Zoll Schild

Zoll­ge­setz­re­vi­si­on: Wirt­schaft for­dert Ver­bes­se­run­gen

Die Kom­mis­si­on für Wirt­schaft und Ab­ga­ben des Na­tio­nal­rats hat sich im Vor­feld der Win­ter­ses­si­on in­ten­siv mit der Zoll­ge­setz­re­vi­si­on be­fasst. Die Wirt­schaft be­grüsst, dass die Kom­mis­si­on auf die Vor­la­ge ein­ge­tre­ten ist. Dies er­mög­licht eine de­tail­lier­te De­bat­te, auch über wich­ti­ge, wirt­schafts­re­le­van­te Nach­bes­se­run­gen.

Der Bun­des­rat hat am 24. Au­gust 2022 die Bot­schaft zur To­tal­re­vi­si­on des Zoll­ge­set­zes ver­ab­schie­det und so die par­la­men­ta­ri­sche De­bat­te über die­ses gros­se Re­form­vor­ha­ben in­iti­iert. In einem ers­ten Schritt hat sich die vor­be­ra­ten­de Kom­mis­si­on für Wirt­schaft und Ab­ga­ben des Na­tio­nal­rats (WAK-N) damit be­fasst. Nach­dem An­hö­run­gen mit den Kan­to­nen und di­ver­sen In­ter­es­sen­ver­bän­den durch­ge­führt wur­den, ent­schied die Kom­mis­si­on an ihrer Sit­zung vom 14. und 15. No­vem­ber 2022 mit 18 zu 7 Stim­men auf die Vor­la­ge ein­zu­tre­ten. Die De­tail­be­ra­tung soll nach Ab­war­ten ver­schie­de­ner Mit­be­rich­te im April 2023 auf­ge­nom­men wer­den.

Fa­cet­ten­rei­che Vor­la­ge bie­tet viel Ge­sprächs­stoff

Mit der To­tal­re­vi­si­on soll das heu­ti­ge Zoll­ge­setz auf einen rei­nen Ab­ga­be­er­lass re­du­ziert und gleich­zei­tig ein neues Rah­men­ge­setz ge­schaf­fen wer­den, das die ver­schie­de­nen Auf­ga­ben­be­rei­che des Bun­des­amts für Zoll und Grenz­si­cher­heit zu­sam­men­füh­ren und har­mo­ni­sie­ren soll. Das neue Rah­men­ge­setz um­fasst Grund­la­gen für Ver­zol­lungs­ver­fah­ren, Di­gi­ta­li­sie­rung, Kon­trol­len von Per­so­nen und Waren, Da­ten­ver­ar­bei­tung, Straf­ver­fol­gung, Zu­sam­men­ar­beit mit an­de­ren Si­cher­heits­or­ga­nen und für das neue Be­rufs­bild. Damit ein­her gehen po­li­ti­sche Fra­ge­stel­lun­gen be­züg­lich Zu­sam­men­ar­beit mit der Wirt­schaft, Kom­pe­tenz­ab­gren­zung zu den Kan­to­nen, Da­ten­schutz, fi­nan­zi­el­ler Aus­wir­kun­gen oder Aus­bil­dung.

Prio­ri­tä­ten der Wirt­schaft beim neuen Zoll­ge­setz

Die of­fe­ne und glo­bal stark ver­netz­te Schwei­zer Volks­wirt­schaft ist auf einen funk­tio­nie­ren­den grenz­über­schrei­ten­den Wa­ren­ver­kehr an­ge­wie­sen. In Kom­bi­na­ti­on mit dem Trans­for­ma­ti­ons­pro­gramm DaziT bil­det die Ge­set­zes­re­vi­si­on die Basis für eine längst über­fäl­li­ge Mo­der­ni­sie­rung der Zoll­pro­zes­se. Die heu­ti­gen, ver­al­te­ten und kom­ple­xen Sys­te­me füh­ren zu einem zeit­li­chen und fi­nan­zi­el­len Mehr­auf­wand für die Wirt­schaft. Im Grund­satz be­grüsst eco­no­mie­su­is­se daher die in den Ent­wür­fen ent­hal­te­nen Ver­ein­fa­chun­gen und Ver­ein­heit­li­chun­gen des ge­gen­wär­ti­gen Rechts. Al­ler­dings ver­ord­net die Wirt­schaft auch wich­ti­ge Prä­zi­sie­run­gen und Nach­bes­se­run­gen.

So sind ers­tens die recht­li­chen Grund­la­gen für die Ver­ein­fa­chung und Ver­ein­heit­li­chung der Zoll­pro­zes­se zu schaf­fen und ent­spre­chend deut­lich im Ge­setz zu for­mu­lie­ren. Zwei­tens sind der Da­ten­schutz und der Schutz des Geis­ti­gen Ei­gen­tums si­cher­zu­stel­len. Dazu ge­hö­ren unter an­de­rem stren­ge Re­geln zur Wei­ter­ga­be von sen­si­blen Fir­men­da­ten an aus­län­di­sche Be­hör­den und eine Prio­ri­sie­rung der Im­ma­te­ri­al­gü­ter­rech­te. Drit­tens sieht die Ge­set­zes­vor­la­ge für Wirt­schafts­be­tei­lig­te ver­schie­de­ne neue Rol­len vor. Da diese mit ent­spre­chen­den Kom­pe­ten­zen, Pflich­ten, Voll­mach­ten und Haf­tun­gen ein­her­ge­hen, muss zwin­gend Recht­si­cher­heit mit klar ab­ge­grenz­ten De­fi­ni­tio­nen ge­schaf­fen wer­den. Letzt­lich spielt Recht­si­cher­heit auch eine zen­tra­le Rolle bei der Ge­stal­tung der vor­ge­se­he­nen Über­gangs­be­stim­mun­gen zwi­schen altem und neuem Recht.