Kran­ken­ver­si­che­rungs­ge­setz kennt be­reits 13 Leis­tungs­er­brin­ger, und es ist kein Ge­heim­nis, dass dies zu Ko­or­di­na­ti­ons­pro­ble­men führt. Statt die­ses Pro­blem auf der Tarif- und Fi­nan­zie­rungs­ebe­ne zu lösen, schlägt der Bun­des­rat einen wei­te­ren Leis­tungs­er­brin­ger vor: die Netz­wer­ke zur ko­or­di­nier­ten Ver­sor­gung. Damit schafft er zu­sätz­li­che ad­mi­nis­tra­ti­ve Hür­den und ver­schärft das Pro­blem. Der Na­tio­nal­rat hat dies in der Win­ter­ses­si­on 2023 er­kannt und die bei­den Ar­ti­kel ge­stri­chen. Aus­ser­dem hat die SGK-S zur Über­ra­schung aller Be­tei­lig­ten eine neue Kos­ten­dämp­fungs­mass­nah­me aus dem Hut ge­zau­bert: die Men­gen­ra­bat­te auf Me­di­ka­men­ten.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se:

  • Die Wirt­schaft lehnt den Vor­schlag eines neuen Leis­tungs­er­brin­gers ab und be­grüsst den Ent­scheid des Na­tio­nal­ra­tes. Die Frage der Or­ga­ni­sa­ti­on des Ge­sund­heits­we­sens muss auf fi­nan­zi­el­ler und ta­rif­li­cher Ebene ge­löst wer­den. Er­gän­zend kön­nen di­gi­ta­le In­stru­men­te den feh­len­den In­for­ma­ti­ons­fluss er­leich­tern. Wenn aber die Leis­tungs­er­brin­ger kei­nen fi­nan­zi­el­len An­reiz haben, sich zu ko­or­di­nie­ren, bringt ein wei­te­rer. Leis­tungs­er­brin­ger nichts; im Ge­gen­teil: Er führt zu mehr Re­gu­lie­rung und damit zu mehr Bü­ro­kra­tie (Ar­ti­kel 55a: Un­ter­stüt­zung der Min­der­heit Ditt­li).
  • Die von der SGK-S vor­ge­schla­ge­nen Men­gen­ra­bat­te soll­ten zu­rück­ge­stellt wer­den. In einem or­dent­li­chen Ver­nehm­las­sungs­ver­fah­ren kann dann eine gute und nach­hal­ti­ge Lö­sung ge­fun­den wer­den. Ein vor­ei­li­ger Par­la­ments­be­schluss wird ne­ga­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf In­no­va­ti­on und Ver­sor­gung haben (Strei­chung von Art. 52e).

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: Ab­leh­nung

Stand der Be­ra­tun­gen: Der Stän­de­rat hat sich mit 25 zu 17 Stim­men und 2 Ent­hal­tun­gen für die Ein­füh­rung von Netz­wer­ken zur ko­or­di­nier­ten Ver­sor­gung aus­ge­spro­chen. Damit schafft die klei­ne Kam­mer ein neues „Bü­ro­kra­tie­mons­ter“. Der von der SGK-S her­bei­ge­zau­ber­te Vor­schlag, auf Me­di­ka­men­te mit gros­sem Markt­vo­lu­men Men­gen­ra­bat­te fest­set­zen zu kön­nen, wurde gut­ge­heis­sen. Über­eil­te Ent­schei­dun­gen ohne or­dent­li­ches Ver­nehm­las­sungs­ver­fah­ren er­hö­hen die Ge­fahr von ne­ga­ti­ven Fol­gen auf die Ver­sor­gung.

