Skyline von Nanjing

Wich­ti­ger Dia­log mit dem Reich der Mitte

Der chi­ne­si­sche Aus­sen­mi­nis­ter Wang Yi hat am Diens­tag in Bern Bun­des­prä­si­dent Ueli Mau­rer und Aus­sen­mi­nis­ter Igna­zio Cas­sis ge­trof­fen. Damit wurde der rege Aus­tausch zwi­schen Re­gie­rungs­ver­tre­tern fort­ge­führt. Dies ist wich­tig für die Schweiz, hat sie doch ein In­ter­es­se an einer Mo­der­ni­sie­rung des be­ste­hen­den Frei­han­dels­ab­kom­mens. Dank dem freund­schaft­li­chen Klima zwi­schen den bei­den Län­dern ist es zudem mög­lich, auch The­men wie die Men­schen­rech­te oder die Lage in Hong­kong zu the­ma­ti­sie­ren.

Chi­nas Be­deu­tung als Ab­satz­markt für Schwei­zer Wa­ren­ex­por­te nimmt ste­tig zu. Der­zeit liegt das Reich der Mitte hin­ter Deutsch­land, den USA, Frank­reich und Ita­li­en be­reits auf Rang 5. Der wirt­schaft­li­che Aus­tausch hat sich in den letz­ten Jah­ren sehr po­si­tiv ent­wi­ckelt. Wird der ge­sam­te Wa­ren­aus­tausch be­trach­tet, im­por­tiert die Schweiz we­ni­ger, als sie nach China ex­por­tiert. Al­ler­dings wird die­ses Re­sul­tat stark durch Gold­ex­por­te ge­prägt. Be­trach­tet man nur die Wa­ren­ex­por­te der In­dus­trie und lässt Edel­me­tal­le aus­sen vor, dann hat China einen star­ken Han­dels­bi­lanz­über­schuss mit der Schweiz. In­ten­si­viert haben sich die Han­dels­be­zie­hun­gen ins­be­son­de­re seit 2014, als das Frei­han­dels­ab­kom­men zwi­schen den bei­den Län­dern in Kraft ge­setzt wurde.

Ver­trau­en er­laubt auch heik­le Dis­kus­sio­nen

Die Schweiz ver­fügt über eine hohe Re­pu­ta­ti­on in China, die Be­zie­hun­gen sind eng. Im April die­ses Jah­res weil­te Bun­des­prä­si­dent Mau­rer mit einer Wirt­schafts­de­le­ga­ti­on in China und traf unter an­de­rem des­sen Prä­si­den­ten Xi Jin­ping. Mit dem Be­such von Aus­sen­mi­nis­ter Wang Yi wird der rege Aus­tausch fort­ge­setzt. Be­zie­hun­gen müs­sen ge­pflegt wer­den, um Ver­trau­en auf­zu­bau­en. Dies er­laubt es wie an die­sem of­fi­zi­el­len Be­such, in aller Freund­schaft auch heik­le The­men wie die Men­schen­rechts­la­ge oder die Mas­sen­pro­tes­te in Hong­kong an­zu­spre­chen.

Mo­der­ni­sie­rung des Frei­han­dels­ab­kom­mens

Aus Sicht von eco­no­mie­su­is­se soll­te der Aus­tausch mit China in Zu­kunft wei­ter ver­bes­sert wer­den. Ers­tens hat die Schwei­zer Wirt­schaft hat ein hohes In­ter­es­se daran, dass sich das Land wei­ter öff­net. So sol­len in Zu­kunft Schwei­zer Fir­men Mehr­heits­be­tei­li­gun­gen an den meis­ten in China an­säs­si­gen Un­ter­neh­men er­wer­ben kön­nen. Zwei­tens be­steht Grund zur Hoff­nung, dass die Mo­der­ni­sie­rung des Frei­han­dels­ab­kom­mens nun zügig an die Hand ge­nom­men wird. Damit drit­tens das Gross­pro­jekt «Belt and Road»-In­itia­ti­ve auch für Schwei­zer Un­ter­neh­men in­ter­es­sant wird, braucht es – wie im Me­mo­ran­dum of Un­der­stan­ding zwi­schen den bei­den Län­dern fest­ge­hal­ten – Aus­schrei­be­ver­fah­ren nach in­ter­na­tio­na­len Stan­dards. Es ist daher wich­tig für die Schweiz, dass im Rah­men des Be­suchs von Aus­sen­mi­nis­ter Wang Yi sol­che The­men an­ge­spro­chen wur­den.