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JUSO-In­itia­ti­ve – neuer An­griff auf Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men

Mit ihrer «In­itia­ti­ve für eine Zu­kunft» for­dern die Jung­so­zia­lis­ten eine Steu­er von 50 Pro­zent auf Nach­läs­sen, die einen Frei­be­trag von 50 Mil­lio­nen Fran­ken über­stei­gen. Es wird mit Mil­li­ar­den­ein­nah­men ge­rech­net, die für den öko­lo­gi­schen Umbau der Ge­samt­wirt­schaft ein­ge­setzt wer­den sol­len. Leid­tra­gen­de wären die über Ge­ne­ra­tio­nen nach­hal­tig ge­führ­ten Schwei­zer Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men. Ihnen wür­den jeg­li­che Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten ge­nom­men. Fir­men­ver­käu­fe und Li­qui­da­tio­nen zur Be­glei­chung der enor­men Steu­er­be­trä­ge wären die häu­fi­gen Fol­gen. Die Juso zer­stört mit ihrer neuen In­itia­ti­ve einen Grund­pfei­ler der tra­di­tio­nel­len Schwei­zer Wirt­schaft.

Nach ge­schei­ter­ten An­läu­fen (Erb­schafts­steu­er­initia­ti­ve 2015, 99%-In­itia­ti­ve 2021) lan­ciert die JUSO einen neuen An­griff gegen die Schwei­zer Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men. Die not­wen­di­gen Un­ter­schrif­ten für die «Zu­kunfts­in­itia­ti­ve» wur­den of­fi­zi­ell ein­ge­reicht. Im Un­ter­schied zur Erb­schafts­steu­er-In­itia­ti­ve von 2015, die mit 71 Pro­zent Nein-Stim­men ab­ge­lehn­te wurde, sind keine Ent­las­tun­gen für Fa­mi­li­en­be­trie­be vor­ge­se­hen. So­fern der Nach­lass den Be­trag von 50 Mil­lio­nen über­schrei­tet, was bei grös­se­ren Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men oft der Fall ist, würde der Staat die Hälf­te des dar­über lie­gen­den Be­trags weg­be­steu­ern. Damit soll ein «sozio-öko­lo­gi­scher» Umbau fi­nan­ziert wer­den. Fir­men gehen ka­putt, der Staat über­nimmt: das ist das Motto der Juso.

Mas­si­ve Be­las­tung für Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men: ein Zah­len­bei­spiel

Die Fol­gen für die be­trof­fe­nen Fir­men wären gra­vie­rend. An­ge­nom­men ein Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men hat einen Markt­wert von 250 Mil­lio­nen Fran­ken. 60 Pro­zent der An­tei­le be­fin­den sich im Be­sitz des In­ha­bers, der stirbt. Der Nach­lass um­fasst somit Be­tei­li­gun­gen von 150 Mil­lio­nen. Nach Abzug des Frei­be­trags von 50 Mil­lio­nen sind 100 Mil­lio­nen zu 50 Pro­zent steu­er­bar, die Steu­er­rech­nung be­trägt ge­sal­ze­ne 50 Mil­lio­nen Fran­ken. Woher das Geld neh­men?

Der Ver­kauf von Fir­men­an­tei­len an Drit­te dürf­te die Folge sein. Über Ge­ne­ra­tio­nen nach­hal­tig ge­führ­te Un­ter­neh­men ge­lan­gen in aus­län­di­schen Be­sitz, die Fa­mi­li­en­kon­trol­le geht ver­lo­ren. Ge­lingt der Ver­kauf von sub­stan­ti­el­len Un­ter­neh­mens­tei­len nicht, bleibt in letz­ter Folge nur die Li­qui­die­rung unter In­kauf­nah­me von Ar­beits­platz- und Know-how-Ver­lus­ten. Die «Zu­kunfts­steu­er» ge­nann­te Ab­ga­be be­deu­te­te das Ende für das schwei­ze­ri­sche Er­folgs­mo­dell des nach­hal­tig über Ge­ne­ra­tio­nen von In­ha­ber­fa­mi­li­en kon­trol­lier­ten Un­ter­neh­men. Ein her­ber Ver­lust für Volks­wirt­schaft und Ge­sell­schaft.

Hohe wirt­schaft­li­che Be­deu­tung von Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men

Durch Fa­mi­li­en kon­trol­lier­te Un­ter­neh­men sind in der Schweiz be­deu­tend. Ge­mäss einer Stu­die von EY und der Uni­ver­si­tät St. Gal­len ge­hö­ren 16 Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men zu den Top 500 welt­weit. Dar­un­ter Roche, Kühne + Nagel, Ri­che­mont, Tetra Laval, Emil Frey Group, Lieb­herr, Schind­ler, DKSH, Swatch, Barry Cal­le­baut, Fir­me­nich, AMAG, Omya, Stad­ler Rail, Bu­cher In­dus­tries und End­ress+Hau­ser. Sol­che Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men zeich­nen sich (im Ge­gen­satz zu rein bör­sen­ko­tier­ten Fir­men) durch ihre lang­fris­ti­ge Aus­rich­tung aus. Dank so­li­der Fi­nan­zie­rung sind sie Sta­bi­li­täts­an­ker der schwei­ze­ri­schen Volks­wirt­schaft. Sie sind stark wer­te­ori­en­tiert, re­gio­nal ver­wur­zelt und Mit­ar­bei­ten­de iden­ti­fi­zie­ren sich oft­mals stark mit ihren Fir­men.

Mit Flucht­be­we­gun­gen ist zu rech­nen

Die JUSO ver­spricht sich von der In­itia­ti­ve Mil­li­ar­den­ein­nah­men. Damit es nicht zu Weg­zü­gen von Un­ter­neh­me­rin­nen und Un­ter­neh­mern kommt – ein An­schau­ungs­bei­spiel für Flucht­be­we­gun­gen auf­grund von ex­zes­si­ven Steu­ern ist ak­tu­ell Nor­we­gen, – ver­lan­gen die In­iti­an­ten von Bund und Kan­to­nen, neue Hür­den und Schran­ken auf­zu­bau­en. Die JUSO er­kennt damit selbst die Schäd­lich­keit ihrer In­itia­ti­ve. Die Schweiz droht, zum will­kür­li­chen Kon­troll­staat zu wer­den. Die Per­spek­ti­ven der JUSO-In­itia­ti­ve für unser Land sind be­un­ru­hi­gend.