Mehr Spiel­raum für eine bes­ser ko­or­di­nier­te Ver­sor­gung

Der An­teil der al­ter­na­ti­ven Ver­si­che­rungs­mo­del­le (AVM) mit ein­ge­schränk­ter Wahl­frei­heit ist in den letz­ten Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich ge­stie­gen. Drei Vier­tel aller Ver­si­cher­ten haben sich für ein sol­ches Mo­dell ent­schie­den. Lei­der sind diese Mo­del­le für chro­nisch Kran­ke und mul­ti­mor­bi­de Per­so­nen noch zu wenig at­trak­tiv. Ge­ra­de bei die­sen Grup­pen hät­ten AVM die gröss­te Wir­kung. Des­halb sol­len die ma­xi­ma­len Ra­bat­te für AVM er­höht und frei­wil­li­ge Mehr­jah­res­ver­trä­ge für AVM zu­ge­las­sen wer­den.

Darum geht es: Die Ra­bat­te für die al­ter­na­ti­ven Ver­si­che­rungs­mo­del­le (AVM) ba­sie­ren auf der Stan­dard­prä­mie. Diese ist je­doch nicht mehr re­prä­sen­ta­tiv, da 77 Pro­zent der Ver­si­cher­ten an­de­re Ver­si­che­rungs­for­men wäh­len. Je nach Ver­tei­lung der AVM und der hö­he­ren Fran­chi­sen in einer Prä­mi­en­re­gi­on ist die so­ge­nann­te Mitt­le­re Prä­mie tie­fer. Würde man diese als Basis für die Ra­bat­te neh­men, könn­ten hö­he­re Ra­bat­te ge­währt wer­den. Der An­reiz für AVM würde stei­gen. Daher müs­sen neue An­sät­ze eva­lu­iert wer­den, um die At­trak­ti­vi­tät die­ser Mo­del­le zu er­hö­hen. Die Ab­schaf­fung der Ma­xi­mal­ra­bat­te oder die Ver­wen­dung der Mitt­le­ren Prä­mie wären ziel­füh­rend. Bei einem Markt­an­teil von 77 Pro­zent ist es über­dies höchs­te Zeit, das An­ge­bot mit frei­wil­li­gen Mehr­jah­res­ver­trä­gen aus­zu­bau­en.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Mehr An­ge­bots­viel­falt in der Grund­ver­si­che­rung wird von der Wirt­schaft be­grüsst, da die Prä­fe­ren­zen der Ver­si­cher­ten un­ter­schied­lich sind. Re­gu­la­to­ri­sche Hür­den ver­hin­dern heute kos­ten­güns­ti­ge An­ge­bo­te. Die Wirt­schaft setzt sich dafür ein, die Ma­xi­mal­ra­bat­te für die AVM zu er­hö­hen und frei­wil­li­ge Mehr­jah­res­ver­trä­ge für die AVM zu­zu­las­sen. Die SGK-S hat die Mo­ti­on auf­grund von Um­set­zungs­pro­ble­men ab­ge­lehnt. Aus Sicht der Wirt­schaft ist die Um­set­zung un­pro­ble­ma­tisch. Mehr­jah­res­ver­trä­ge re­du­zie­ren die ad­mi­nis­tra­ti­ven Kos­ten und ver­stär­ken die An­rei­ze zur Krank­heits­prä­ven­ti­on.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Die klei­ne Kam­mer hat die Mo­ti­on 23.3502 ab­ge­lehnt. Ra­bat­te für al­ter­na­ti­ve Ver­si­che­rungs­mo­del­le sol­len wei­ter­hin auf der Stan­dard­prä­mie ba­sie­ren; das ist be­dau­er­lich. Hin­ge­gen möch­te der Stän­de­rat die Ver­ord­nung über die Kran­ken­ver­si­che­rung da­hin­ge­hend an­pas­sen, dass frei­wil­li­ge Mehr­jah­res­ver­trä­ge zwi­schen Kran­ken­ver­si­che­rern und Ver­si­cher­ten er­mög­licht wer­den.

Klima, Um­welt & In­fra­struk­tur

Un­dif­fe­ren­zier­ter Lärm­schutz ver­hin­dert in­ne­re Ver­dich­tung

Die Sied­lungs­ver­dich­tung wird immer wich­ti­ger, damit in der Schweiz ge­nü­gend Wohn­raum an zen­tra­len Lagen zur Ver­fü­gung steht. Dies wird aber oft­mals durch Lärm­kla­gen ver­hin­dert, so­dass neue Woh­nun­gen an be­gehr­ten Lagen nicht ge­baut wer­den kön­nen. Dies soll mit der vor­lie­gen­den Re­vi­si­on im Um­welt­schutz­ge­setz be­ho­ben wer­den.

Darum geht es: Der Bun­des­rat möch­te mit die­ser Vor­la­ge die Sied­lungs­ent­wick­lung nach innen bes­ser mit dem Lärm­schutz ab­stim­men. Daher schlägt er An­pas­sun­gen vor, an wel­chen Orten in Woh­nun­gen die Lärm­grenz­wer­te ein­ge­hal­ten wer­den müs­sen.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Die Wirt­schaft un­ter­stützt die Ver­si­on des Na­tio­nal­rats, weil sie die heute vor­han­de­ne Rechts­un­si­cher­heit ver­min­dert. Durch die klare Re­ge­lung der Be­wil­li­gungs­kri­te­ri­en in Fäl­len, in denen die Im­mis­si­ons­grenz­wer­te nicht ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen, kön­nen drin­gend be­nö­tig­te Wohn­ka­pa­zi­tä­ten, deren Bau mo­men­tan blo­ckiert ist, er­stellt wer­den. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst aus­ser­dem, dass Aus­nah­men für gros­se Über­bau­un­gen er­teilt wer­den kön­nen.

Wie für Stras­se und Schie­ne soll­te auch beim Flug­lärm auf eine trans­pa­ren­te­re und ver­bind­li­che­re Re­ge­lung ge­setzt wer­den, die für alle Be­tei­lig­ten die not­wen­di­ge Rechts- und Pla­nungs­si­cher­heit bringt. eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt daher die Ver­si­on des Na­tio­nal­rats. Da­durch wird die In­nen­ent­wick­lung auch an Stand­or­ten mit Flug­lärm er­mög­licht, an denen heute be­reits ge­wohnt wird. Diese Re­ge­lung ist mit den Son­der­fäl­len Stras­se und Schie­ne kon­sis­tent und ver­schafft den Kan­to­nen den Hand­lungs­spiel­raum für si­tua­tiv an­ge­pass­te Lö­sun­gen.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me - be­dingt

Stand der Be­ra­tun­gen: Noch immer be­ste­hen Dif­fe­ren­zen zwi­schen den bei­den Räten: Der Stän­de­rat möch­te Be­stim­mun­gen zu lärm­be­ding­ten Tem­po­re­duk­tio­nen strei­chen und lehnt den neuen Spe­zi­al-Lärm­grenz­wert in Flug­ha­fen­nä­he ab. Die Vor­la­ge geht nun zu­rück an den Na­tio­nal­rat.

Schul­den­brem­se nicht ent­glei­sen las­sen!

Die Wirt­schaft be­ob­ach­tet die Schul­den­ent­wick­lung mit Sorge. Ins­be­son­de­re die Dar­le­hen der Bun­des-Tre­so­re­rie sind fi­nanz­po­li­tisch pro­ble­ma­tisch, da sie nicht unter die Schul­den­brem­se fal­len. Die hohen po­li­ti­schen An­sprü­che an den An­ge­bots­aus­bau und die feh­len­de Durch­set­zung der stra­te­gi­schen Ziele sind die Haupt­trei­ber die­ser Fehl­ent­wick­lung. Ein ein­fa­cher Schul­den­schnitt ist keine Lö­sung.

Darum geht es: Die SBB haben eine Ge­samt­ver­schul­dung von rund 25 Mil­li­ar­den Fran­ken an­ge­häuft, davon circa 11 Mil­li­ar­den Fran­ken bei der Bun­des-Tre­so­re­rie. Diese Tre­so­re­rie-Dar­le­hen fal­len nicht unter Schul­den­brem­se. Der Bun­des­rat schlägt des­halb Mass­nah­men für eine fi­nan­zi­el­le Sta­bi­li­sie­rung vor. Ob­wohl diese Mass­nah­men das Fi­nan­zie­rungs­pro­blem der SBB nicht lösen, hat der Na­tio­nal­rat die Vor­la­ge mit der Strei­chung des Schul­den­de­ckels noch­mals ab­ge­schwächt. Die KVF-S be­an­tragt eine Fest­schrei­bung des Schul­den­de­ckels in den stra­te­gi­schen Zie­len der SBB an­statt im SBB-Ge­setz. Eine Min­der­heit spricht sich zudem für eine Hal­bie­rung des Schul­den­schnitts auf 600 Mil­lio­nen Fran­ken aus.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Die Vor­la­ge ist nicht nach­hal­tig. Ohne diese Min­destan­pas­sun­gen ist die Vor­la­ge aus fi­nanz­po­li­ti­scher Per­spek­ti­ve nicht an­nehm­bar:

  • Ein Ka­pi­tal­zu­schuss wäre nichts an­de­res als ein be­din­gungs­lo­ser Ab­schrei­ber des Staa­tes. Damit über­nimmt der Bund Ver­bind­lich­kei­ten der SBB de­fi­ni­tiv, mit der Folge, dass die Ver­schul­dung des Bun­des steigt und die Pas­siv­zin­sen noch mehr zu­neh­men (Strei­chung von Art. 26b E-SBB-G).
  • Die Mög­lich­keit, neue Tre­so­re­rie-Dar­le­hen auf­zu­neh­men, muss kon­se­quen­ter ein­ge­schränkt wer­den. Die Ober­gren­ze soll­te der Schul­den­stand 2022 sein und nicht jener bei In­kraft­tre­ten der Vor­la­ge (Art. 20 Abs. 1 E-SBB-G).
  • Die Sen­kung des De­ckungs­bei­trags an die In­fra­struk­tur wird zwar als kos­ten­sen­ken­de Mass­nah­me an­ge­führt, in Tat und Wahr­heit wer­den damit die Kos­ten al­ler­dings ein­fach an den Bahn­in­fra­struk­tur­fonds (BIF) aus­ge­la­gert. (Strei­chung von Art. 19 Abs. 2 und 2bis SVAG).

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: Ab­leh­nung

Stand der Be­ra­tun­gen: Mit 21 zu 20 Stim­men hat der Stän­de­rat wie be­reits der Na­tio­nal­rat be­schlos­sen, der SBB für den Schul­den­ab­bau einen ein­ma­li­gen Ka­pi­tal­zu­schuss von 1.15 Mil­li­ar­den Fran­ken zu ge­währ­leis­ten. Bei den Re­geln für Dar­le­hen des Bun­des an die SBB wurde eine Dif­fe­renz ge­schaf­fen. Wie auch der Bun­des­rat möch­te die klei­ne Kam­mer eine Ober­gren­ze bei Tres­orie­dar­le­hen ein­füh­ren. Die Fest­le­gung die­ser Ober­gren­ze soll al­ler­dings fle­xi­bler ge­stal­tet wer­den als dies der Bun­des­rat möch­te.

Keine Luft­schlös­ser bauen

Das Ziel der In­itia­ti­ve ist weder wün­schens­wert noch nach­hal­tig. Ein ex­trem nied­ri­ger Res­sour­cen­ver­brauch, wie ihn die In­itia­ti­ve for­dert, ginge mit einer re­gel­rech­ten De­kon­struk­ti­on un­se­res Wohl­stan­des ein­her. Statt Luft­schlös­ser zu bauen, plä­diert die Wirt­schaft dafür, be­reits be­schlos­se­ne, am­bi­tio­nier­te Nach­hal­tig­keits­zie­le kon­se­quent um­zu­set­zen, um ech­ten Fort­schritt zu er­zie­len.

Darum geht es: Die In­iti­an­ten for­dern, dass die Schweiz bis in zehn Jah­ren in­ner­halb der pla­ne­ta­ren Gren­zen leben muss. Das heisst, dass Be­völ­ke­rung und Un­ter­neh­men in der Schweiz ihren Res­sour­cen­ver­brauch so­weit re­du­zie­ren müss­ten, dass alle Men­schen auf der Welt gleich viel Res­sour­cen wie sie ver­brau­chen könn­ten, ohne den Pla­ne­ten zu über­be­an­spru­chen.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Es braucht mehr «ma­chen» statt «träu­men»:

  • Fol­low the sci­ence – die Um­welt- und Kli­ma­schutz­er­fol­ge un­se­res Wirt­schafts­sys­tems aus­bau­en, an­statt zu un­ter­mi nie­ren und Chan­cen nut­zen sowie in In­no­va­tio­nen in­ves­tie­ren (Um­welt­tech­no­lo­gi­en, Di­gi­ta­li­sie­rung, Kreis­lauf­wirt­schaft).
  • Rote Li­ni­en fal­len las­sen und am­bi­tio­nier­te Kom­pro­mis­se schmie­den in den Be­rei­chen Um­welt, Ge­sell­schaft und Wirt­schaft.
  • Rea­lis­ti­sche Ziele so­fort um­set­zen statt mit Ex­trem­for­de­run­gen den Um­welt­schutz auf die lange Bank schie­ben.
  • In­ter­na­tio­na­le Ko­or­di­na­ti­on, um Um­welt­stan­dards auf glo­ba­ler Ebene zu ver­bes­sern.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: Ab­leh­nung

Stand der Be­ra­tun­gen: Der Na­tio­nal­rat hat mit 129 zu 60 Stim­men die Nein-Emp­feh­lung be­schlos­sen. Auch der links-grüne Min­der­heits­an­trag für einen di­rek­ten Ge­gen­vor­schlag wurde mit 125 zu 63 Stim­men ab­ge­lehnt. Nun ist der Stän­de­rat am Zug.

Aus­sen­wirt­schaft

Han­dels­hemm­nis­se ver­hin­dern

Der grenz­über­schrei­ten­de Han­del mit Fol­ter­gü­tern soll mit­tels eines neuen Ge­set­zes stren­ger kon­trol­liert wer­den. Die­ses An­lie­gen ist be­rech­tigt. Bei der Um­set­zung sind aber ge­setz­li­che Dop­pel­spu­rig­kei­ten und damit un­nö­ti­ge Han­dels­hemm­nis­se zu ver­hin­dern.

Darum geht es: Das neue Fol­ter­gü­ter­ge­setz soll den grenz­über­schrei­ten­den Han­del mit Gü­tern, die zur Voll­stre­ckung der To­des­stra­fe, zum Zwe­cke der Fol­ter oder einer an­de­ren grau­sa­men, un­mensch­li­chen oder er­nied­ri­gen­den Be­hand­lung oder Stra­fe ver­wen­det wer­den kön­nen, kon­trol­lie­ren und wo nötig ver­bie­ten.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Die Ziel­set­zung des Fol­ter­gü­ter­ge­set­zes wird von der Wirt­schaft be­grüsst. Al­ler­dings gilt es pro­ble­ma­ti­sche Dop­pel­spu­rig­kei­ten zu an­de­ren ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen zu ver­mei­den

Ei­ni­ge der im Fol­ter­gü­ter­ge­setz er­wähn­ten Güter sind be­reits durch an­de­re Re­gu­lie­run­gen ent­we­der be­wil­li­gungs­pflich­tig oder ver­bo­ten. Meh­re­re Ex­port­be­wil­li­gun­gen auf der Grund­la­ge ver­schie­de­ner Ge­set­ze würde den ad­mi­nis­tra­ti­ven Auf­wand für Fir­men un­nö­tig stei­gern. eco­no­mie­su­is­se for­dert des­halb die An­wen­dung des Sub­si­dia­ri­täts­prin­zips. Ein Ex­port soll mög­lich sein, wenn eine Be­hör­den­be­wil­li­gung auf der Grund­la­ge eines an­de­ren Ge­set­zes be­reits vor­liegt (Zu­stim­mung zur Min­der­heit in Art. 2 Abs.3 Fol­ter­gü­ter­ge­setz).

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me - be­dingt

Stand der Be­ra­tun­gen: Die gros­se Kam­mer hat die Vor­la­ge mit 129 zu 59 Stim­men an­ge­nom­men. Nicht prä­zis genug waren dem Na­tio­nal­rat Be­stim­mun­gen zum Da­ten­schutz und zur Amts­hil­fe. Er hat dazu dem Bun­des­rats­ent­wurf ei­ni­ge Be­stim­mun­gen hin­zu­ge­fügt. Alle An­trä­ge von Min­der­hei­ten der vor­be­ra­ten­den Rechts­kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats wur­den ab­ge­lehnt. Das Ge­schäft geht nun an den Stän­de­rat.

Aus­bau des Markt­zu­gangs in Süd­ko­rea und Mol­dau

Süd­ko­rea gilt in der Halb­lei­ter­in­dus­trie, der Phar­ma­zie und der In­for­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gie als füh­rend und ist ein wich­ti­ger Han­dels­part­ner der Schweiz in Asien. Das Frei­han­dels­ab­kom­men mit Mol­dau er­öff­net Schwei­zer Un­ter­neh­men neue Chan­cen, ins­be­son­de­re im elek­tro­ni­schen Han­del. Den­noch bleibt viel un­ge­nutz­tes Po­ten­zi­al in den bi­la­te­ra­len Be­zie­hun­gen, das durch die Mo­der­ni­sie­rung der Frei­han­dels­ab­kom­men er­schlos­sen wer­den könn­te.

Darum geht es:

  • Süd­ko­rea ist die zehnt­gröss­te Volks­wirt­schaft welt­weit, die viert­gröss­te in Asien und der sechst­gröss­te Ex­por­teur welt­weit. In zahl­rei­chen Sek­to­ren hat sich das Land über die letz­ten Jahre zu einer der füh­ren­den In­dus­trie­na­tio­nen ent­wi­ckelt, dar­un­ter in der Halb­lei­ter­in­dus­trie, der Phar­ma­zie, dem Schiff­bau, und der In­for­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gie. Es über­rascht des­halb nicht, dass das asia­ti­sche Land für die Schweiz eine stra­te­gisch wich­ti­ge Han­dels- und In­ves­ti­ti­ons­part­ne­rin dar­stellt.
  • Das Frei­han­dels­ab­kom­men mit Mol­dau er­wei­tert das Frei­han­dels­netz der Schweiz. Aus­ser­dem ist Mol­dau der erste Part­ner, mit wel­chem die EFTA-Staa­ten ein um­fas­sen­des Ka­pi­tel zum elek­tro­ni­schen Han­del auf Basis des im Jahr 2021 eta­blier­ten EFTA-Mo­dell­tex­tes aus­ge­han­delt haben.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: In den bi­la­te­ra­len Wirt­schafts­be­zie­hun­gen der Schweiz mit dem stra­te­gisch be­deu­ten­den Süd­ko­rea ei­ner­seits und der Re­pu­blik Mol­dau an­de­rer­seits liegt un­ge­nutz­tes Po­ten­zi­al. Um die­ses voll aus­zu­schöp­fen, ist eine Mo­der­ni­sie­rung bzw. eine Ge­neh­mi­gung der Frei­han­dels­ab­kom­men mit die­sen bei­den Län­dern un­er­läss­lich. Dies ist ent­schei­dend für die Stär­kung der Schwei­zer Wirt­schaft und ihrer in­ter­na­tio­na­len Po­si­tio­nie­rung.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Die gros­se Kam­mer hat der Mo­der­ni­sie­rung des Frei­han­dels­ab­kom­mens zwi­schen den EFTA-Staa­ten und der Re­pu­blik Korea zu­ge­stimmt. Das Frei­han­dels­ab­kom­men zwi­schen den EFTA-Staa­ten und Re­pu­blik Mol­dau wurde von der klei­nen Kam­mer ein­stim­mig ge­neh­migt. Beide Ent­schei­de wer­den von der Wirt­schaft be­grüsst.